Ausländische Direktinvestitionen und Industriepolitik
In: Wirtschaft und Gesellschaft, Volume 15, Issue 1, p. 33-61
Österreich hat einen im internationalen Vergleich durchschnittlichen Anteil von Direktinvestitionen im Inland (ein Drittel der österreichischen Industriebeschäftigten arbeiten in einem ausländischen Unternehmen), dagegen die niedrigsten Auslandsinvestitionen aller bedeutenden Industrieländer. Die Untersuchung der seit 1970 in Österreich getätigten Investitionen ergab (im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt), daß die ausländischen Unternehmen ein höheres Beschäftigungs- und Umsatzwachstum haben, daß sie höherwertige Güter produzieren und diese zu 85 Prozent ins westliche Ausland exportieren, daß sie zweieinhalbmal soviel forschen. Sie können den Wettbewerb und den Know-how-Transfer fördern, doch dazu müßten mehr Anstrengungen zu industriellen Kooperationen unternommen werden. Unter dieser Voraussetzung hätte auch eine EG-Mitgliedschaft Österreichs erheblich Vorteile. Zur Verstärkung der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft werden drei industriepolitische Alternativen vorgeschlagen: - Verbesserung der industriellen Standortqualität durch aktive Forschungspolitik, Ausbau der Infrastruktur und Kooperation mit der EG; Integration der Betriebe in die heimische Wirtschaft; Internationalisierung der heimischen Industrie. (IAB2)