Gesundheit in Deutschland: Gesundheitsberichterstattung des Bundes : gemeinsam getragen von RKI und DESTATIS
In: Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes
66 Ergebnisse
Sortierung:
In: Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes
Hintergrund: Seit Beginn der 2000er-Jahre ist der Anteil der Jugendlichen, die rauchen, in Deutschland deutlich zurückgegangen. Vorliegende Daten weisen jedoch auf erhebliche Unterschiede im Rauchverhalten von Schülern unterschiedlicher Schulformen hin. Der Beitrag untersucht, wie sich Bildungsunterschiede im Rauchverhalten von Jugendlichen im Zeitverlauf entwickelt haben. Methodik: Als Datengrundlage werden 4 bevölkerungsweite Studien herangezogen, die von 2001 bis 2015 wiederholt Querschnittdaten erhoben haben: die Repräsentativerhebungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, die Studie Health Behaviour in School-aged Children sowie die Europäische Schülerstudie zu Alkohol und anderen Drogen. Je nach Studie werden unterschiedliche Altersgruppen (innerhalb der Altersspanne 11–17 Jahre) und Indikatoren des Rauchverhaltens betrachtet. Die Jugendlichen werden gemäß ihrer besuchten Schulform zu Bildungsgruppen zusammengefasst. Absolute und relative Bildungsunterschiede werden in Form von Prävalenzdifferenzen bzw. Prävalenzverhältnissen berichtet. Ergebnisse: Trotz methodisch unterschiedlicher Zugänge zeigen alle 4 Studien, dass der Raucheranteil unter den Jugendlichen in allen Bildungsgruppen signifikant zurückgegangen ist. Jugendliche, die ein Gymnasium besuchen, rauchen deutlich seltener als Gleichaltrige an anderen Schulformen. Während die absoluten Bildungsunterschiede im Rauchverhalten von Jugendlichen zumeist abgenommen haben, sind die relativen Bildungsunterschiede in der Regel konstant geblieben oder haben sogar zugenommen. Diskussion: Rückläufige Prävalenzen sprechen dafür, dass das Rauchen bei Jugendlichen an Attraktivität verloren hat. Zudem könnten die Befunde ein Indiz für die Wirksamkeit tabakkontrollpolitischer Maßnahmen wie Steuererhöhungen, Rauchverbote und die Anhebung der Altersgrenze für den Erwerb von Tabakprodukten sein. Da die relativen Bildungsunterschiede im Rauchverhalten von Jugendlichen bislang jedoch ...
BASE
In: Forschungsbericht / Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Band A349
"Das Forschungsprojekt zeigt gesundheitsbezogene Problemlagen und Verteilungsungleichheiten auf und weist auf Entwicklungstrends in Deutschland hin. Dazu werden umfangreiche Auswertungen auf Basis zugänglicher Datengrundlagen, u.a. der Gesundheitssurveys des Robert Koch-Instituts, des Sozio-oekonomischen Panels und des Mikrozensus durchgeführt. Die Studie liefert aktuelle Informationen zu relevanten Themenfeldern der Sozial- und Gesundheitspolitik, wie z.B. gesundheitliche Auswirkungen von Einkommensungleichheit, Folgen der Arbeitslosigkeit für die Gesundheit, sozial ungleiche Gesundheitschancen von Kindern und Jugendlichen sowie Migration und Gesundheit." (Autorenreferat)
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat jüngst Richtlinien für Studien, die Basisdaten für gesundheitspolitische Entscheidungen im Pandemiefall liefern können, veröffentlicht. Durch die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Disziplinen kann es gelingen, evidenzbasierte Entscheidungen durch qualitativ hochwertige, längsschnittliche Befragungsdaten aus den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in Verbindung mit wiederholten Labortests zum Virus- und Antikörpernachweis sowie Erhebungen des Gesundheitsstatus mit soliden statistischen Analysen zu unterfüttern. Der hier vorgestellte Studienplan und das erhebungstechnische Konzept zur Erforschung des Umfangs und der Dynamik von SARS-CoV-2-Infektionen und COVID-19-Erkrankungen unter Nutzung der haushaltsbasierten Multi-Kohortenstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) erfüllen die Anforderungen der WHO zur Messung der Prävalenz von COVID-19 in vollem Umfang und bieten darüber hinaus weitreichende Analysemöglichkeiten zu gesundheitlichen und sozio-ökonomischen Auswirkungen der Pandemie.
BASE
In: Journal of health monitoring, Band 6, Heft S1, S. 1-17
ISSN: 2511-2708
Das Coronavirus SARS-CoV-2 hat sich in kurzer Zeit bundesweit ausgebreitet. In den Meldedaten der Gesundheitsämter zu laborbestätigten Infektionsfällen ist von einer Untererfassung des Infektionsgeschehens auszugehen, da Infektionen häufig unentdeckt bleiben, zum Beispiel weil sie symptomarm verlaufen. In seroepidemiologischen Studien kann der Bevölkerungsanteil mit durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion (Seroprävalenz) wie auch der Umfang unentdeckter Infektionen abgeschätzt werden. In der Studie CORONA-MONITORING bundesweit (RKI-SOEP-Studie) werden Bioproben und Befragungsdaten in einer deutschlandweiten Bevölkerungsstichprobe des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) erhoben. Den Teilnehmenden werden Materialien zur selbstständigen Gewinnung einer Trockenblutprobe aus Kapillarblut des Fingers und einer Abstrichprobe aus Mund und Nase sowie ein Fragebogen postalisch zugesendet. Die zurückgesendeten Proben werden auf SARS-CoV-2-IgG-Antikörper und SARS-CoV-2-RNA zur Identifikation einer durchgemachten oder aktuellen Infektion untersucht. Die eingesetzten Methoden ermöglichen es, auch solche SARS-CoV-2-Infektionen zu erkennen, die bislang unentdeckt blieben. Durch die Verknüpfung mit bereits vorhandenen SOEP-Daten hat die Studie das Potenzial, auch soziale und gesundheitsbezogene Unterschiede im Infektionsstatus zu untersuchen. So kann die Studie zu einem verbesserten Verständnis des Ausmaßes der Epidemie in Deutschland wie auch zur Identifikation von Zielgruppen für den Infektionsschutz beitragen.
In: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, Band 63, Heft 3, S. 267-278
Hintergrund: In epidemiologischen Studien ist die standardisierte Erfassung soziodemografischer Merkmale von hoher Bedeutung, da Variablen wie Geschlecht, Alter, Bildung oder Erwerbsstatus wichtige Einflussfaktoren auf Gesundheitschancen und Krankheitsrisiken darstellen. In der NAKO Gesundheitsstudie werden zentrale Faktoren aus diesem Themenbereich berücksichtigt. Ziel der Arbeit: Der Beitrag gibt einen Überblick über den wissenschaftlichen Hintergrund und die konkrete Erhebung soziodemografischer Angaben in der NAKO. Zudem werden die Verteilung einzelner Merkmale sowie Zusammenhänge mit gesundheitsassoziierten Maßen exemplarisch vorgestellt. Material und Methoden: Anhand der Daten zur Halbzeit der Basiserhebung (n = 101.724) wurde die Verteilung soziodemografischer Merkmale dargestellt und Zusammenhänge mit beispielhaft ausgewählten Gesundheitsindikatoren (Body-Mass-Index, selbst berichtete Gesundheit) analysiert, um die Validität der Messung soziodemografischer Angaben zu beurteilen. Ergebnisse: Das mittlere Alter der Teilnehmenden lag bei 52,0 Jahren (SD = 12,4). 53,6 % der Teilnehmenden waren Frauen, 54,3 % hatten einen hohen Bildungsabschluss, 60,1 % waren verheiratet zusammenlebend, 72,0 % erwerbstätig und 3,4 % erwerbslos. Bekannte Zusammenhänge zwischen Soziodemografie und Gesundheit konnten reproduziert werden. So waren niedrige Bildung, hohes Alter und Erwerbslosigkeit mit einer erhöhten Häufigkeit von Adipositas und schlechter selbst berichteter Gesundheit assoziiert. Diskussion: Die NAKO Gesundheitsstudie erhebt viele soziodemografische Merkmale. In Kombination mit der Fülle an Gesundheitsdaten und dem Längsschnittdesign ergeben sich so neue Möglichkeiten für die gesundheitswissenschaftliche und sozialepidemiologische Forschung in Deutschland.