Soziale Ungleichheit in der Europäischen Union
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 54, Heft 38, S. 38-46
ISSN: 0479-611X
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In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 54, Heft 38, S. 38-46
ISSN: 0479-611X
World Affairs Online
In: Sowi: das Journal für Geschichte, Politik, Wirtschaft und Kultur, Band 33, Heft 3/4, S. 45-54
ISSN: 0932-3244
"Stehen wir vor einer Entgrenzung und Europäisierung der Sozialpolitik - mit der Folge, dass die Instrumente und Leistungen einer nationalstaatlichen Wohlfahrtspolitik sekundär werden? Die Entwicklung der Wohlfahrtsstaaten in Europa folgte unterschiedlichen Mustern, mit durchaus divergierenden Leitbildern für sozialen Ausgleich und Gerechtigkeit. Angesichts dieser Geschichte wie auch der aktuellen Problemstellungen bleibt der 'europäische Wohlfahrtsstaat' auf der Ebene der EU eine nur sehr vage Perspektive. Was macht dann die soziale Dimension Europas aus?" (Autorenreferat)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 38, S. 38-46
ISSN: 2194-3621
"Der Beitrag beschäftigt sich mit sozioökonomischen Ungleichheiten in der Europäischen Union. Dabei werden drei Perspektiven auf europäische Ungleichheit vorgestellt und empirisch illustriert. In der ersten Perspektive geht es um den Vergleich von Ungleichheiten innerhalb der Mitgliedsländer, innerhalb der zweiten steht das zwischenstaatliche europäische Wohlfahrtsgefälle im Zentrum. In einem dritten Schritt werden interregionale Ungleichheiten in den Blick genommen, weil diese für den Integrationsprozess immer wichtiger werden. Im Zusammenhang mit allen drei Perspektiven wird diskutiert, inwieweit der Europäisierungsprozess selbst eine zentrale Einflussgröße dieser Ungleichheiten darstellt." (Autorenreferat)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 38/2004
ISSN: 0479-611X
In: Verteilungsprobleme und Gerechtigkeit in modernen Gesellschaften, S. 331-360
Der Autor geht der Frage nach, wie sich die Mittelaufbringung und die Mittelverteilung für die Strukturpolitik der Europäischen Union unter gerechtigkeitstheoretischem Gesichtspunkt bewerten lassen. Im allgemeinen wird von der Tatsache ausgegangen, dass die Zahlungen der Geberländer Kompensationen für die letztendliche Zustimmung der schwächeren Mitglieder zur engeren wirtschaftlichen Integration sind. Es muss aber nach Ansicht des Autors angenommen werden, dass innerhalb der EU auch solidarische Motive zum Tragen kommen, die ein Zurückbleiben der schwächsten Mitgliedstaaten unakzeptabel erscheinen lassen. Die Strukturpolitik ist darauf angewiesen, dass es einen von allen Beteiligten als fair angesehenen Verteilungskompromiss gibt, dem die beteiligten Länder zustimmen können. Der Autor diskutiert vor diesem Hintergrund die Verteilungsprinzipien der EU-Strukturpolitik hinsichtlich Finanzierung, Förderzielen, Auszahlungen und Nettoumverteilung und skizziert einige Ansätze, durch welche transnationale Umverteilungen im Rahmen der EU-Regionalpolitik Unterstützung finden können. (ICI2)
In: Sowi: das Journal für Geschichte, Politik, Wirtschaft und Kultur, Band 33, Heft 3, S. 45-54
ISSN: 0932-3244
In: Berliner Debatte Initial: sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Band 13, Heft 4, S. 75-82
ISSN: 0863-4564
World Affairs Online
In: Interdisziplinäre Gerechtigkeitsforschung: zur Verknüpfung empirischer und normativer Perspektiven, S. 129-154
Es gibt einen grundlegenden Zusammenhang zwischen den Konzeptionen von Gerechtigkeit und Solidarität. Es ist jedoch eine disziplinäre Perspektivenverschiebung in der Behandlung dieser Begriffe in Philosophie und Soziologie zu konstatieren: während sich die vertragstheoretisch orientierte normative Theorie auf unabhängig von individuellen Interessen begründete Gerechtigkeitsstandards bezieht, knüpfen soziologische Konzepte sozialer Solidarität eher an vorfindbaren sozialen Beziehungen an. Eine Alternative zu dieser disziplinären Aufgabenteilung liegt in der Frage nach den Verbindungen beider Konzeptionen. Drei Verbindungslinien werden aufgezeigt: (1) In partikularen Solidarbeziehungen lassen sich auf das Gerechtigkeitsmotiv bezogene normative Gesichtspunkte erkennen. (2) Solidaritätsbereitschaft ist an die Wahrnehmung einer gerechten Lastenverteilung gebunden. (3) Allgemeine normative Standards können zu Motivgebern einer solidarischen Haltung werden. (ICE)
This paper deals with the problems of social acceptance and social support of the welfare state. It starts with a brief presentation of approaches which infer in an immediate way from the self-interest of the citizens as welfare beneficiaries ('beneficial involvement') to the question of social acceptance. Although the importance of this factor is undisputed, the conceptual reliance on a purely interest-defined understanding remains insufficient since it does not explain why the welfare state institutions also find social acceptance amongst groups which are not net-beneficiaries. The issue of how social support is constituted will be reframed in three respects. Firstly, the supportive attitudes towards the welfare state are not solely motivated by the benefit status, they are also related to the expectation of returns. Thereby the welfare institutions are perceived as guarantors of intertemporal risk balancing. This expectation of future benefits makes people willing to accept an enormous redistribution from welfare contributors to receivers. Secondly, it will be argued that the normative dimension, i.e. what people find equitable, just and fair, can be viewed as a complementary dimension of self-interest without which the phenomena of social acceptance or disregard cannot be grasped. Thirdly, the institutional architecture of welfare programmes will be introduced as the crucial determinant of the codetermination of self-interest and the normativity. By comparing the United Kingdom and Germany (East and West), the relation between institutional designs and individual orientations will be investigated more in detail. At first, the institutional architecture of both welfare states will be presented with special emphasis on the mode of interest integration in terms of 'beneficial involvement' and the conditions of 'return expectations', on the one hand, and the 'normative references', on the other. In a subsequent analysis of the attitudinal patterns within the different welfare regimes, this perspective will be sharpened further. Databasis will be the ISSP 1996 (International Social Survey Programme) with its module 'Role of Government'. Within different fields of social policy (pension, unemployment, income redistribution) it will be looked at the groupspecific effects of the institutional architecture and the extent of attitudinal differentiation. From this, some conclusions will be drawn of how welfare institutions condition and generate social acknowledgement and support.
BASE
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 34/35, S. 27-37
ISSN: 0479-611X
"Der Wohlfahrtsstaat und seine Leistungen sind Themen gesellschaftlicher Konflikte. Diese Konflikte entstehen, weil der Wohlfahrtsstaat Kosten verursacht und innergesellschaftliche Umverteilungen vornimmt. Daher ist es wichtig, daß die wohlfahrtsstaatlichen Sicherungssysteme von den Gesellschaftsmitgliedern akzeptiert werden. Der Grad der Befürwortung hängt von den instrumentellen, d. h. interessenbestimmten, und den moralischen Orientierungen der Bürger ab. Im Zentrum des Aufsatzes steht der internationale Vergleich des Zusammenhangs zwischen wohlfahrtsstaatlicher Entwicklung und den Erwartungen der Bürger. Untersucht werden die Länder Großbritannien, Schweden und die Bundesrepublik Deutschland. Dabei zeigt sich, daß die Erwartungen an wohlfahrtsstaatliches Engagement weder statisch noch permanent steigend sind, sondern durchaus variabel. Beeinflußt werden sie von politischen Zyklen, d. h. von der Art und Weise, wie Veränderungen ideologisch vorbereitet und gerechtfertigt werden, von Wahrnehmungen der Realisierungsfähigkeit von Sozialpolitik und der Frage, wie bestimmte Gruppen ihren Beitrag zur Finanzierung des Gesamtsystems einschätzen. Die Nutzenerwartungen der Bürger sind kein hinlängliches Kriterium, um eine Modernisierung des Sozialstaates voranzutreiben. Es zeigt sich, daß Veränderungsvorhaben dann Erfolg versprechen, wenn sie an die normativen Orientierungen der Bürger anknüpfen und Perspektiven für eine zukünftige Entwicklung aufzeigen können." (Autorenreferat)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 48, Heft 34-35, S. 27-37
ISSN: 0479-611X
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 34-35/1998
ISSN: 0479-611X
Bei dem vorliegenden Paper handelt es sich um die leicht gekürzte Version meiner am Institut für Soziologie der FU Berlin eingereichten Diplomarbeit. Darin werden in einer vergleichenden Perspektive die Ungleichheits- und Gerechtigkeitsvorstellungen der Bevölkerungen in den Wohlfahrtsstaaten Schweden, Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland untersucht. Die von Esping-Andersen explizierte Typologie westlicher Wohlfahrtsstaaten bildet dabei den Interpretationsrahmen, der systematische Unterschiede in den sozialstaatlichen Arrangements und den ihnen zugrunde liegenden Verteilungs- und Gerechtigkeitsprinzipien abbildet. Durch eine historisch angelegte Betrachtung werden die politischen Traditionen und gesellschaftlichen Leitbilder herausgearbeitet. Danach erfolgt eine vergleichende Darstellung der objektiven Strukturen sozialer Ungleichheit, die die Objekte der Kognition und Evaluation darstellen. In Korrespondenz mit den institutionellen Settings lassen sich distinkte Einstellungsprofile der Bevölkerungen abbilden. Dabei zeigt sich, daß die meritokratische Orientierung in Großbritannien am stärksten ist. Die Schweden vertreten eher egalitäre Positionen, wobei allerdings auf der Basis geringerer Ungleichheit die kritischen Einstellungen zur sozialen Ungleichheit schwächer sind als in den anderen Ländern. Gleichzeitig betonen die schwedischen Bürger die positiven Funktionen von Ungleichheit verhältnismäßig stark. Im Vergleich zu Schweden und Großbritannien weist die westdeutsche Bevölkerung der Herrschaftsfunktion von sozialer Ungleichheit größere Bedeutung zu. In der Perzeption von sozialer Aufstiegsmobilität sind die Leistungskriterien vergleichsweise schwach besetzt und die Bedeutung von sozialer Herkunft sowie von Beziehungsnetzwerken werden von der Bevölkerung als bedeutsame Aufstiegsfaktoren angenommen. Die ostdeutsche Bevölkerung repräsentiert einen Extremfall. Ungleichheit wird extrem kritisch gesehen und der Staat soll demzufolge eine umfassende Korrektur markterzeugter Ungleichheit vornehmen. In einem weiteren Schritt werden die Binnendifferenzierungen der Einstellungen innerhalb der einzelnen Länder untersucht und vergleichend dargestellt. Im Vergleich zu den länderspezifischen kulturellen Prägungen sind die sozialstrukturellen Differenzierungen eher schwach. Dennoch zeigt sich, daß insbesondere in Schweden und Großbritannien deutliche Einstellungsunterschiede zwischen sozialstrukturellen Gruppen aufzufinden sind. Die getrennte Betrachtung von Ost- und Westdeutschland zeigt starke Mentalitätsunterschiede, aber eine geringe Differenzierung innerhalb der beiden Landesteile. In dem abschließenden Kapitel werden die empirischen Ergebnisse in den Kontext der Diskussion um den wohlfahrtsstaatlichen Umbau gestellt.
BASE
World Affairs Online
In: Zeitschrift für Familienforschung: ZfF = Journal of familiy research, Band 6, Heft 3, S. 197-220
ISSN: 2196-2154
Ausgangspunkt des vorliegenden Aufsatzes ist der Rückgang der Geburten und Eheschließungen in den neuen Bundesländern, der mit dem Zusammenbruch der DDR und den derzeitigen Transformationsproblemen in Zusammenhang steht. Zunächst wird versucht, die Bedeutung von Familie und Familiengründung in der DDR zu bestimmen. Danach soll der eruptive Wandel der Bevölkerungsweise in den neuen Bundesländern aufgezeigt und ansatzweise erklärt werden. Eine pointierte Ausgangsfrage lautet, ob der gegenwärtige Rückgang der Geburten Ausdruck des Verzichts oder des Aufschubs von Fertilitätsprozessen darstellt. Es wird also untersucht, ob die Familiengründung lediglich verschoben wird oder ob sich die neuen Bundesländer in einer Art von demographischem Notstand befinden. Dem Thema der Familiengründung nähert sich der Autor auf Struktur- und auf Individualebene, damit erkennbar wird, in welchem Spannungsfeld familiales und generatives Verhalten stattfindet. Als weiterer Punkt wird das Verhältnis von Frauenerwerbstätigkeit und Familienbildung diskutiert. (SH2)