Anders, bedroht und bedrohlich - Jugendbanden in Zentralamerika
In: Exklusion in der Marktgesellschaft., S. 159-171
Auch zehn Jahre nach dem letzten Bürgerkrieg in Zentralamerika (El Salvador, Guatemala und Honduras) stehen Gewalt und Unsicherheit im Blickpunkt der internationalen Öffentlichkeit, wobei die Jugendbanden (maras) zu den wichtigsten Themen gehören. In dem Beitrag wird zunächst die Jugendsubkultur der zentralamerikanischen Gangs charakterisiert. Maßnahmen der staatlichen Sicherheitspolitik und die repressive Bekämpfung dieser Form der Kriminalität werden dargestellt. Es wird die These vertreten, dass die Jugendbanden in einem öffentlichen Diskurs als das gefährliche Andere konstruiert werden, das die gesellschaftlichen Strukturen zu zersetzen droht. Andere Kriminalitätsformen und andere zentrale sozio-ökonomische Probleme verschwinden damit aus dem Zentrum der öffentlichen Auseinandersetzung über Sicherheit und Demokratie in Zentralamerika. (GB).