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Der vorliegende Beitrag befasst sich mit dem Phänomen der Gewalt in sozialen Systemen. Zunächst erfolgt ein kurzer Überblick darüber, wie sich Gewalt in der Bundesrepublik Deutschland manifestiert. Danach geht der Autor ein auf die Gewalt als Grundtatbestand des Sozialen, die es immer, wenn auch in veränderter Ausprägung, gegeben hat. In der Bundesrepublik ist Gewalt nur als staatliches Mittel legitimiert. Trotzdem taucht auch im Rechtsstaat das Phänomen der Gewalt auf. Wertewandel, zunehmende Differenzierung und der Abbau der staatlichen Grenzen in Europa sorgen dafür, dass der Bürger durch den Rechtsstaat nur noch bedingt gegen Gewalt geschützt werden kann. Die zunehmende Gewaltkriminalität in der Gesellschaft hat viele Ursachen. Einige davon haben, so der Autor, mit einer sozialpädagogisch beeinflussten Gerichtsbarkeit zu tun, bei der die Frage eines Vergehens oder Verbrechens in die Motivation des Täters verlegt wird und nicht mehr an Handlungen selbst festgemacht wird. Danach wird darauf eingegangen, welche Merkmale rechtsstaatliches Verhalten idealtypisch von bloßer Gewaltanwendung unterscheidet. Dies ist in erster Linie der Vertragscharakter dieser Handlungen. Den Vertragscharakter des Rechtsstaates kann man auf seine Funktion der Ergänzung der sozialen Strukturform des Tausches zurückführen. Die soziologischen Klassiker Emile Durkheim und Marcel Mauss haben in Arbeitsteilung und Tausch die wichtigste Strukturform moderner Gesellschaften gesehen. Abschließend wird auf verschiedene Arten der Gewalt eingegangen, wie z.B. internationalen Terrorismus und Rechtsradikalismus. (ICD)