Beschäftigungsfähigkeit, Arbeitsvermögen und Arbeitslosigkeit
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 61, Heft 2, S. 70-76
ISSN: 0342-300X
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In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 61, Heft 2, S. 70-76
ISSN: 0342-300X
In: IAB Forschungsbericht : Ergebnisse aus der Projektarbeit des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Band 12/2007
"Der vorliegende Bericht resümiert die konzeptionellen und methodischen
Vorarbeiten zur neuen Panelerhebung "Arbeitsmarkt und Soziale Sicherung",
die im Dezember 2006 erstmals ins Feld ging. Deren haushaltsbasierte
Daten sollen dazu beitragen, eine wichtige Lücke im Bereich der
Armuts- und Arbeitsmarktforschung zu schließen und wesentliche Befunde
für die Wirkungsforschung zum SGB II zu liefern.
Die Darstellung umfasst die konzeptionellen Vorüberlegungen bis hin zum
modularen Aufbau des Erhebungsinstruments sowie eine Begründung der
gegenüber früheren Ansätzen innovativen Stichprobengestaltung und deren
Umsetzung in ein Forschungsdesign. Darüber hinaus wird ein mit dieser
Panelerhebung verbundenes qualitatives Begleitprojekt vorgestellt, zu
dessen Aufgaben die Feldexploration, die Entwicklung neuer Befragungsinstrumente
und die Vertiefung statistischer Befunde gehören." [
Vor dem Hintergrund des Strukturwandels der Erwerbsarbeit in den letzten Jahrzehnten sind die Begriffe Prekariat und Prekarität Gegenstand aktueller Debatten. Für den empirischen Beleg eines Prekariats in Deutschland fehlten bisher jedoch Längsschnittstudien. Unsere Studie untersucht unter Berücksichtigung von Beschäftigungssituation und Haushaltslage, inwieweit sich in Deutschland tatsächlich ein verfestigtes Prekariat herausgebildet hat. Grundlage ist das Sozio-ökonomische Panel (SOEP) in zwei Zehnjahresperioden von 1993 bis 2012. Das Sample für die Studie umfasst rund 10.000 befragte Erwerbspersonen. Prekäre Beschäftigungsverhältnisse werden über Merkmale der jeweiligen Tätigkeit definiert und indiziert, die Lebenssituation im Haushalt über dessen soziale Lage. Mit Sequenzclusteranalysen werden die Beschäftigungsverläufe und Haushaltsverläufe typisiert. Die Ergebnisse zeigen, dass etwa ein Achtel der deutschen Erwerbsbevölkerung anhaltend prekär beschäftigt ist und unter prekären Umständen lebt.
Das IAB äußert sich in dieser Stellungnahme zu zwei Gesetzentwürfen zur Arbeitnehmerüberlassung. Der Gesetzesentwurf der Bundesregierung zielt darauf ab, Missbrauch zu verhindern und die Leiharbeitsrichtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates umzusetzen. Der Gesetzesentwurf der Fraktion Die Linke sieht eine strikte Regulierung der Arbeitnehmerüberlassung vor. Das IAB nimmt außerdem zu einem Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP zur Einführung einer Lohnuntergrenze Stellung. Aus der Sicht des IAB will die Bundesregierung mit ihren Vorschlägen dazu beitragen, dass die Arbeitnehmerüberlassung funktionsgerecht eingesetzt wird und an Reputation gewinnt. Die Einführung von Lohnuntergrenzen würde die Stellung der Leiharbeitnehmer verbessern. Weitere Ansatzpunkte zur Verbesserung der Beschäftigungssituation von Leiharbeitnehmern sind in erster Linie in den Bereichen Equal Pay und Equal Treatment zu sehen. Beim Equal Pay stellt das IAB als Alternative zum Status Quo ein Stufenmodell zur Diskussion. Eine schrittweise Anpassung der Löhne würde den Anreiz für Leiharbeitsfirmen, ihre Arbeitnehmer zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Lohnanpassung auszutauschen beziehungsweise zu entlassen, deutlich verringern. Dadurch würden nicht nur Leiharbeitnehmer über die Zeit deutlich besser gestellt, sondern es würde für die Entleiher auch der Anreiz vermindert, anstelle von Stammbeschäftigten dauerhaft Leiharbeitnehmer zu beschäftigen. Darüber hinaus würde Arbeitslosen der Einstieg in den Arbeitsmarkt nicht übermäßig erschwert. Die Vorschläge der Fraktion Die Linke gehen aus Sicht des IAB insgesamt gesehen zu weit, da die Zeitarbeitsbranche wieder relativ strikt reguliert würde. Einzelne Vorschläge wie die Wiedereinführung des Synchronisationsverbots können zwar isoliert betrachtet die Stabilität der Beschäftigungsverhältnisse in der Arbeitnehmerüberlassung stärken. Sie würden aber möglicherweise durch Ausweichstrategien umgangen. Zudem ist auch hier zu bedenken, dass gerade Arbeitslosen der Einstieg in Beschäftigung nicht erschwert werden sollte. ; In this statement, the IAB comments on two draft laws on temporary employment. The Federal Government's draft law aims at preventing misuse and implementing the temporary work guidelines issued by the European Parliament and Council. The draft law by the Left (Die Linke) parliamentary group envisions a strict regulation of temporary employment. The IAB furthermore comments on a petition filed by the Christian Democrat (CDU/CSU) und Liberal (FDP) parliamentary groups on the introduction of a lower wage boundary. From the IAB's point of view, the Federal Government's propositions are intended to contribute to a functionally adequate application and an improved reputation of tem-porary employment. The introduction of lower wage boundaries would enhance the status of the temporarily employed. Further approaches at improving the employ-ment situation of temporary workers are found primarily in the areas of equal pay and equal treatment. Concerning equal pay, the IAB proposes as an alternative to the status quo a stage model. A stepwise adjustment of wages would reduce considerably the incentive for temporary work agencies to exchange, respectively lay off, their employees at the point of wage adjustment. Thereby, not only would temporary employees' status be enhanced over time, but also, the incentive would be reduced for leaseholders to employ temporary workers on a long-term basis instead of regular employees. Furthermore, access to the labour market for the unemployed would not become severely more complicated. Taken all together, the propositions by the parliamentary group of Die Linke go too far in the IAB's opinion, as the temporary work sector would again become relatively strictly regulated. Particular propositions such as the re-introduction of the prohibition of synchronisation can indeed, regarded in isolation, enhance the stability of employment relationships in temporary work. However, such measures would possibly be evaded by companies. Furthermore, it should be considered again that access to the labour market should not become even more complicated for the unemployed.
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In: IAB Discussion Paper: Beiträge zum wissenschaftlichen Dialog aus dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Band 21/2011
"Before industrialization, traditional communities – families, local neighborhoods, and
religious groups – were meant to safeguard their members from risks like poverty.
As the transition into industrialization produced new risks or generalized previously
limited risks, this fallback system turned out to be insufficient. Hence, post-traditional
communities, predominantly related to the labour movement, tried to offset the lack
of social security. But they were only successful to some extent. Therefore, step by
step the state created national social policy as a societal sort of prevention and
combat of misery. Today, the different versions of social protection form a multi-level
system characterizing the modern welfare state. Its status quo and its change may
be described adequately, using some main concepts of Classical Sociology, e.g.
"community", "society", or "solidarity"."[author`s abstract]
Die vorliegende IAB-Stellungnahme befasst sich mit dem Entwurf der Bundesregierung für ein Teilhabechancengesetz ("Entwurf eines Zehnten Gesetzes zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch - Schaffung neuer Teilhabechancen für Langzeitarbeitslose auf dem allgemeinen und sozialen Arbeitsmarkt", Bundestagsdrucksache 19/4725), dem Antrag "Neue Perspektiven für langzeitarbeitslose Menschen durch einen Sozialen Arbeitsmarkt ermöglichen" der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen (Bundestagsdrucksache 19/591) und dem Antrag "Perspektiven für Langzeiterwerbslose durch gute öffentlich geförderte Beschäftigung" der Bundestagsfraktion Die Linke (Bundestagsdrucksache 19/2593). Der Gesetzentwurf der Bundesregierung sieht zwei unterschiedliche Formen geförderter Beschäftigung vor: Neben einem Lohnkostenzuschuss, der den Charakter eines Eingliederungszuschusses hat, geht es um die Schaffung längerfristiger geförderter Beschäftigung für einen Personenkreis mit sehr geringen Chancen auf dem Arbeitsmarkt und mit dem vorrangigen Ziel der Sicherung von Teilhabe. Letzteres ist bereits seit längerem unter dem Stichwort "Sozialer Arbeitsmarkt" diskutiert worden. Die beiden Anträge der Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke greifen die Idee einer geförderten Beschäftigung für Personen mit geringen Arbeitsmarktchancen auf. Daraus lässt sich schließen, dass der Grundgedanke eines Sozialen Arbeitsmarktes einen breiten politischen Konsens findet, auch wenn Zielgruppe und Ziele der Anträge etwas von der Gesetzesvorlage abweichen. Da sowohl in den beiden Anträgen als auch im Gesetzentwurf mit der Lage auf dem Arbeitsmarkt argumentiert wird, stellt das IAB in seiner Stellungnahme zunächst wesentliche Ergebnisse der jüngeren Arbeitsmarktentwicklung dar - insbesondere im Hinblick auf lange Arbeitslosigkeits- und Leistungsbezugsdauern. Anschließend äußert sich das IAB zum Gesetzentwurf der Bundesregierung und bezieht hierbei Positionen des IAB zu beschäftigungsbegleitender Betreuung (Jobcoaching) sowie zur Finanzierung einer solchen Maßnahme durch einen Passiv-Aktiv-Transfer ein. In den nachfolgenden Ausführungen zu den beiden Anträgen wird auf diese Positionen verwiesen. ; This IAB statement addresses the Federal Government's draft of a Participation Opportunities Act ("Entwurf eines Zehnten Gesetzes zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch - Schaffung neuer Teilhabechancen für Langzeitarbeitslose auf dem allgemeinen und sozialen Arbeitsmarkt" (Draft of a tenth act to amend the German Social Code Book Two - Creation of new participation opportunities for long-term unemployed people on the first and social labour markets), Bundestag printed paper 19/4725), the application "Neue Perspektiven für langzeitarbeitslose Menschen durch einen Sozialen Arbeitsmarkt ermöglichen" (Enabling new perspectives for long-term unemployed people through a social labour market) by the Bündnis 90/Die Grünen parliamentary group (Bundestag printed matter 19/591) and the application "Perspektiven für Langzeiterwerbslose durch gute öffentlich geförderte Beschäftigung" (Perspectives for long-term unemployed people through good publicly funded employment) by the Die Linke parliamentary group (Bundestag printed matter 19/2593). The draft legislation of the Federal Government envisages two different forms of subsidised employment: In addition to a wage subsidy that has the character of an integration allowance, it defines the creation of long-term subsidised employment for a group of people with very poor opportunities on the labour market and with the primary objective of ensuring participation. The latter has already been discussed under the heading of "social labour market" for a while. The two applications of the Bündnis 90/Die Grünen and Die Linke parliamentary groups take up the idea of subsidised employment for those with poor employment prospects. This suggests that the basic idea of a social labour market is met with a broad political consensus, even if the target group and the objectives of the applications differ somewhat from the draft leg-islation. Since the situation on the labour market is used as an argument both in the two applications and in the draft legislation, in its statement, the IAB first describes essential results of the recent labour market developments - in particular with regard to long periods of unemployment and benefit receipt. Finally, the IAB comments on the draft legislation of the Federal Government and includes positions of the IAB regarding employment-accompanying assistance (job coaching) and regarding the funding of such measures through a passive-active transfer. We will refer to these positions in the following statements on the two applications.
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Vor dem Hintergrund der sozialen Marktwirtschaft wird Prekarität als eine Folge von arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Veränderungen diskutiert. Es wird bilanziert, dass der soziale Zusammenhalt der Arbeitsgesellschaft in Deutschland gefährdet ist. Im Anschluss an diese Diskussion geht die vorliegende Studie empirisch der Frage nach, ob ein Prekariat existiert: Gibt es Personengruppen, die trotz Erwerbstätigkeit dauerhaft in Unsicherheit leben? Konzentriert sich Prekarität hauptsächlich auf geringqualifizierte Personen oder ist sie vor allem an bestimmte Lebensphasen und -übergänge gebunden? Damit Prekarität in ihren verschiedenen Facetten und Abstufungen erfasst werden kann, wird in dem vorliegenden Papier ein umfassendes Set an Indikatoren zur quantitativen, multidimensionalen Messung von (kumulativer) Prekarität vorgestellt. Auf Basis des Sozioökonomischen Panels (SOEP) werden je sieben Indikatoren operationalisiert, mit denen sowohl prekäre Beschäftigung als auch prekäre Haushaltslagen erfasst und im Zeitverlauf (1993-2012) analysiert werden können. Damit soll der Grundstein für eine quantitative Analyse von Prekarität gelegt werden, um vor diesem Hintergrund die Institutionen des Arbeitsmarkts und der sozialen Sicherung zukünftig neu bewerten zu können.
In: IAB Discussion Paper: Beiträge zum wissenschaftlichen Dialog aus dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Band 22/2011
"In der Studie wird untersucht, wie innerbetriebliche Übergänge aus Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung in ungeförderte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung (Klebeeffekte) entstehen. Zunächst werden die Gründe erörtert,
warum die direkte Beschäftigungsintegration aus Arbeitsgelegenheiten heraus nicht zu erwarten ist. Die entsprechenden Ergebnisse der einschlägigen Evaluationsforschung sind insofern nicht überraschend. Wie und warum Übergänge trotzdem stattfinden, wird im empirischen Teil mithilfe eines Mixed-Methods-Ansatzes erklärt, der qualitative Methoden zur Hypothesengenerierung und quantitative Methoden zur Hypothesenprüfung verwendet. Auf Basis einer breit angelegten, qualitativen Erhebung
stellen wir Hypothesen darüber auf, wann und warum Übergänge gelingen können. Grundlage sind 100 leitfadengestützte Experteninterviews in Institutionen,
Organisationen und Betrieben, die an der Implementation und am Einsatz von Arbeitsgelegenheiten beteiligt waren. Wir führen daraufhin eine quantitative Analyse
der Übergänge aus Arbeitsgelegenheiten in reguläre Beschäftigung durch, um unsere Hypothesen zu testen. Grundlage der quantitativen Studie ist eine Sondererhebung
des IAB-Betriebspanels mit jeweils über 1.000 verwertbaren Fragebögen in den Jahren 2006 und 2007. Übergänge finden demnach vor allem in Beschäftigungsgesellschaften und Trägerbetrieben mit einem hohen Anteil an Arbeitsgelegenheiten
statt. Bei vielen dieser Übergänge handelt es sich nur scheinbar um ungeförderte Übergänge, da die Weiterbeschäftigung an den Zufluss von Fördermitteln
gebunden ist." [Autorenreferat]
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 48, Heft 7, S. 421-492
ISSN: 0342-300X
Enthält: Bosch, Gerhard: Wenn Personalabbau droht. Möglichkeiten einer aktiven Personal- und Arbeitsmarktpolitik, S. 422-430; Neumann, Godehard; Spies, Bernd-Georg: Ansätze betriebsbezogener Arbeitsmarktpolitik, S. 431-438; Knuth, Matthias: ABS-Gesellschaften zwischen Abbau und Aufbau, S. 438-443; Baur, Michaela: Zur Integration von Frauen in den Arbeitsfördergesellschaften Brandenburgs, S. 444-450; Mosley, Hugh; Kruppe, Thomas: Kurzarbeit im Strukturwandel: Europäische Erfahrungen, S. 451-462; Lotzkat, Nanne; Ochs, Christiane: Weiterbildung in betrieblichen Krisenzeiten. Qualifizierung während der Kurzarbeit, S. 462-472; Promberger, Markus; Rosdücher, Jörg; Seifert, Hartmut; Trinczek, Rainer: Beschäftigungssicherung durch Arbeitszeitpolitik, S. 473-481; Kutzner, Edelgard: Neue Formen der Arbeitsorganisation und die Beschäftigungsperspektiven von Frauen, S. 482-489; Trautwein-Kalms, Gudrun: Weibliche Angestellte im Blickfeld? Bericht zum workshop "Frauen in Büro und Verwaltung" am 29.6.1995 in Düsseldorf, S. 490-491
World Affairs Online
In: IAB-Stellungnahme, Band 3/2011
"Das IAB äußert sich in dieser Stellungnahme zu zwei Gesetzentwürfen zur Arbeitnehmerüberlassung. Der Gesetzesentwurf der Bundesregierung zielt darauf ab, Missbrauch zu verhindern und die Leiharbeitsrichtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates umzusetzen. Der Gesetzesentwurf der Fraktion Die Linke sieht eine strikte Regulierung der Arbeitnehmerüberlassung vor. Das IAB nimmt außerdem zu einem Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP zur Einführung einer Lohnuntergrenze Stellung. Aus der Sicht des IAB will die Bundesregierung mit ihren Vorschlägen dazu beitragen, dass die Arbeitnehmerüberlassung funktionsgerecht eingesetzt wird und an Reputation gewinnt. Die Einführung von Lohnuntergrenzen würde die Stellung der Leiharbeitnehmer verbessern. Weitere Ansatzpunkte zur Verbesserung der Beschäftigungssituation von Leiharbeitnehmern sind in erster Linie in den Bereichen Equal Pay und Equal Treatment zu sehen.(...)" (Autoreferat)
Der Vierte Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung (Bundestagsdrucksache 17/12650) muss zwei verschiedenen Anforderungen Rechnung tragen. Zum einen soll er aktuelle Fragestellungen und Befunde zu Armut, Reichtum und sozialer Ungleichheit in Deutschland synoptisch diskutieren. Zum anderen dient er der Berichtslegung, Darstellung und Rechtfertigung des Handelns der Bundesregierung in Bezug auf diese Fragen. Letzteres zu würdigen obliegt dem politischen Prozess und ist nicht Gegenstand der Stellungnahme des IAB. Hinsichtlich der ersten Anforderung ist festzustellen, dass die Regierung mit dem Vierten Armuts- und Reichtumsbericht ein gut informiertes, wissenschaftlich anspruchsvolles und dem aktuellen Stand der Forschung entsprechendes Dokument vorgelegt hat. Insbesondere ist dem Bericht zuzustimmen, dass die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt grundsätzlich die Voraussetzungen dafür bietet, die Lebenslage vieler Personen zu verbessern und Armut zu reduzieren. Dennoch bieten die sich stärker differenzierenden Arbeitsentgelte und eine Polarisierungstendenz in der Qualität der Beschäftigung Anlass zur Sorge. Verschiedene Forschungsarbeiten des IAB können hier als kritischen Ergänzungen und Anregungen für die künftige Ausgestaltung des Armuts- und Reichtumsberichts herangezogen werden. In der vorliegenden Stellungnahme geht das IAB auf die Stärken wie auch einzelne Entwicklungspotenziale für einen Armuts- und Reichtumsbericht ein. ; The fourth Report on Poverty and Wealth (Vierter Armuts- und Reichtumsbericht/ parliamentary printed document 17/12650) of the German Federal Government must fulfil two different requirements. On the one hand it should discuss current issues and findings relating to poverty, wealth and social inequality in Germany in a synoptic manner. On the other, it serves to report on, present and justify the actions of the Federal Government in respect to these issues. The task of assessing the latter rests in the political sphere and is not the subject of this Statement by IAB. With regard to the first requirement it may be said that the Government has presented, in its fourth Report on Poverty and Wealth, a well-informed, scientifically discerning document that corresponds to the current status of research. In particular the report is right in stating that, in principle, the positive developments on the labour market provide the prerequisites necessary for improving the circumstances of a great many persons and for reducing poverty. Nonetheless the growing disparities in levels of pay and a polarising tendency in the quality of employment give cause for concern. Here various research reports of IAB can be consulted as critical additions and impulses for the future configuration of the Report on Poverty and Wealth. In the current statement, IAB deals with the strengths of the Report on Poverty and Wealth as well as with points which could potentially be developed further.
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Dieser Projektbericht analysiert die Wirkungen der sogenannten "Westbalkanregelung" (§ 26 Absatz 2 Beschäftigungsverordnung) auf die Arbeitsmarktintegration der betroffenen ErwerbsmigrantInnen. Die Regelung gilt für Beschäftigungen ab dem 1. Januar 2016 und ist befristet bis zum 31. Dezember 2020. Im Rahmen einer quantitativen Analyse wurden die Integrationsverläufe von 36.050 Beschäftigten, die die Westbalkanregelung 2016 und 2017 in Anspruch genommen haben, untersucht. Basierend auf qualitativen Interviews mit 130 Personen wurden darüber hinaus Motive, Erfahrungen und Handlungsstrategien von ArbeitgeberInnen, Beschäftigten, Verbänden sowie VerwaltungsmitarbeiterInnen analysiert. Ein zentrales Ergebnis ist, dass die Arbeitsmarktintegration der über die Westbalkanregelung Beschäftigten, auch im Vergleich zu anderen Migrantengruppen, erfolgreich gelungen ist. Dies zeigt sich insbesondere an stabilen Beschäftigungsverhältnissen und äußerst geringen Anteilen an Arbeitslosigkeit und Leistungsbezug im Beobachtungszeitraum. Erklärungen dieser Ergebnisse liefern die von ArbeitgeberInnen geäußerten Bedarfe an HelferInnen und Fachkräften, ihre Wertschätzung nicht zertifizierter bzw. nicht zertifizierbarer Qualifikationen, netzwerkbasierte Anwerbestrategien und die erwerbsorientierten Migrationsaspirationen der Beschäftigten. Die Befunde deuten darauf hin, dass es für eine erfolgreiche Arbeitsmarktintegration von Erwerbsmigrantinnen hinreichend ist, den ArbeitgeberInnen die Auswahlentscheidung zu überlassen und den Zuzug nicht an berufliche Qualifikationserfordernisse zu knüpfen. Es gibt vereinzelte Einsichten zu Regelverletzungen von ArbeitgeberInnen, aber keine Hinweise auf einen systematischen Missbrauch der Regelung. Restriktives Verwaltungshandeln und Kapazitätsengpässe verschiedener Behörden schränken die Nutzung der Westbalkanregelung deutlich ein.
In: IAB Forschungsbericht : Ergebnisse aus der Projektarbeit des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Band 6/2004
"Das Inkrafttreten des SGB II am 1.1.2005 bringt umfangreiche Änderungen
des Arbeitsmarktgeschehens in Deutschland mit sich. Deren wissenschaftliche
Begleitung wird vom IAB als eine der wichtigsten kommenden
Herausforderungen an die Arbeitsmarkt- und Berufsforschung betrachtet.
Die folgende Darstellung strukturiert den Forschungsbedarf zum SGB II
aus Sicht des IAB.
Die hier skizzierten Forschungsansätze bedürfen weiterer Diskussion und
Spezifizierung sowie sicherlich auch der Ergänzung. Ausgeklammert werden
an dieser Stelle sich mit dem Optionsgesetz verbindende Zusatzfragestellungen.
Zudem ist nicht davon auszugehen, dass das IAB alle genannten
Themen bearbeiten wird: § 55 SGB II sieht explizit vor, dass Dritte
mit Teilen der Wirkungsforschung beauftragt werden können."[Autorenreferat]
In: Promberger , M , Huws , U , Dagdeviren , H , Meier , L , Sowa , F , Boost , M , Athanasiou , A , Aytekin , A , Arnal , M , Capucha , L , de Castro , C , Faliszek , K , Gray , J , Lęcki , K , Mandrysz , W , Petraki , G , Revilla , J C , Şengül , T , Słania , B , Tennberg , M , Vuojala-Magga , T S M & Wódz , K 2014 , ' Patterns of resilience during socioeconomic crises among households in Europe (RESCUE) : concept, objectives and work packages of an EU FP 7 project ' , IAB Forschungsbericht , no. 5 .
Since 2008, Europe has been shaken by an ongoing crisis. If relevant parts of populations are exposed to socioeconomic risks, it is a distinctive characteristic of European political ethics that they must not be left alone, but should be subject to support and solidarity by budget support policy, economic development policies and social policy at different levels. But, in analogy with medical and psychological findings, some parts of the vulnerable population, although experiencing the same living conditions as others, are developing resilience, which in our context means that they perform social, economic and cultural practices and habits which protect them from suffer and harm and support sustainable patterns of coping and adaption. This resilience to socioeconomic crises at household levels is the focus of the project. It can consist of identity patterns, knowledge, family or community relations, cultural and social as well as economic practices, be they formal or informal. Welfare states, labour markets and economic policies at both macro or meso level form the context or 'environment' of those resilience patterns. For reasons of coping with the crisis without leaving the common ground of the implicit European social model (or the unwritten confession to the welfare state) under extremely bad monetary conditions in many countries, and for reasons of maintaining quality of life and improving social policy, it is a highly interesting perspective to learn from emergent processes of resilience development and their preconditions. Thus, the main questions are directed at understanding patterns and dimensions of resilience at micro-/household level in different types of European member and neighbour states accounting for regional varieties, relevant internal and external conditions and resources as well as influences on these patterns by social, economic or labour market policy as well as legal regulations
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Mit dem "Teilhabechancengesetz" wurden zum Jahresbeginn 2019 die Instrumente "Eingliederung von Langzeitarbeitslosen" (§16e SGB II) sowie "Teilhabe am Arbeitsmarkt" (§16i SGB II) eingeführt. Beide Instrumente richten sich gleichermaßen an langzeitarbeitslose Leistungsberechtigte, die auch bei guter Arbeitsmarktlage nur geringe Aussichten auf eine ungeförderte Beschäftigung und damit auf ein Leben jenseits staatlicher Transferzahlungen haben. Damit rückt eine Teilgruppe unter den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in den Fokus der arbeitsmarktpolitischen Förderung, die über Jahre hinweg faktisch von regelmäßiger Erwerbstätigkeit und den darüber vermittelten Teilhabemöglichkeiten ausgeschlossen ist. Entsprechend besteht das Kernanliegen beider Instrumente darin, den Geförderten die Beteiligung am Arbeitsleben zu eröffnen und dadurch zur Verbesserung ihrer Beschäftigungsfähigkeit, ihrer Arbeitsmarktchancen und ihrer gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten beizutragen. Zusammen mit der Einführung beider Förderinstrumente hat der Gesetzgeber auch deren umfassende wissenschaftliche Evaluation beschlossen. Die Evaluation erfolgt im Rahmen der Wirkungsforschung nach §55 Abs. 1 SGB II und obliegt damit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Im Fokus der Studie stehen insbesondere die Implementation der Maßnahmen auf Ebene der Jobcenter, ihr betrieblicher Einsatz sowie ihre Wirkungen auf die Beschäftigungsfähigkeit, die Arbeitsmarktchancen und die gesellschaftliche Teilhabe der Geförderten. Der vorliegende Bericht dokumentiert den aktuellen Arbeits- und Erkenntnisstand der wissenschaftlichen Evaluation. ; Despite the decline of unemployment in recent years, long-term unemployment remains one of the major challenges for the German labour market. For that reason another two active labour market programmes were introduced in 2019. Both measures address long-term unemployed people with very poor labour market prospects. While the key objective of the first measure is to improve participants' chances on the regular job market, the second one intends to strengthen participants' prospects of social inclusion. Both programmes are designed as a wage subsidy for employers. The evaluation aims at a comprehensive analysis of the institutional implementation, the operational use at the establishment level as well as the individual effects of both labour market programmes. This report documents the current status of the evaluation and provides first research results.
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