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Verführung nach System: eine wissenssoziologische Untersuchung von Pick-Up-Praktiken
»Was ist Pick-Up?« - Das mag (auf den ersten Blick) eine behämmerte Frage sein. Auf den zweiten Blick ist die Frage aber gar nicht so doof. Es gibt in der PU-Szene so viele konkurrierende (und teils widersprüchliche) Modelle und Theorien, dass man inhaltlich gar nicht sagen kann, was Pick-Up ist (und was definitiv nicht dazugehört). Vielleicht kann man's nur etwas abstrakter formulieren (und definieren): Pick-Up ist das gezielte Rausgehen, um Frauen kennenzulernen – und das nachträgliche, gemeinschaftliche Theoretisieren über zielführende Vorgehensweisen und Erfahrungen. Denn der Austausch (und das heißt auch: die f{eorie) ist ein wesentliches Charaktermerkmal der Community. Auch das macht Pick-Up zu Pick-Up.
Politische Theorie des Anarchismus: zum paradoxen Streben nach Autonomie, Selbstbestimmung und Selbstorganisation
In: Edition Politik 168
Der anarchistische Politikbegriff erscheint widersprüchlich: Der Ablehnung von Politik steht eine Bezugnahme auf sie gegenüber. Diese Paradoxie entspringt einer bestimmten Denkweise, die dabei hilft, Netzwerke zwischen verschiedenen Strömungen, Gruppen und Diskursen zu weben. So eröffnet sich die Möglichkeit, auf widersprüchliche gesellschaftliche Verhältnisse zu antworten, um sie zu überschreiten. Dies zeigt sich im Modus des Strebens nach Autonomie, in Kontroversen zwischen Individualismus und Kollektivismus und in theoretischen Konzepten wie der sozialen Revolution. In diesem Kontext verdeutlicht Jonathan Eibisch, dass es eine zeitgemäße politische Theorie des Anarchismus gibt - und wie sie aussehen kann.
Plan S für Open Access
Plan S ist ein wissenschaftspolitisches Projekt mit dem Ziel, ab 2021 alle Resultate wissenschaftlicher Studien, die mit öffentlicher Förderung durchgeführt wurden, unmittelbar Open Access, also zugangsfrei zu publizieren. Die Autor*innen des Symposions diskutieren aus verschiedenen Perspektiven, was dieser Plan für das soziologische Publizieren bedeutet. Cori Mackrodt von Springer VS erläutert die Perspektive eines Großverlags, der sich zunehmend auf Open Access einrichtet, und verweist auf Ambivalenzen der Umstellung. Kathrin Ganz, Vertreterin einer Open-Access-Plattform, schildert die Probleme des bisherigen Publikationssystems unter digitalen Bedingungen und benennt wünschenswerte Alternativen. Angela Holzer, die bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft für Open Access zuständig ist, stellt die Maßnahmen und Prinzipien der deutschen Forschungsorganisationen dar. Tilman Reitz schließlich, Soziologe an der Universität Jena, sieht das Interesse der Forschung in maximaler Zugänglichkeit, streng gedeckelten Publikationsgebühren und ergänzenden Regeln für nicht allein (sozial-)wissenschaftliche Verlage. Plan S is a research policy project which aims to make immediate Open Access publishing mandatory for receivers of public funding from 2021 onwards. The authors of this issue discuss the impact and meaning of this plan for publishing in sociology from different perspectives. Cori Mackrodt of the publishing house Springer VS explains the perspective of a big publisher which is increasingly moving to Open Access, and highlights ambivalences of the transformation in question. Kathrin Ganz, who represents an Open Access platform, describes the problems which the old publishing system faces under digital conditions and lays out desirable alternatives. Angela Holzer, who is concerned with Open Access in the German Research Foundation, presents the guidelines and principles of research organizations in Germany. Finally, Tilman Reitz, a sociologist working at the University of Jena, argues for maximal accessibility, a rigid cost cap for publishing fees, and supplementary arrangements for publishers who offer more than just (social) science.
BASE
Marx für SozialwissenschaftlerInnen: eine Einführung
In: Studienskripten zur Soziologie
In: Lehrbuch
Der Band liefert eine verständliche sowie inhaltlich umfassende Einführung in das Denken von Karl Marx und vermittelt Grundlagenwissen im Studium der Sozialwissenschaften. Zugleich wird eine Brücke geschlagen zwischen den Marxschen Schriften und aktuellen wissenschaftlichen sowie politischen Diskussionen.
Abhängigkeit im 21. Jahrhundert: Globale Stoffströme und internationale Arbeitsteilung
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 50, Heft 198, S. 11-32
ISSN: 2700-0311
Abhängigkeiten im globalen Kapitalismus stellen eine historische Kontinuität dar. Wie diese sich seit dem Ende der formalen Kolonialherrschaft in ökonomischer und politischer Hinsicht fortsetzen, hat Mitte des 20. Jahrhunderts zunächst vor allem der lateinamerikanische Dependenzansatz prominent diskutiert. Der vorliegende Beitrag argumentiert, dass politische und ökonomische Abhängigkeiten trotz Verschiebungen gegenüber der Ausgangslage der dependenztheoretischen Diskussionen der 1970er Jahre weithin fortbestehen und sich nicht allein über die Betrachtung ökonomischer Kennziffern beschreiben lassen. Gerade auch im Hinblick auf zwei Leerstellen des Dependenzansatzes, der Aneignung von un(ter-) bezahlter Sorge- und Subsistenzarbeit sowie am kostenlosen Zugriff auf Natur, zeigen sich Machtbeziehungen und Abhängigkeitsverhältnisse, auf denen die kapitalistische Weltwirtschaft weiterhin beruht.