Die unerhörte Begebenheit. Zum Charakter des Umbruchs in der DDR 1989
In: Herrschaftsverlust und Machtverfall
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In: Herrschaftsverlust und Machtverfall
In: Entnazifizierte Zone?
Mit seiner an der Humboldt-Universität Berlin gehaltenen Abschiedsvorlesung sucht Martin Sabrow Ort und Verantwortung der Zeitgeschichte in der Gegenwart zu bestimmen. Er widmet sich dem Verlust tradierter Überzeugungen, der mit dem Ausbruch des Ukrainekriegs im Februar 2022 einhergeht und in der vielzitierten Rede von der "Zeitenwende" zum Ausdruck kommt. Sabrow lotet die Aussagekraft des Begriffs in der Geschichtswissenschaft und Erinnerungskultur aus und nutzt ihn, um die schleichende Auflösung eines fast fünfzig Jahre lang gültigen zeithistorischen Grundkonsenses zu beschreiben. Die seit dem letzten Viertel des 20. Jahrhunderts auf allen Ebene von Staat und Gesellschaft etablierte Bereitschaft zur kritischen und selbstkritischen Auseinandersetzung mit der Last des vergangenen Katastrophenjahrhunderts deutet Sabrow als Ära der Aufarbeitung. Der zunehmende Geltungsverlust scheinbar festgefügter Gewissheiten, für den der Begriff "Zeitenwende" steht, spricht dafür, dass diese Phase der Vergangenheitsvergegenwärtigung ihrem Ende entgegengeht und einem geschichtskulturellen Epochenumbruch von der Aufklärung zur Aneignung und vom Universalismus zum Partikularismus Platz macht.
Die erste deutsche Demokratie musste sich von Anfang an heftigen Angriffen erwehren. Schon ihre Gründung 1918 / 1919 wurde von gewalttätigen Auseinandersetzungen begleitet, aber auch später gab es Versuche, die Republik unter Waffeneinsatz zu beseitigen. Insbesondere rechtsextreme Kräfte bekämpften die Demokratie, es fanden Putschversuche statt und Attentate auf politische Gegner. Aber auch von links wurde die Republik angegriffen. Zugleich gelang es jedoch, die Demokratie vorübergehend zu stabilisieren und sie gegen ihre Feinde zu verteidigen. Im vorliegenden Band werden in einzelnen thematischen Sondierungen die unterschiedlichen Facetten politisch motivierter Gewalt gegen die republikanische Ordnung behandelt. In der Zusammenschau wird die gewalthafte Polarisierung und Verrohung der politischen Kultur und des gesellschaftlichen Zusammenlebens in der Konstituierungsphase der Weimarer Republik sichtbar.
In: Wert der Vergangenheit
Authentizität stellt einen Schlüsselbegriff der Geschichts- und Erinnerungskultur am Übergang zum 21. Jahrhundert dar. Das interdisziplinäre Handbuch "Historische Authentizität" erschließt die Vielgestalt des Begriffs und seiner Verwendungsweisen in unterschiedlichen wissenschaftlichen, musealen und geschichtskulturellen Kontexten. Konzipiert als ein semantisches Netz, sucht das Handbuch die Problematik und Wirkungsmacht ebenso wie die Faszinationskraft historischer Authentizität zu erklären.
World Affairs Online
Am 24. Juni 1922 wurde Walther Rathenau, Reichsaußenminister der Weimarer Republik, auf offener Straße erschossen. Kein anderes Ereignis hat die Republik von Weimar stärker erschüttert als die Serie von Anschlägen von 1921 / 1922, die gegen Rathenau und den früheren Reichsfinanzminister Matthias Erzberger, gegen den ersten deutschen Ministerpräsidenten Philipp Scheidemann und schließlich auch gegen den Publizisten Maximilian Harden verübt wurden. Martin Sabrow geht der Frage nach: Waren die Attentate aufgehetzten Einzeltätern zuzuschreiben, oder steckte hinter ihnen das organisierte Mordkomplott eines Geheimbundes? Der schon von den Zeitgenossen verdächtigten Organisation "Consul" konnte (oder wollte) die deutsche Jusitz keine Schuld nachweisen. Und doch hatte sie offensichtlich alle Fäden in der Hand gehabt
In: Comparativ Jg. 25, H. 1
In: Fischer 19602
In: Allgemeines Sachbuch
Vom Auftrag der Historiker - was bleibt von der Debatte um das Auswärtige Amt im Nationalsozialismus? Die vom Auswärtigen Amt beauftragte und von einer Unabhängigen Historikerkommission verantwortete Studie "Das Amt und die Vergangenheit" (erschienen 2010) rief sowohl große Anerkennung als auch scharfe Kritik hervor: Gestritten wurde in großer Intensität über die historiographische Anlage, über methodische Fragen, aber auch über grundsätzliche Interpretationsfragen. Martin Sabrow und Christian Mentel dokumentieren die wichtigsten Beiträge dieser umfangreichen und vielschichtigen Selbstverständigungsdebatte. Darüber hinaus fassen sie in einer ausführlichen Einleitung Hintergründe und Verlauf zusammen und ziehen Bilanz: Markiert die Debatte um das »Amt« eine Wende in der deutschen Geschichtskultur? "Wie ist nun der Stand zu Beginn des Jahres 2014? Wenig Neues bieten die knappen Resümees einiger der an den Debatten Beteiligten – der Hauptautoren der Studie, von Blasius und von Döscher –, welche die Anthologie abschließen. Da wird die eigene Position auf eineinhalb Seiten noch einmal betont und gerechtfertigt, wird Differenzierungen wenig Raum gegeben... Richtig ist allerdings – und das wird auch in den drei Resümees betont –, dass die Kommissionsstudie der Forschung zur Geschichte der einzelnen Ministerien und Ressorts wichtige Impulse verliehen hat" (literaturkritik.de)
In: Helmstedter Colloquien H. 15
In: Geschichte der Gegenwart Band 4
In: Beiträge zur Geschichte des 20. Jahrhunderts Band 14
Eine kritische Reflexion über den Zeitzeugen als Phänomen der öffentlichen Geschichtskultur.Aus dem Inhalt:Martin Sabrow: Der Zeitzeuge als Wanderer zwischen zwei WeltenHarald Welzer: Vorschläge zur Modernisierung der ErinnerungskulturRainer Gries: Zeitzeugen in den MedienAchim Saupe: Historischer und juridischer Zeuge vor dem »Zeitzeugen«José Brunner: Die medialisierte ZeugenschaftLaura Jockusch: Zur Entwicklung jüdischer Zeugenschaft vor und nach dem HolocaustSybille Steinbacher: Zeitzeugenschaft und die Etablierung der Zeitgeschichte in der Bundesrepublik DeutschlandJolande Withuis: Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs in den NiederlandenHanna Yablonka: Die Bedeutung der Zeugenaussagen im Prozess gegen Adolf EichmannSilke Satjukow: Erinnerung an den Nationalsozialismus in der DDRJudith Keilbach: Entwurf einer Mediengeschichte der ZeitzeugenChristoph Classen: Überlegungen zum Verhältnis von Medialisierung und ErinnerungskulturWulf Kansteiner: Aufstieg und Abschied der NS-Zeitzeugen in den Geschichtsdokumentationen des ZDFHanno Loewy: Zweideutige Zeugen: Die Wiederkehr der Opfer als ÜberlebendeFilippo Focardi: Zeitzeugen und die Resistenza in ItalienIrina Scherbakowa: Der Zeitzeuge aus russischer Sicht
In: Helmstedter Colloquien 12
In: Helmstedter Colloquien H. 10
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