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In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Heft Online First Articles, S. 1-24
ISSN: 1862-2860
Diese Studie präsentiert neue empirische Evidenz für die Argumente feministischer Theoretiker*innen, welche die Notwendigkeit deskriptiver Repräsentation von Frauen unterstreichen. Anhand eines neuartigen Datensatzes wird die Wirkung der Präsenz von Frauen in lokalpolitischen Ämtern auf die Beteiligung bei Ratswahlen in Baden-Württemberg untersucht. Die Analyse von Längsschnittdaten zwischen 1999 und 2019 zeigt, dass die Präsenz von Bürgermeisterinnen eine positive Wirkung auf die Beteiligungsquote bei Gemeinderatswahlen hat. Darüber hinaus zeigt sich, dass auch die Offenheit der Wähler*innen für Frauen in politischen Ämtern eine Rolle spielt. Vor allem für Parteien im linken politischen Spektrum spielt emanzipatorische und solidarische Politik und somit Geschlechterausgleich eine wichtige Rolle. In den Gemeinden, in denen die Grünen und die Linkspartei bei der Bundestagswahl höhere Stimmanteile erreichen, ist der positive Effekt deskriptiver Repräsentation von Frauen auf die Wahlbeteiligung größer. Sowohl die Präsenz von Bürgermeisterinnen als auch der Frauenanteil im Gemeinderat haben im Zusammenspiel mit der approximierten Offenheit der Wähler*innen für Politikerinnen einen positiven Effekt auf die Höhe der Wahlbeteiligung. Der positive Effekt der Präsenz von Frauen in lokalpolitischen Ämtern auf die kommunale Wahlbeteiligung wird durch die Offenheit der Wähler*innen gegenüber Politikerinnen moderiert.
In: Social history, Band 46, Heft 3, S. 334-336
ISSN: 1470-1200
Besonders auffallend war in Österreich im Unterschied zur Situation in der BRD und der DDR [.], das sich auch die junge Autorinnen- und Autorengeneration von zeitgenössischen politischen Themen distanzierte.
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Am 13. Januar 2020 hat das Bezirksgericht Lausanne ein aufsehenerregendes Urteil gefällt, indem es zwölf Klimaaktivisten, die in einer Credit-Suisse-Filiale Tennis gespielt hatten, in allen Anklagepunkten freigesprochen hat. Das Gericht wurde scharf dafür kritisiert, dass es einen rechtfertigenden Notstand (Art. 17 StGB) angenommen hat. Einige Autoren beliessen es jedoch nicht beider blossen Kritik, sondern brachten gleich eine alternative Begründung vor, um von der Bestrafung der Aktivisten abzusehen. Der Autor geht hier auf den Rechtfertigungs- bzw. Schuldausschlussgrund der Wahrung berechtigter Interessen ein, welcher von Marc Thommen und Jascha Mattmann ins Feld geführt wurde.
BASE
This case study is based on actual project and consultancy work, balancing real life experience with a review and analysis of empirical and theoretical literature. Tidal stream energy (TSE) is still a nascent technology, but with much better predictability than the classical alternatives of sun and wind. Being still more expensive than other renewable technologies, it is important to find locations in order to initiate a learning process to bring down cost to a competitive level as it was the case for solar and wind technologies. Locations for an initial phase of operation of TSE small islands in the Philippines (and other Asian countries) were found to be most suitable, because expensive and polluting diesel generators can be replaced and a reliable 24 h electricity supply can be established. Different appraisal methods in different scenarios show that under normal circumstances a hybrid combination of TSE, solar energy and battery storage is financially and economically superior to existing fossil energy based power stations as well as to solar energy alone. However, the traditional financial approaches are not always reliable, in spite of superficial mathematical exactness, and the parameters used must be analysed carefully, especially if we deal with innovative technologies with fast changes. In times of global warming we must also include the controversial issue of evaluating damages from greenhouse gases if choosing fossil alternatives. When evaluating and planning renewable technologies, engineering know-how is important, but insufficient. Since financing is a crucial issue for most renewable technologies with high front loaded cost and long amortisation periods, a thorough and trustworthy financial and economic analysis is necessary not only to avoid financial failure later on, but also to attract stakeholders like private investors, banks and government institutions to support a still unknown technology.
BASE
In: Freiburger Studien zur Netzökonomie volume 22
In: Nomos eLibrary
In: Wirtschaft
Das Internet-Ökosystem ist gekennzeichnet durch eine starke Dynamik und ausgeprägte Evolutorik. Während sich das Spektrum an Inhalten und Anwendungsdiensten, welche integriert über "General-Purpose"-Breitbandnetze bereitgestellt werden sollen, fortwährend wandelt, werden sowohl die Anforderungen an die Datenübermittlung als auch entsprechende Kapazitätsallokationsprobleme zunehmend komplexer. Die erwartete Rolle des Internets der Dinge, 5G oder Virtual-Reality-Anwendungen unterstreicht, wie wichtig es für Anbieter von breitbandigen Zugangsdiensten sein wird, diesen sich wandelnden Anforderungen in einer ökonomisch effizienten Weise gerecht werden zu können. Dieses Buch untersucht Evolution und den Wettbewerb im Internet-Ökosystem und führt eine netzökonomische Analyse effizienter Kapazitätsallokationen in All-IP-Netzen durch. In diesem Zusammenhang wird die Rolle von Netzneutralitätsregulierungen kritisch bewertet.
In: Phenomenology and the cognitive sciences, Band 19, Heft 2, S. 321-334
ISSN: 1572-8676
In: Society and economy: journal of the Corvinus University of Budapest, Band 41, Heft 1, S. 47-64
ISSN: 1588-970X
There is a growing debate in the literature about International New Ventures (INV). Survival of INVs – along with their growth and financial performance – seems to be an interesting phenomenon, but it has only been tackled in a small sample of studies. This study examines Hungarian INVs and some of their key characteristics in the years 2009–2014. The Hungarian Corporate Tax Database was used to analyse the entire population of Hungarian companies during that period. The database consists of 385,723 companies in 2009 and 422,500 companies in 2014, and comprises the whole Hungarian private sector. Of these companies, 6,547 can be identified as INVs in the period under analysis. In this paper, the survival, growth, and business performance characteristics of Hungarian INVs are examined. Hungarian INVs recorded an exceptionally high survival rate; after five business years, 70% of the INVs remained in business, but nearly half of them withdrew to the home market, which means that only 35% of the Hungarian INVs became Sustainable International New Ventures (SINVs). Hungarian SINVs employed on average about 25 employees, registered extremely high (around 75%) export intensity, had steadily growing earnings and equity (43.6% and 56.3% mean CAGR), showed a stable return on equity of about 10% after their first year in existence, and created added value of approximately 37,000 EUR per employee.
In: Hamburger Journal für Kulturanthropologie: HJK, Heft 9, S. 37-50
ISSN: 2365-1016
Der Beitrag diskutiert die Frage, inwieweit eine Second oder Third City wie Graz, Design als Motor für aktuelle und zukünftige Stadtentwicklung nutzen kann. Besonderer Fokus wird dabei auf die Interaktionen der Aktivisten_innen der UNESCO City of Design mit Öffentlichkeit und Politik gelegt.
Ziel dieser Arbeit ist es, einen Einblick in die Vermögensverteilung in Österreich zu geben und die Möglichkeiten des Staates aufzuzeigen, in Form von vermögensbezogenen Steuern die Ungleichheit in der Vermögensverteilung zu verringern. Bisherige Studien zu diesem Thema konnten aufgrund der mangelhaften Datenlage nur einen Einblick auf einzelne Vermögenskomponenten geben. Mit dem Household Finance and Consumption Survey (HFCS) ist es erstmalig in Österreich möglich, einen Vergleich aller Vermögenskomponenten durchzuführen. Die zweite Welle dieses Datensatzes wurde 2014 erhoben und bildet die Datengrundlage dieser Arbeit. In dieser Arbeit werden nicht nur absolute Zahlen, Durchschnittswerte und Ungleichheitsindikatoren für Verschuldung, Finanz- und Sachvermögen präsentiert, es wird auch auf ausgewählte soziodemographische Charakteristika eingegangen. Aufbauend auf der Verteilung der Einkommen wird weiters ein Vergleich zwischen der Ungleichheit in der Einkommens- und der Vermögensverteilung gezogen. Dabei kann die in der wissenschaftlichen Literatur vorherrschende These, dass eine ungleiche Einkommensverteilung zu einer noch ungleicheren Vermögensverteilung führt, bestätigt werden. Im Rahmen der Analyse der Einkommensverteilung konnte festgestellt werden, dass der Staat durch Transfers und Sozialleistungen die Ungleichverteilung in der Einkommensverteilung deutlich verringern kann. Im internationalen Vergleich ist die Abgabenlast in Österreich sehr hoch, der Anteil von Vermögenssteuern ist jedoch sehr gering. Somit könnten vermögensbezogene Steuern einen Ansatzpunkt bieten, um wachstums- und beschäftigungshemmende Steuern zu ersetzen. Im Rahmen dieser Arbeit werden vermögensbezogene Steuern in Form einer allgemeinen Vermögenssteuer, eine Erbschafts- und Schenkungssteuer sowie einer Finanztransaktionssteuer untersucht. Diese Steuern werden abschließend einer Bewertung hinsichtlich ausgewählter Faktoren unterzogen. ; The aim of this thesis is to give an insight into the distribution of wealth and property in Austria and to identify the governments possibilities to decrease the inequalities in the distribution of wealth by means of property tax. Previous studies into this topic were only able to give insights into single components of property due to a lack of data. With the help of Household Finance and Consumption Survey (HFCS) all components of property can be compared for the first time. The second wave of data was collected in 2014 and serves as the data basis of this thesis. This thesis does not only present absolute figures, average values, and inequality indicators for debt, financial and tangible property, but it also highlights specific sociodemographic characteristics. Furthermore, building on the distribution of income, a comparison will be drawn between the inequalities within the distribution of income as well as property. Thereby, the predominant hypothesis within the literature, which claims that an unequal distribution of income results in an even more unequal distribution of property, can be confirmed. In the course of the analysis of income distribution it was determined that the government can significantly decrease the unequal distribution of income through transfers and social benefits. In Austria, the tax burden is relatively high compared to international standards, however, the proportion of property tax is rather low. Therefore, these taxes would provide a possible starting point to replace those which inhibit growth and employment. As part of this thesis, the general property tax, the taxation of inheritance and gifts, as well as the financial transaction tax will be assessed with regard to the potential supply, accuracy, possibilities of its circumvention, and the redistribution effect, as well as the possible problem of double taxation and tax on non-income values. ; Sarah Stocker, Bakk.rer.soc.oec. B.A. (Econ.) ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2018 ; (VLID)2945942
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Die Apokalypse, im Prinzip das finale Ereignis schlechthin, wiederholt sich seit den Darstellungen des biblischenJüngsten Gerichts in Kunst und Literatur durch die Jahrhunderte hindurch. Seit der Erfindung des Mediums Film finden sich in der Populärkultur unzählbare Beispiele für diesen Topos, wobei es sich meistens um Fiktionen einer postapokalyptischen Welt handelt, in der sich eine Minderheit von Überlebenden bewähren muss. Nicht immer wird dem Zuseher erläutert, in welcher Weise sich die Katastrophe abgespielt hat. Darstellungen des biblischen Weltgerichts wurden im Laufe der Zeit ersetzt durch Naturkatastrophen, Kometeneinschläge, Desaster als Folge von technischem Fortschritt und menschlicher Hybris und natürlich nukleare Katastrophenszenarien. Angesichts dieser Fülle an Weltuntergängen ist es kein Wunder, dass die kulturwissenschaftlichen Arbeiten zu diesem Topos zunehmen. Seit etwa 10 Jahren gibt es auch geradezu eine Sintflut an Seminar- und Masterarbeiten zur Apokalypse, in letzter Zeit speziell zur Spielart der Zombieapokalypse. Der vorliegende Band widmet sich der Apokalypse im Film und stellt das Ergebnis einer 2013 in Marburg stattgefundenen, internationalen Konferenz mit dem Titel Melancholia: Imaging the End of the World dar. In fünf Teilen versuchen die AutorInnen, häufig ausgehend von Melancholia von Lars von Trier das Phänomen des Weltuntergangs im Film vom Stummfilm bis in die Gegenwart zu umspannen. Dabei soll versucht werden, den Ursachen und Hintergründen von sozialen Ängste und Massenphobien analytisch näherzukommen. Es soll ein breites Spektrum an Problematiken und historischen Momenten, die sich mit Visionen des Weltuntergangs in Film, Fernsehen und digitalen Medien beschäftigen, angeboten werden. Die Einleitung verweist bereits auf die biblische Herkunft des Weltgerichts und der Apokalypse als ein judäo-christliches Erbe, dessen Bedrohungsszenario in der Moderne durch die Hauptgefahr des technologischen Fortschritts und der damit einhergehenden menschlichen Hybris ersetzt wird. Aus dem Trauma von 9/11, so die Autorinnen in der Einleitung, entstand das Genre des amerikanischen Desasterfilms, der sich mit der traumatischen Erfahrung von Terrorismus und der explosionsartigen Entwicklung von Technologie, Krieg und ökologischer Zerstörung beschäftigt. Aufschlussreich in diesem Zusammenhang ist der Beitrag von Peter Krämer "The Legacy of Dr. Strangelove", der die Rezeptionsgeschichte von Kubricks überaus erfolgreichem Film über die nukleare Katastrophe nachzeichnet. Krämer zeigt, welch großen Einfluss Dr. Strangelove auf Regisseure wie James Cameron und Filme wie Avatar oder Gravity ausgeübt hat (wenn auch hier indirekt über Kubricks 2001). Die AutorInnen des Bandes betrachten diese Themen aus einer Vielzahl von theoretischen Disziplinen und Interessen, etwa aus der Perspektive von Gender, Hegemonie, Postkapitalismus und natürlich Neoliberalismus. Circa ab hier beschleicht einen der Verdacht, die Analyse bereits aus einem anderen historischen Kontext zu betrachten. Im Angesicht einer zutiefst unsicheren globalen Situation, von Brexit, Trump und Fake News blickt man fast wehmütig auf die Zeiten der Neoliberalismuskritik. Ist das Ende der Menschheit gleich das Ende der Welt? Der Beitrag von Philip Hammond und Hugh Ortega Breton diskutiert das populärkulturelle Phänomen einer sogenannten Öko-Apokalypse. Die Autoren hinterfragen, wie der Umwelt-Diskurs und die Populärkultur Gruppen repräsentieren und wie Eliten eine Öko-Apokalypse im politischen Diskurs instrumentalisieren. Žižek und Badiou folgend charakterisieren sie Umweltschutz als "neues Opium für die Massen": "Nothing better than a touch of ecology and catastrophe to unite the social classes." Sie argumentieren mit Erik Swyngedouw, dass Environmentalismus postpolitisch sei und einen Prozess der Depolitisierung eingeleitet habe. Visionen der Öko-Apokalypse seien symptomatisch für eine postpolitische Einstellung, innerhalb derer die Dringlichkeit einer Klimakatastrophe die demokratische Debatte darüber, wie eine mögliche Zukunft gestaltet sein könnte, beendet. Um ihre Thesen zu untermauern, werden The Day after Tomorrow und The Age of Stupid herangezogen, beides Filme, die zwar Darstellungen der Katastrophe des Klimawandels zeigen und zweifelsohne der Populärkultur angehören, aber nicht gerade dazu taugen, um sich fundiert mit einem ökologischen Diskurs auseinanderzusetzen. Die hässliche Prägung des "Climate-Porn" ist geschaffen. Die hier diskutierten Probleme sind spannend und scheinen von hochsensibler Natur. Angesichts der Tatsache, dass in der Zwischenzeit Klimawandelleugner die größte Wirtschaftsmacht der Welt übernommen haben, wird einem bei dieser Diskussion mehr als mulmig. Auch der Begriff der Elite wird im Beitrag von Hammond und Breton nicht näher definiert. Da aber Rechtspopulisten diesen Terminus manipulativ als Kampfvokabel verwenden, um sich von Politikern, die liberale Demokratien repräsentieren, abzugrenzen, sollte man damit etwas vorsichtiger hantieren. Auch die konstruierte Dichotomie von sozial versus ökologisch erscheint nicht ganz up to date. Der Stand der Diskussion um das Ende der Welt scheint den historischen Ereignissen rund um die Präsidentschaftswahlen in den USA und den Brexit nachzuhinken: denn seit der Neoliberalismus von Rechtsaußen überholt wurde, seit Klimawandel-Leugner die Geschicke des Planeten lenken, kann man mit der Behauptung, das Evozieren ökologischer Katastrophen fungiere nur als Ersatz für politische Visionen, nicht mehr viel anfangen. In der geisteswissenschaftlichen Diskussion über die Katastrophe manifestieren sich weiterhin die althergebrachten Dichotomien Natur-Kultur oder ökologisch-sozial. Der Mensch betrachtet sich dabei immer als außerhalb seiner Umwelt ohne sich dessen bewusst zu sein. Ökologen und Umweltschützer prognostizieren deswegen ein baldiges Ende des Anthropozäns (was die Humanities gar nicht gerne hören, gilt ihnen doch der Mensch als Nabel der Welt). Einen Dualismus von sozial gerechter Politik versus ökologische Verantwortung aufrecht zu erhalten, erscheint angesichts der politischen Tatsachen nicht realistisch. Der verzweifelte Kampf der Native Americans bei Standing Rock gegen die Ölpipeline durch ihre Reservate, hat gezeigt, dass es nichts weiter braucht, als mit bescheidenen Mitteln des zivilen Ungehorsams für das Recht auf sauberes Wasser einzutreten, um als Terrorist behandelt zu werden. Dass es dabei auch um Bürgerrechte und gesellschaftliche Probleme geht, und die Verteidigung ökologischer Ressourcen eine der politisch und gesellschaftlich relevantesten Themen unserer Zeit ist, ist evident. Es steht außer Frage, dass Menschen- und Umweltrechte eng miteinander verwoben sind. Was bietet der Band noch? Frederick Wasser bezieht sich ebenso auf von Triers Melancholia und liefert eine Analyse des Helden in der Risikogesellschaft. Wasser geht weiter über Spielbergs E.T. und Jurassic Park bis zu Emmerichs Desasterfilmen. Er zieht den Schluss, dass alle diese Filme ein Kämpfen im Angesicht der Katastrophe präsentieren und ein Narrativ des neoliberalen Überlebenskampfes anbieten. Wasser wirft die Frage auf, ob dieses Narrativ der Risk-society eine Antwort auf das unterdrückte Schuldgefühl des Neoliberalismus ist. Charles-Antoine Courcoux betrachtet etwa Emmerichs 2012 aus einer Gender-Perspektive und benennt in seinem Beitrag die Politik, die der Katastrophe in 2012 unterliegt, mit dem Neologismus 'ecomasculinist'. Der weiße amerikanische Mann der Mittelklasse ist die Leitfigur der Weltordnung. Im 12. Kapitel des Bandes tauchen endlich Zombies auf. Zombies repräsentieren die logische Folgerung einer kapitalistischen Gesellschaft, doch da die Zombiethematik schon ziemlich abgefrühstückt ist, findet sich hier leider nichts wirklich Neues. Interessant ist der Beitrag "Opposing Thatcherism" im letzten Kapitel des Bandes. Die Autorin beschäftigt sich nicht mit populärkulturellen Filmen, sondern etwa mit Derek Jarmans The Last of England und mit Peter Greenaways A TV Dante. Jarmans Film zeigt, wie stark apokalyptisches Denken in den Diskurs über die Moderne eingebettet ist und wie der Wechsel vom religiösen Denken über den Weltuntergang hin zu einem säkularen verläuft. Sehr spannend ist die Analyse der intermedialen Bezüge etwa zu T.S. Eliots The Waste Land in Jarmans experimentellem Film. Der Band scheint ein grundsätzliches Problem aktueller akademischer Studien mit Bezug zum Tagesgeschehen sichtbar zu machen: Wann immer sich eine akademische Arbeit auf tagespolitisches Geschehen konzentriert, droht die Analyse dem schnellen zeitgeschichtlichen Wandel hinterherzuhinken. Die Ereignisse überholen in kürzester Zeit das Ergebnis der Studie. Es bleibt zu beobachten, wie die Filmindustrie auf die zunehmende Unsicherheit der Weltordnung reagiert. Eine Tendenz scheint sich schon abzuzeichnen: Mit zunehmendem politischem Chaos und realen Bedrohungsszenarien schwindet die populärkulturelle Lust am Desaster. Das Auf- und Abschwellen des Interesses an Katastrophenszenarien zeigt wie oberflächlich die Auseinandersetzung damit ist. An der ökologischen Bedrohung der Existenzgrundlagen hat sich in der Zwischenzeit ja nichts geändert, diese hat sich lediglich stetig intensiviert, in manchen Regionen der Erde sogar rapide. Der Guardian brachte kürzlich einen Artikel, in dem bemerkt wurde, dass ein möglicher Atomkrieg wieder absolut denkbar sei. Der Topos des Weltuntergangs hat einen neuen Aufschwung erhalten und sogar eine nukleare Bedrohung erscheint wieder hochaktuell und keinesfalls als rhetorische Finte, um die Masse in Hysterie zu versetzen. Die Ignoranz, mit der Wohlstandsrevoluzzer der Ersten Welt über ökologische Probleme, die sie nur peripher betreffen, hinweggehen, erinnert an Karl Kraus' Diktum: "Der Zustand, in dem wir leben, ist der wahre Weltuntergang: der stabile."
BASE
In: Culture and social practice