Die demographische Statistik bereichert ständing sich auf die Menschheit beziehenden Kenntnisse mit der Sammlung und Mitteilung der sich auf die Bevölkerung und auf die Bevölkerungsbewegung beziehenden Angaben. Die verschiedenen demographischen Theorien suchen die Ursachen und Folgen dieser Veränderungen. Daraus geht hervor, daß eine gegebene Bevolkerungszahl oder ein gegebenes Anwachstempo nicht an und für sich gut oder schlecht, viel oder wenig ist, sondern es wird so immer in Verhältnis zu etwas. Der Anwachs der Zahl und des Verhältnisses der Alten wurde z. B. dann und deshalb eine gesellschaftliche Angelegenheit, als die Gemeinschaft ihren Unterhalt übernommen hat. Die Beurteilung der Bevolkerungszahl oder der demographischen Prozesse ist also immer eine politische Aufgabe, weil nähere oder weitere politische Ziele entscheiden, mit welchen ideologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Erscheinungen sie in Übereinstimmung gebracht werden müßten. Die Gestaltung der Erscheinungen der Bevölkerungsbewegung kann von den Interessen der Gesellschaft abweichen.
In vielen Regionen Deutschlands spielt der Tourismus- und Freizeitmarkt eine bedeutende Rolle. Der Tourismus bietet den Zieldestinationen bezüglich der räumlichen Auswirkungen des demographischen Wandels nicht nur Risiken, sondern durchaus auch erhebliche Chancen. Die wichtigsten Veränderungen des demographischen Wandels für Freizeit und Tourismus betreffen die Gruppe der "Jungen Erwachsenen" und die Gruppe der "Älteren Menschen" (50plus-Generation). Beide Gruppen sind durch die Entwicklungen der Erlebnisgesellschaft geprägt. Diese zeichnet sich durch eine Vervielfältigung, Ausdifferenzierung und Fragmentierung aller Formen des Genusses aus (Lebensstile, Konsumstile, Freizeitstile). In Reaktion darauf ist auch der Freizeit- und Tourismusmarkt immer segmentierter und heterogener geworden. Gleichzeitig ist er – insbesondere im Bereich der "Jungen Erwachsenen" – durch eine extreme Schnelllebigkeit und die Abhängigkeit von sich rasch vollziehenden Zyklusverläufen gekennzeichnet. Für Planung, Entwicklung und Marketing ist die Arbeit deshalb mit immer größeren Risiken behaftet.
Der Beitrag befaßt sich mit einigen Untersuchungsergebnisssen, zu denen die Belgrader Soziologin Dr. Ruza Petrovic in ihrer Studie "Gesellschaft und Bevölkerung der Sozialistischen Republik Serbien" gekommen ist. Die vor allem im engeren Serbien, insbesondere in den Regionen um Belgrad sichtbaren Bevölkerungsumschichtungen und deren Folgen werden kritisch unter die Lupe genommen. Ein besonders schwerwiegendes Problem stellt die offenbar nicht zurückgehende Zahl von Analphabeten dar, deren Anteil an der Bevölkerung in Serbien höher als in anderen Republiken Jugoslawiens liegt.