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Der Verfasser sieht das Fortleben der FDP als zunehmend fraglich an und fordert eine Regeneration der FDP als liberale Partei. Spätestens seit 1995 ist der linke Flügel der Partei verkümmert. Als Mehrheitsbeschafferin und Funktionspartei konnte die FDP im politischen System der Bundesrepublik zunächst gut überleben. Als "Machtmaschine Kohls" stürzte die Partei gemeinsam mit Kohl und wurde zur "Koalitionspartei in Reserve". PDS und Grüne machen der FDP die ehemalige Monopolstellung als Mehrheitsbeschafferin streitig. Liberalismus und Marktwirtschaft sind Werte, die heute mehr oder weniger von allen Parteien vertreten werden. Die FDP hat nach Einschätzung des Verfassers nur dann eine Chance, wenn sie liberale Werte für das 21. Jahrhundert formuliert und sich nicht an denen des 19. Jahrhunderts orientiert. (ICE)

Was Japan und Italien über die längste Zeit von den meisten anderen liberalen Demokratien unterschieden hat, ist die Tatsache, dass in beiden Ländern das politische Geschehen auf nationaler Ebene jahrzehntelang von dominanten Parteien - der Liberaldemokratischen Partei (LDP) im japanischen Fall und der Democrazia Cristiana (DC) im italienischen Fall - bestimmt worden ist. Es stellt sich die Frage, wie es dominanten Parteien in liberalen Demokratien solange gelingen kann, dem 'unvermeidlichen rhythmischen Pendelschlag der Wählergemeinde' auszuweichen. Am Beispiel der LDP und DC werden nun in dem Beitrag die Hintergründe, die Machterhaltungsstrategien und die letztendlichen Schicksale dominanter Parteien in demokratischen Systemen analysiert. Beide Parteien zeichnen sich in inhaltlicher und ideologischer Hinsicht durch eine Mischung von Rigidität und Flexibilität aus. Diese ermöglicht es ihnen, ihre Kernwähler bei der Stange zu halten und gleichzeitig neue Wählergruppen hinzuzugewinnen. Sowohl die DC als auch die LDP können ein gewisses Maß an ideologischer und inhaltlich orientierter Hegemonie ausüben, welches seine Spuren in der politischen Statur der beiden Länder, insbesondere in deren Wirtschafts- und Sicherheitspolitik hinterlässt. Indes kann festgestellt werden, dass die DC nicht in der Lage ist, im selben Umfang wie die LDP hegemonial zu wirken. Auch hat die DC deutlich mehr Schwierigkeiten als die LDP, nachwachsende Wählergruppen zu erreichen und zu sozialisieren. (ICG2)

Der Weg der LDPD von einer eigenständigen klassisch-liberalen Partei, die in den Landtags- und Kommunalwahlen im Herbst 1946 immerhin fast ein Viertel der Wählerschaft für sich gewinnen konnte, bis zur Eingliederung in das "sozialistische Mehrparteiensystem" der DDR, die mit programmatischer Gleichschaltung, Angleichung der Organisationsstruktur an die der SED und Auswechselung der Führungsmannschaft verbunden war. (WI)

Der Verfasser gibt einen Überblick über die Entwicklung der europäischen Parteienzusammenarbeit seit den fünfziger Jahren mit ihren Höhen und Tiefen. Determinanten dieser Entwicklung sieht er auf den Ebenen des sozialen Systems, des Regierungssystems der EU sowie des intermediären Systems. Die Intensität der Zusammenarbeit, gemessen am Autonomietransfer der nationalen Parteien auf die gemeinsame Organisationsebene, variiert zwischen den drei Parteizusammenschlüssen der Sozialdemokraten, der Christdemokraten und der Liberalen. Den europäischen Parteienzusammenschlüssen kommen Aufgaben auf der Ebene der Interessenvermittlung und der Politikvermittlung zu. Defizite sind besonders im letztgenannten Bereich zu verzeichnen: die Parteienzusammenschlüsse sind für die Bürger als eigenständige Akteure im Integrationsprozeß kaum sichtbar. (ICE)

Der Beitrag stellt, als Vorarbeit einer umfangreicheren Studie über die Liberal-Demokratische Partei in der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands (SBZ) bzw. DDR, die wichtigsten Dokumente zu diesem Thema zusammen. Es handelt sich um 18 Dokumente, die mit einer Quellenangabe versehen wurden. Dem Dokumententeil wurde eine erläuternde Einleitung der Verfasserin zur politischen Entwicklung der LDPD vorangestellt. Neben der Gründung einer Berliner Parteizentrale der LDPD hatten auf regionaler Ebene verschiedene liberal-demokratische Parteigründungen stattgefunden, deren Zusammenfassung sich bis 1946 hinzog. Eine Auswirkung dieses langwierigen Konstitutionsprozesses war, daß die LDPD keine programmatischen Geschlossenheit und eigenständige politische Rolle in der SBZ/DDR erlangte. Deutliches Zeichen des Scheitern ihres politischen "Mittelweges zwischen Widerstand und Anpassung" war der Ausschluß ihres Vorsitzenden Hermann Kastner (1950). Seither wurde die LDPD von der SED systematisch gesäubert und an deren Organisationsform angeglichen. Mit dem Beschluß, den von den SED 1952 proklamierten Aufbau des Sozialismus zu unterstützen, war auch die programmatische Gleichschaltung der Partei vollzogen. (KE)

Der Projektleiter der Friedrich-Naumann-Stiftung in Asuncion schildert in der Art von Reisebeschreibungen Aktivitäten des Partido Liberal Radical (Liberal-Radikale Partei) und des Partido Liberal Radical Autentico (Authentische Liberal-Radikale Partei) in Paraguay. Eingeflochten werden Reflexionen zur Geschichte des Liberalimus in diesem Land. (AuD-Hrn)