Modelle des Wandels sozialer Beziehungen in triadischen Umgebungen
In: Modellierung sozialer Prozesse: neuere Ansätze und Überlegungen zur soziologischen Theoriebildung ; ausgewählte Beiträge zu Tagungen der Arbeitsgruppe "Modellierung sozialer Prozesse" der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, S. 695-734
Im vorliegenden Beitrag berichten die Autoren über Überlegungen, "eine angemessene Strategie der Überprüfung von Theorien des (kognitiven) Gleichgewichts bzw. der (kognitiven) Transitiviät zu entwickeln und anzuwenden". Die eher theoretischen und konzeptuellen Analysen werden in einer empirischen Untersuchung von Netzen aus Sympathie- und Präferenzbeziehungen zwischen Individuen als Einheiten angewandt. Zunächst analysieren die Autoren Panel-Daten, die zu neun Zeitpunkten erhoben wurden und sich auf ein in der Zeit entwickelndes Beziehungsnetz unter ca. 180 Studienanfängern an einer bundesrepublikanischen Hochschule bezogen (H.J. Hummel/W. Sodeur 1984). Abschließend werden die von Theodore Newcomb erhobenen Daten (1958) zugrunde gelegt. Die generelle (sozialpsychologische) Hypothese der Untersuchung lautet, daß "Menschen ihre sozialen Beziehungen, z.B. ihre Sympathie für andere Personen, in ganz bestimmter Weise organisieren: Insbesondere machen sie diese Beziehungen nicht bzw. nicht allein abhängig von Eigenschaften der entsprechenden (Ziel-) Person oder von Bedingungen, die unmittelbar das Verhältnis zwischen ihr selbst und der anderen Person betreffen, sondern berücksichtigen auch die soziale Umgebung, in welche sie selbst, die andere Person und die Beziehung zwischen ihnen eingebettet sind. Zur sozialen Umwelt in diesem Sinne gehören solche Menschen, die von einer Person wahrgenommen werden (können) und mit denen sie interagieren (könnte), weil sie demselben Verkehrskreis angehören." (pmb)