Psychological aspects in contemporary Canadian narratives of First Nation writers
In den letzten Jahrzehnten hat die Literatur der indigenen Bevölkerung Kanadas immer mehr an Bedeutung gewonnen. Zeitgenössische literarische Werke können nicht mehr als reine Protestakte verstanden werden, wie dies in der Zeit des organisierten Widerstands innerhalb der "Red Power"-Bewegung in den 1960er und 70er Jahren oft der Fall war, sondern weisen einen hohen Grad an Diversifizierung auf. Ein wichtiger Themenbereich stellt die Behandlung von individuellen und kollektiven Traumata dar, die ihren Ursprung vor allem in den im Zuge der Assimilierungspolitik entstandenen Internatsschulen und den Folgewirkungen von kultureller und sozialer Entfremdung haben. Das Hauptaugenmerk dieser vorliegenden Masterarbeit liegt auf der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen psychologischen Aspekten in ausgewählten zeitgenössischen Werken. Nach einer eingehenden Analyse der historischen und aktuellen Herausforderungen bezüglich der Veröffentlichung, Rezeption und Kategorisierung von indigener Literatur, werden die einzelnen Texte in Bezug auf die Darstellung von verschiedenen Formen von Traumata diskutiert. Die genaue Untersuchung der psychologischen Aspekte zeigt, dass indigene Autoren und Autorinnen eine Vielzahl an kreativen und innovativen Strategien entwickelt haben, um einerseits traumatische Erfahrungen überzeugend und nachvollziehbar darzustellen und anderseits auf intratextueller wie auch auf extratextueller Ebene Widerstand gegen die erlebten Traumata zu artikulieren und letztendlich auch Strategien zur Transformation und Heilung zu vermitteln. ; Native Canadian writers have gained a large and wide audience in the last few decades. While many texts published in the context of the 'Red Power Movement' expressed resistance to persisting inequalities, contemporary literary expressions cannot be reduced to protest writing any longer but have proven to be highly innovative and diverse. Numerous Native-authored texts creatively engage with the consequences of traumatic experiences inflicted on the Indigenous population by colonial policies, notably the residential school system and the cultural as well as social alienation caused by these imperial policies. This thesis focuses on Native writers' engagement with individual and collective trauma and its ramifications. After a thorough analysis of the historic and current challenges concerning the publication, reception and categorization of Native writing, it examines the representation of different psychological aspects in selected narratives. The analysis shows that contemporary Native writers employ a plethora of innovative and creative strategies to communicate individual and collective trauma in a persuasive manner and to express resistance to it on the extratextual as well as intratextual level of communication. Furthermore, they offer paradigms for transforming and healing psychological pain and suffering. ; vorgelegt von Sabrina Thom ; Zsfassungen in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Masterarb., 2015 ; (VLID)450990