Das österreichische Fortpflanzungsmedizingesetz neu : eine internationale Gegenüberstellung im deutschsprachigen Raum
Am 21.01.2015 wurde in Österreich ein neues Fortpflanzungsmedizingesetz beschlossen, welches unter anderen nun die Präimplantationsdiagnostik auch in Österreich ermöglicht und für mehr Gleichstellung zwischen Mann und Frau sorgt. Wie viele Bereiche in der modernen Medizin, werden auch die Reproduktionsmedizin und die damit einhergehenden humangenetischen Untersuchungen häufig Thema in ethischen Diskussionen. Besonders die Änderung des österreichischen Gesetzes für Fortpflanzungsmedizin entfachte diese Debatte erneut in den Medien und der Politik. Selbst innerhalb des Parlaments besteht keine vollständige Einigkeit darüber. Im internationalen Vergleich weist der Inhalt der Gesetzestexte der deutschsprachigen Länder Europas bereits meist eine grundlegende Vereinheitlichung der Rechtslage auf, es zeigen sich jedoch noch feine Unterschiede im Bereich der Präimplantationsdiagnostik und Eizellspende. Während aufgrund des FMedG neu, Österreich nun hinsichtlich der Präimplantationsdiagnostik dieselbe Ausgangslage für Paare wie Deutschland und der Schweiz anzubieten vermag, scheint doch die österreichische Gesetzeslage weniger Spielraum zu bieten, als das deutsche und schweizer Gesetz es ermöglicht. Wie zum Beispiel, warum die Möglichkeit einer Präimplantationsdiagnostik nicht auf die Indikationen für eine Pränataldiagnostik erweitern? Oder das Alter für Empfängerinnen einer Eizellspende erhöhen? Daher wirft dieses Gesetz ebenso neue Punkte der Kritik in seinen strikten Ausführungen zum Thema Präimplantationsdiagnostik und Eizellspende auf die zukünftig neu diskutiert und die zu einer Reduktion des Medizintourismus in andere Länder und zu mehr sozialer Gerechtigkeit beitragen können. ; On 21.1.2015 in Austria a new law on reproductive medicine was introduced, which now allows the preimplantation genetic diagnosis and more equality between men and women in Austria. Like many areas of modern medicine, also the reproductive medicine and the associated human genetic studies are often topic in ethical discussions. In particular, the amendment of the Austrian law on reproductive medicine sparked this debate again in the media and politics.There is no full consensus, even within Parliament. In an international comparison, the content of the laws of the German-speaking countries in Europe already shows basic similarities, however, it still shows subtle differences in the field of preimplantation genetic diagnosis and oocyte donation. While due to the new FMedG, Austria can now offer the same starting point for couples such as Germany and Switzerland in terms of pre-implantation diagnosis, but the Austrian legislation appears to offer less flexibility than the German and Swiss law allows. How, for example, why not enhance the possibility of pre-implantation diagnosis to the indications for prenatal diagnosis? Or increase the age for recipients of egg donation? Therefore, this new law raises also new points of criticism in its strict remarks about preimplantation diagnosis and oocyte donation. These points should be rediscussed in the future and can contribute to a reduction in medical tourism to other countries and to greater social justice. ; Viktoria Kahr ; Zsfassungen in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Masterarb., 2015 ; (VLID)1006739