Die friedenspolitische Großwetterlage
In: Gewerkschaftliche Monatshefte, Volume 34, Issue 3, p. 139-148
ISSN: 0016-9447
Der Autor geht von der Beobachtung aus, daß die gegenwärtige internationale Situation durch das gleichzeitige Auftreten einer langen Abschwungphase der Wirtschaft und einer Zerbröckelung der einst unbestrittenen Hegemonialposten der USA gekennzeichnet ist. In dieser Lage bemüht sich die alte Hegemonialmacht USA, ihre frühere Vormachtstellung vermittels einer überdurchschnittlich wachsenden Rüstung wiederzugewinnen. Da aber andererseits die Sowjetunion nun ihrerseits versucht, gestützt ausschließlich auf militärische Machtmittel zur neuen Hegemonialmacht aufzusteigen, wächst aufgrund dieser hegemonialen Krise die Kriegsgefahr. In diesem Zusammenhang werden die makropolitischen und makroökonomischen Konstellationen, die den Hintergrund hegemonialer Ausscheidungskämpfe abgeben, untersucht, wobei festgestellt wird, daß tiefgreifende strukturelle Veränderungen in der internationalen Gesellschaft das Austragen derartiger Kämpfe erschweren. Dennoch bestehen in der heutigen Umbruchzeit erhebliche Gefahren - zugleich allerdings auch Chancen - für den Frieden, die abschließend kurz behandelt werden. (SS)