Die politische Ökonomie der sozialpolitischen Regulierung in der Europäischen Union
In: Zentralität und Dezentralität von Regulierung in Europa, S. 237-260
Seit Ende der 1980er Jahre hat die Europäische Gemeinschaft eine Vielzahl sozialpolitischer Regulierungen erlassen, die weitgehend in die Vertragsfreiheit eingreifen. Der Beitrag diskutiert diese sozialpolitischen Regulierungen als das Werk von Regulierungskartellen, als Versuche, die Kosten der konkurrierenden Minderheit in die Höhe zu treiben und als Ersatz für Staatsausgaben und unternimmt den Versuch, sie vermittels eines spieltheoretischen Zwei-Länder-Modells zu analysieren. Vier sozialpolitische Regulierungen der EU werden aus empirischer Sicht analysiert. Es zeigt sich ein uneinheitliches Ergebnis. Während das Regulierungsniveau der Arbeitszeitrichtlinie niedriger ist als das bis dahin geltende Regulierungsniveau der meisten Mitgliedstaaten, sind das Regulierungsniveau der Arbeitsschutzrahmenrichtlinie, der Bildschirmrichtlinie und der Maschinenrichtlinie höher. (ICE)