Russische Wirtschaft vor dem Aufschwung?
In: Aktuelle Analysen / Bundesinstitut für Ostwissenschaftliche und Internationale Studien, 2000,24
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In: Aktuelle Analysen / Bundesinstitut für Ostwissenschaftliche und Internationale Studien, 2000,24
World Affairs Online
In: Historical social research: HSR-Retrospective (HSR-Retro) = Historische Sozialforschung, Band 37, Heft 1, S. 148-166
ISSN: 2366-6846
"Elite integration has been a central topic within research an elites. In this paper, theoretical ideas about factors behind elite cohesion are discussed and empirically tested. The analyses presented in the paper Show that ideological integration is strongest in elite groups where the share of members with upper/upper middle class origin is highest. This finding is valid whether the elite groups are located to the left or to the right in the political landscape. Various explanations of the finding are discussed." (author's abstract)
In: Osteuropa, Band 61, Heft 5-6, S. 65-78
ISSN: 0030-6428
World Affairs Online
In: Osteuropa, Band 47, Heft 1, S. 52-62
ISSN: 0030-6428
World Affairs Online
In: Revue roumaine d'études internationales, Band 26, Heft 3-4/119-120, S. 215-231
World Affairs Online
In: Internationale Politik: Politik, Wirtschaft, Recht, Wissenschaft, Kultur, Band 40, Heft 942-3, S. 13-27
ISSN: 0535-4129
World Affairs Online
In: Lateinamerika : Analysen, Daten, Dokumentation, Heft 10, S. 6-28,41-102
ISSN: 0176-2818
World Affairs Online
In: SŠA: ėkonomika, politika, ideologija ; ežemesjačnyj naučnyj i obščestvenno-političeskij žurnal = USA, Heft 10/238, S. 3-10
ISSN: 0321-2068
World Affairs Online
Die gesamtwirtschaftliche Produktion in Deutschland wurde zum Jahresende 2014 unerwartet kräftig ausgeweitet. Das reale BIP war im vierten Quartal 2014 um 0,7% höher als im Vorquartal. Auch für die ersten Monate dieses Jahres ist eine deutliche Expansion zu erwarten; darauf deuten die Konjunkturindikatoren hin. Im Industriebereich dürfte dabei der Aufschwung schwächer ausfallen als im Dienstleistungssektor. Hier dürfte sich auswirken, dass die Konjunktur zuletzt vor allem vom privaten Konsum getragen wurde, in dem Dienstleistungen überproportional vertreten sind. Treibende Kraft war dabei die Verbilligung von Mineralölprodukten, die die Realeinkommen der privaten Haushalte beschleunigt steigen ließ. Die Voraussetzungen sind günstig, dass die deutsche Wirtschaft im Prognosezeitraum deutlich expandieren wird, und zwar rascher als das Produktionspotenzial. Wesentliche Triebkraft wird voraussichtlich die Inlandsnachfrage bleiben. Die Realeinkommen der Privaten Haushalte dürften außerordentlich kräftig zunehmen und dem privaten Konsum Schub verleihen. Die steigende Kaufkraft lässt in Verbindung mit guten Arbeitsmarktaussichten und historisch niedrigen Finanzierungskosten auch die Wohnungsbauinvestitionen spürbar zunehmen. Die Investitionen der Unternehmen werden hingegen erst allmählich mit wachsender Kapazitätsauslastung an Fahrt aufnehmen. Vom Außenhandel kommen hingegen nur geringe Beiträge zur Expansion. Mit fortschreitender Erholung der Weltwirtschaft und aufgrund der Abwertung des Euro ist zwar ein beschleunigter Anstieg der Exporte zu erwarten. Die Einfuhren dürften aber wegen der lebhaften Inlandsnachfrage noch etwas stärker ausgeweitet werden. Alles in allem erwarten wir einen Anstieg des BIP um 2,1% in diesem Jahr. Im kommenden Jahr dürfte die Expansion des privaten Konsums und der Wohnungsbauinvestitionen an Schwung verlieren, weil die positiven Wirkungen des niedrigen Rohölpreises auf die Realeinkommen auslaufen. Da jedoch die gesamtwirtschaftliche Kapazitätsauslastung voraussichtlich weiter zunehmen wird und die Zinsen niedrig bleiben, werden die Unternehmensinvestitionen wohl kräftiger ausgeweitet. Von der Außenwirtschaft sind weiterhin nur geringe Impulse zu erwarten. Im Verlauf des Jahres dürfte die Konjunktur etwas an Fahrt verlieren. Für den Jahresdurchschnitt prognostizieren wir eine Zunahme des realen BIP um 1,9%. Angesichts der kräftigen Ausweitung der wirtschaftlichen Aktivität dürfte die Beschäftigung weiter zunehmen. Zwar wirkt die Verteuerung gering qualifizierter Arbeit durch den flächendeckenden Mindestlohn für sich genommen dämpfend. Allerdings ist es in einigen betroffenen Bereichen allem Anschein nach gelungen, die höheren Kosten in den Preisen weiterzugeben. Neue Arbeitskräfte werden weiterhin wohl im Wesentlichen aus einem steigenden Erwerbspersonenpotenzial rekrutiert. Die Arbeitslosenquote sinkt dementsprechend nur auf voraussichtlich 6,4% in diesem und 6,2% im kommenden Jahr. Eine der Ursachen der in diesem Jahr kräftigen Konjunktur ist der Kaufkraftgewinn aufgrund der gesunkenen Rohstoffpreise. Entsprechend wird die Inflationsrate in diesem Jahr mit 0,4% wohl gering sein, die Kerninflation (Verbraucherpreise ohne Energie) dürfte 1,1% betragen. Im Verlauf des Prognosezeitraums werden die Effekte niedriger Rohstoffpreise auf die Inflation annahmegemäß auslaufen, so dass sich die Teuerung im kommenden Jahr auf 1,5% erhöhen dürfte, die Kerninflation sich auf 1,6% beschleunigen. Die Lage der öffentlichen Haushalte hat sich im vergangenen Jahr deutlich verbessert, alle staatlichen Ebenen erzielten einen Finanzierungsüberschuss. Im Prognosezeitraum wird der Staat ungeachtet der leicht expansiv ausgerichteten Finanzpolitik weiterhin Überschüsse erzielen, weil die gute Konjunktur die staatlichen Einnahmen weiter kräftig steigen lässt. Der Staat wird in diesem und im kommenden Jahr einen Überschuss von je rund 16 Mrd. € bzw. in Relation zum nominalen BIP von 0,5% erzielen. Die kräftige Expansion in diesem Jahr ist zum Teil dem Rückgang der Ölpreise, zum Teil der expansiv ausgerichteten Geldpolitik der EZB zu verdanken. Letztere stimuliert sowohl direkt über günstige Finanzierungsbedingungen als auch indirekt über die durch sie mitverursachte Abwertung des Euro. Die Finanzpolitik ist zwar leicht expansiv ausgerichtet, die aus den strukturellen Haushaltsüberschüssen sich ergebenden budgetären Spielräume werden aber nicht zur Stärkung des Wachstums genutzt. In anderen Feldern tendiert die Wirtschaftspolitik eher zu regulierenden Eingriffen. ; The German economy grew unexpectedly fast at the end of 2014. The increase in real GDP in the fourth quarter was 0.7% higher than in the previous quarter last year. Moreover, the latest economic indicators suggest that economic activity is expected to increase further during the first months of the current year. At the same time, industrial production is likely to expand at a slower rate than the service sector. This can be explained by the fact that the recent economic recovery was mainly driven by private consumption, where spending on services is disproportionately high. The main channel through which this happened was a sharp fall in oil prices that accelerated the increase in real value of wages and led to a strong expansion of household spending. In light of the currently favorable economic conditions, German economy is anticipated to expand significantly over the forecast horizon, while exceeding the growth rate of potential output. Domestic demand will remain the key driver of the expected economic upswing. Meanwhile, households' real disposable income is likely to increase considerably and support consumption growth further. The increasing purchasing power, combined with good conditions in the labor market and historically low interest rates are likely to result in a marked increase in residential investment. On the contrary, business investment is expected to pick up only gradually as capacity utilization grows. Furthermore, the contribution from net trade is likely to remain low over the forecast period. However, exports are projected to expand faster as a consequence of improving world economic outlook and appreciation of Euro. Nevertheless, given the strong domestic demand, Imports are expected to grow more rapidly. Based on these considerations, the GDP is projected to grow solidly by 2.1% in 2015. The expansion in household consumption, as well as housing construction investment are expected to lose momentum, as the positive effect of low oil prices on real income is assumed to decay in 2016. However, business investment is likely to expand further, as capacity pressures are projected to increase in a low interest rate environment. Meanwhile, the contribution from net trade will remain subdued. During 2016 the growth rate of German economy is projected to slow down gradually with an annual rate of 1.9%. Strong economic expansion is likely to be reflected in employment growth. While the increase in low-skilled labor costs resulting from the introduction of the nationwide statutory minimum wage is likely to have an overall dampening effect, some affected sectors already passed on the rise in labor costs in the form of higher prices. Furthermore, additional workforce will continue to be recruited mainly from the growing potential labor supply leading to a decrease in the unemployment rate to 6.4% in 2015 and 6.2% in 2016. Purchasing power gains associated with a drop in oil prices will be a strong driving force behind this year's economic growth. The inflation rate is therefore expected to fall 0.4% this year while the core inflation (which excludes energy prices) is projected to stand at 1.1%. Over the forecast horizon the effects of low oil prices on inflation are likely to decay and result in its increase to 1.5%. The core inflation is also expected to rise to 1.6% in 2016. The fiscal situation improved considerably last year with all government levels enjoying budgetary surpluses. Although the stance of fiscal policy will remain expansive over the forecast period, budgetary surpluses are projected to result from high government revenues. The latter are expected to rise due to strong economic activity. Budgetary surplus is projected to amount to €16 bn in 2015 and 2016, respectively, which is consistent with 0.5% of nominal GDP. Moreover, besides low energy prices, the expansionary monetary policy stance is also expected to boost economic growth this year. The latest monetary policy easing move is likely to increase economic growth through two channels: directly through the interest rate and indirectly through the exchange rate channels. Although fiscal policy will also remain expansive, structural budgetary surpluses are unlikely to be used to produce more economic growth. In what concerns other areas of economic policy making, regulatory interventions seem to dominate.
BASE
In: Bachelorarbeit
Inhaltsangabe: Einleitung: 1.1 Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit: Die Branche der regenerativen Energien hat sich innerhalb der letzten Jahre zu einer der Hoffnungsträger der deutschen Wirtschaft entwickelt. Vor allem in den Bereichen Bio-, Solar- und Windenergie haben viele Unternehmen in Deutschland die führende Wettbewerbsposition übernommen. Ihre anhaltend positive Entwicklung zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor zeigte sich vor allem im Zuge der Wirtschaftskrise. Trotz des wirtschaftlich problematischen Umfeldes sind die Investitionen in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr um rund 20 Prozent auf 17,7 Mrd. Euro angestiegen. (Abb. 1: Investitionen in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland. Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg). Die erneuerbaren Energien erwirtschafteten zusammen mit den Erlösen aus dem Betrieb der Anlagen in 2009 einen Gesamtumsatz von 33,4 Mrd. Euro (2008: 30,7 Mrd. Euro). Mit der Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls auf internationaler Ebene und dem Europäischen Programm für Klimaschutz (ECCP) auf europäischer Ebene haben weltweit 183 Nationen ihren politischen Willen signalisiert, den Klimawandel zu begrenzen. Die Bundesrepublik Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2020 auf 18 Prozent am gesamten Endenergieverbrauch zu erhöhen. Im Jahr 2009 deckten die erneuerbaren Energien bereits mehr als 10 Prozent des gesamten Bedarfs an Wärme, Strom und Kraftstoffen. Durch zahlreiche Förderprogramme des Bundes und der Länder werden Investitionen in erneuerbare Energien gezielt gefördert. Die Schaubilder im Anhang in der Anlage 1 und 2 zeigen den Anteil der erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung im Jahr 2009 und wie sich dieser nach dem geplanten Ausbau bis im Jahr 2020 entwickeln soll. Die Finanzierung von Energieerzeugung aus Windkraft, Solarenergie und Biomasse eröffnet allen Kreditinstituten ein neues, wachsendes Geschäftsfeld. Trotz dieses hohen Potentials bestehen durch mangelnde Kenntnisse der energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Finanzierungsmöglichkeiten erhebliche Hindernisse für Akteure auf diesem Gebiet. Ziel dieser Arbeit ist es, die verschiedenen erneuerbaren Energien, sowie die gängigsten Finanzierungsformen zur Realisierung dieser Projekte darzustellen. 1.2 Aufbau der Arbeit: Im Rahmen dieser Zielsetzung soll folgendermaßen vorgegangen werden: Zu Beginn der Arbeit erfolgt eine systematische Einordnung und Abgrenzung des Begriffs der erneuerbaren Energien im Vergleich zu anderen Energieerzeugungssystemen. Anschließend werden die verschiedenen Arten der regenerativen Energien aufgezeigt. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt im Bereich der Wind-, Solar- und Bioenergie, da diese die führenden Sparten darstellen und aktuell die deutlichsten Zuwächse zu verzeichnen haben. Die Basis einer jeden Finanzierung bildet die Aufstellung einer Wirtschaftlichkeitsberechnung für jedes Projekt. Diese betriebswirtschaftliche Betrachtung wird in Kapitel drei dargestellt. Die unterschiedlichen Finanzierungsformen wurden in drei separate Kapitel eingeteilt. Nachdem in Kapitel vier auf verschiedene Möglichkeiten der Eigenkapitalbeschaffung eingegangen wird, beschäftigt sich Kapitel fünf mit den diversen Arten der Fremdkapitalbeschaffung bei der Finanzierung erneuerbarer Energien. Der Fokus liegt in diesem Bereich auf ausgewählten Fördermöglichkeiten, da der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland erheblich von den aktuellen Fördermechanismen abhängt. Des Weiteren wird die Projektfinanzierung behandelt, da diese Finanzierungsform bei kommerziellen Projekten am häufigsten eingesetzt wird. Neben der Eigenkapital- und Fremdkapitalbeschaffung differenzieren wir in Kapitel sechs die Mezzanine Kapitalbeschaffung. Diese stellt eine hybride Finanzierungsform dar, die je nach Ausgestaltung Eigen- bzw. Fremdkapital darstellt. Kapitel sieben zeigt verschiedene realisierte Projekte mit erneuerbaren Energien und deren Finanzierungsformen. Dabei wird insbesondere eingegangen auf die Finanzierung von Biogasanlagen. Darauf folgend werden in Kapitel acht die Perspektiven und Potentiale auf dem regenerativen Energienmarkt für die Sparkasse Hohenlohekreis erörtert. Das Kapitel 8 rundet mit einem Fazit das Ergebnis dieser Arbeit ab.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: AbkürzungsverzeichnisIII AbbildungsverzeichnisIV TabellenverzeichnisV AnhangsverzeichnisVI 1.Einführung1 1.1Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit1 1.2Aufbau der Arbeit2 2.Begriffliche Grundlagen der regenerativen Energien4 2.1Begriff der erneuerbaren Energien4 2.2Arten von erneuerbaren Energien8 2.2.1Solarenergie8 2.2.2Windkraft10 2.2.3Biomasse12 2.2.4Wasserkraft18 2.2.5Geothermie19 3.Betriebswirtschaftliche Überlegungen der Finanzierung21 4.Eigenkapitalbeschaffung25 4.1Fonds-Modell25 4.2Emission von Aktien26 4.3Beteiligungskapital27 4.3.1Sparkassen-Beteiligungsgesellschaft28 4.3.2Mittelständische Beteiligungsgesellschaft29 4.3.3KfW-Bankengruppe30 4.4Venture Capital30 4.5Bürgerbeteiligung31 5.Fremdkapitalbeschaffung33 5.1Klassische Finanzierung über ein Bankdarlehen33 5.2Förderprogramme37 5.2.1KfW-Bankengruppe38 5.2.2BAFA41 5.2.3Förderung durch die Einspeisevergütung des EEG43 5.2.4Landwirtschaftliche Rentenbank47 5.2.5L-Bank Baden-Württemberg48 5.2.6Landwirtschaftsamt49 5.3Leasing50 5.4Projektfinanzierung52 6.Mezzanine Kapitalbeschaffung57 6.1Genussscheine58 6.2Wandelanleihe59 6.3Optionsanleihen59 6.4Nachrangdarlehen60 6.5Stille Beteiligung61 7.Finanzierungsbeispiele von erneuerbaren Energien62 7.1Beispiel Mauenheim62 7.2Beispiel Jühnde63 7.3Finanzierungsbeispiel eines Nahwärmenetzes65 8.Potentiale bei der Finanzierung erneuerbarer Energien68 9.Fazit70 Anhang72 Literaturverzeichnis79Textprobe:Textprobe: Kapitel 3, Betriebswirtschaftliche Überlegungen der Finanzierung: Vor jeder Finanzierung eines erneuerbare Energien-Vorhabens sollte eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durchgeführt werden. Zentrales Instrument hierbei ist die Cashflow-Prognose. Sie stellt für jede Periode der Betriebsphase die Ein- und Auszahlungen, sowie die einzelnen Zahlungsströme dar. Der Cashflow ist die überschüssige Liquidität, welche für den Kapitaldienst und die Gewinnausschüttungen zur Verfügung steht. Er errechnet sich durch die Addition zahlungswirksamer Aufwendungen bzw. den Abzug zahlungswirksamer Erträge. Mit einer Sensitivitätenanalyse wird die Cashflow-Prognose einem Stresstest unterzogen. Durch die Veränderung bestimmter Eingabeparameter wie Substratkosten, Volllaststunden, Investitionskosten, Zinsaufwendungen, Personalkosten oder dem Wärmepreis können verschiedene Situationen simuliert und damit die Belastbarkeit des Projektes (Worst-Case-Szenario) bzw. die Chancen auf höhere Gewinne (Best-Case-Szenario) durchkalkuliert werden. Bei Photovoltaik- und Windkraftanlagen kann die Wirtschaftlichkeitsberechnung relativ einfach durchgeführt werden, da durch die Landwirtschaftskammern der einzelnen Bundesländer die Sonnenstunden bzw. die Windgeschwindigkeiten durch Windgutachten für jede Region nahezu exakt vorhergesagt werden können. Somit ist eine realistische Vorkalkulation möglich. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung bei einer Biogasanlage ist sehr komplex und hängt von vielen Faktoren ab, z.B. von der Art und der Preisentwicklung der Substrate, mit der die Anlage ständig versorgt werden muss. Das verursacht schwankende Erträge. Daher wird sie meistens von Architekten oder den Herstellern durchgeführt. Im Folgenden soll auf die Besonderheiten bei der Erstellung einer Wirtschaftlichkeitsberechnung in den Bereichen Windkraft, Photovoltaik, sowie Biogas genauer eingegangen werden. Die Wirtschaftlichkeit von Windkraftanlagen ist in erster Linie davon abhängig, wie stark und häufig der Wind weht. Danach richtet sich der zu erwartende Ertrag, den die Anlage erzielt. Die meisten Kosten entstehen zu Beginn des Vorhabens für die Anlage, bestehend aus Turm, Rotor, Getriebe und Generator, sowie für die Fundamenterstellung und die Netzanschlusskosten. Hinzu kommen Anbindungskosten, Geländeerschließungskosten, Transport-, Montage- und Finanzierungskosten. Während des Betriebs der Windkraftanlage fallen regelmäßige Wartungs- und Versicherungskosten an, sowie eventuelle Pachtkosten. Die Erlöse für den eingespeisten Strom ergeben sich aus der vom Netzbetreiber zu zahlenden Einspeisevergütung gemäß EEG. Jede kWh Strom aus Windenergie wird mit einem festgelegten Betrag, der jährlich um einen Prozentpunkt gesenkt wird, vergütet. Die Erlöse einer Windkraftanlage hängen stark von deren Auslegung und den Windgeschwindigkeiten auf Nabenhöhe ab. Es gilt die Faustformel: bei einer Verdoppelung der Windgeschwindigkeit verdreifacht sich der Ertrag. Daher muss bei der Berechnung der Wirtschaftlichkeit großen Wert auf die Zuverlässigkeit des Windgutachtens gelegt werden. Der Anlagenertrag einer Photovoltaik-Anlage ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Er schwankt entsprechend dem regionalen Sonnenstrahlungsangebot am Standort und der jeweiligen Jahreszeit. In der Region Hohenlohe beispielsweise liegt der Anlagenertrag im Durchschnitt bei 850 bis 950 kWh pro kWp installierter Leistung. Weitere Faktoren sind die Ausrichtung und Neigung des Daches. Optimal ist eine Südausrichtung bei 30 Prozent Dachneigung. Abweichende Bedingungen können zu Ertragseinbußen führen. Umgebungseinflüsse, wie z.B. Verschattung, starke Verschmutzung oder Reflexion, können sich ebenfalls negativ auf den Ertrag auswirken. Außerdem spielen anlagenspezifische Faktoren eine Rolle, d.h. der Wirkungsgrad und die Qualität der Module und Wechselrichter, Leitungsverluste und der Preis der Photovoltaikanlage. Die Wirtschaftlichkeit hängt natürlich auch von den Darlehenskonditionen ab, falls die Anlage über Fremdmittel finanziert wird. Einzige Einnahmequelle einer Photovoltaikanlage sind die Erlöse aus der Stromeinspeisung ins öffentliche Netz. Zwar kann der Strom auch für den eigenen Bedarf verwendet werden, derzeit ist jedoch die garantierte Einspeisevergütung über 20 Jahre erheblich höher, als der Strompreis selbst. Die Ausgaben errechnen sich aus den laufenden Kosten und dem Kapitaldienst. Im Anhang in der Anlage 3 befindet sich ein Beispiel für eine Wirtschaftlichkeitsberechnung einer Photovoltaikanlage mit 93,9 kWp Anlagenleistung. Die Anlage wurde zu 100 Prozent über die KfW finanziert mit einem tilgungsfreien Anlaufjahr und am 01.01.2010 in Betrieb genommen. Es wird von einer jährlichen Ertragsminderung von 0,3 Prozent ausgegangen, da die Modulleistung im Laufe der Jahre sinkt. In den Betriebskosten sind Kosten für Versicherung, Wartung, Reparaturen etc. enthalten. Weiterhin werden Rückstellungen für Wechselrichter gebildet, die nach etwa zehn Jahren ausgetauscht werden müssen. Die Berechnung zeigt, dass bereits ab dem sechsten Jahr positive Erträge generiert werden. Auch jede Investition in eine Biogasanlage verlangt eine intensive, sachkundige und neutrale Planung. Die wichtigste wirtschaftliche Planungsgröße für den Bau einer Biogasanlage ist die Stromeinspeisevergütung. Durch das EEG sind der Absatz und der Mindestpreis für den in das Netz eingespeiste Strom garantiert. Landwirtschaftliche Biogasanlagen, die neben Gülle ausschließlich nachwachsende Rohstoffe einsetzen, erhalten zusätzlich zu dem Gülle-Bonus den sogenannten NawaRo-Bonus. Wird die Abwärme in ein Nahwärmenetz geleitet, das auf Grundlage von Abnahmeverträgen die Wärme an angrenzende Haushalte liefert, können auch diese Erträge, sowie der KWK-Bonus, angesetzt werden. Die Abgabepreise von Strom und Wärme sind zwar gesetzlich bzw. vertraglich langfristig geregelt. Dennoch muss die Investition in einer Abwägung (Sensitivitätsanalyse) auch mit inflationsbedingt steigenden Kosten und leicht sinkenden Produktionsleistungen analysiert werden. Zu nennen sind auf der Ausgabenseite, neben Abschreibungen und Zinsen, die Versicherungsbeiträge, Reparatur- und Wartungskosten, sowie die Kosten der Substrate, welche benötigt werden, um die Biogasanlage permanent zu beschicken. Nicht zuletzt zählen hierzu die Investitionskosten der Anlage, der Technik und des BHKW. Darüber hinaus spielen noch weitere Einflussfaktoren eine wichtige Rolle, welche die Rentabilität einer Biogasanlage beeinflussen: Planungs- und Genehmigungskosten für den Bau der Anlage. Anlagengröße (je größer die Anlage, desto günstiger die relativen Investitionskosten). Masse und Qualität der eingebrachten Substrate. Arbeitskosten für die Einbringung der Substrate und die Wartung der Anlage. Erlöse für die Abnahme betriebsfremder Kofermente. Außerdem muss ermittelt werden, bei welchen Grenzkosten für Biomasse die eingesetzten Faktoren Arbeit und Kapital noch ausreichend entlohnt werden. Ist der Gleichgewichtspreis höher als der von der Biogasanlage ermittelte Grenzpreis, dann kann die Biogasanlage nicht wirtschaftlich betrieben werden. Aufgrund dieser Einflussfaktoren kann keine generelle Aussage über die Wirtschaftlichkeit von Biogasanlagen getroffen werden, sondern die betriebswirtschaftliche Vorteilhaftigkeit muss individuell für jedes Projekt ermittelt werden. Im Anhang befindet sich in Anlage 4 das Beispiel einer Wirtschaftlichkeitsberechnung einer Biogasanlage mit 190 kW. Aus den eingesetzten Substraten Gülle, Getreide, Gras- und Maissilage können 2.127 m³ Biogas gewonnen werden. Daraus ergibt sich eine jährliche Bruttoenergie von fast 4,2 Mio. kWh. Ein angrenzendes BHKW erzeugt aus dem Biogas etwa 1,5 Mio. kWh Strom pro Jahr, der in das örtliche Stromnetz eingespeist wird. Die Wärme nutzt der Landwirt zur Heizung seines Privathauses und der Ställe. Da in der Biogasanlage Gülle eingesetzt wird, kann der Landwirt den Gülle-Bonus in Anspruch nehmen. Nach Abzug der jährlichen Kosten für Abschreibungen, Zinsen, Versicherung, Reparatur und Wartung, sowie den Kauf und Anbau von Substraten ergibt sich ein jährlicher Gewinn von fast 88.000 Euro.
Pressure to conduct off-label, unlicensed and compassionate use, which are hereafter summarized under the term nonlicensed drug use (NDU) is exerted onto health care professionals (HCPs) in times of situational therapeutic impasse. Liability, contractual and penal risks are present when treating a patient in a nonlicensed was. There is a gap of knowledge about institutional and governmental methods of resolution concerning off-label, unlicensed and compassionate use. Hypothesize is however, that strategies to manage off-label, unlicensed and compassionate use have evolved in different countries. The research problem of this thesis is thus to compare the effects of NDU on pharmaceutical legislation in selected industrial countries and to determine strategies brought forth by NDU. Furthermore, the development of a general regulatory approach to the management of NDU is sought. A regulatory approach shall consider existing conventions and means already available in the present regulatory world. Semi-structured qualitative interviews, comparison of laws, and literature re¬search i.e. triangulation, was the scientific methodology chosen to address the research problem. The study was undertaken in Canada, the U.S., U.K., Japan, France, Germany, Switzerland, Austria and the transnational E.U. 44 semi-structured qualitative interviews were conducted with 47 selected representatives of different roles from five areas of interests and in each country. The emphasis of this comparison of the impact of NDU laid on terminology for NDU, supply and necessity of NDU, pharmaceutical promotion of NDU, legal responsibility for NDU and public policies related to NDU. Social legislation was not considered. Key findings from the survey included miscellaneous synonyms for NDU, multiple definitions for NDU and different classes of off-label, unlicensed and compassio-nate use. Two important results from the current literature on supply and neces-sity derived: There is a circumstantial need for off-label, unlicensed and compas-sionate use, but isolated evidence suggested non-rational NDU intermittently. Furthermore, the comparison of laws showed legal obligations of physicians to perform off-label, unlicensed and compassionate use. Another outcome was proof of inappropriate off-label marketing on the part of MA holders (MAH). On the other hand, a demand for information on NDU on behalf of HCPs was present. Obtained results illustrated cross-liability for HCPs and MAH. Special use authorizations, which were recommended by interviewed representatives, were found. Pharmacovigilance in NDU was seen to be either intensified in the scope of special use authorizations or else relied on routine adverse drug reaction (ADR) reporting. Finally, results demonstrated regulatory strategies of different efficiencies: In the E.U. for instance, incentives for new indications were (a) limited to one year or (b) restricted to (i) pediatrics or (ii) rare disorders. This was found to probably be insufficient, because a drug may be appropriate for multiple indications or much-needed in fields of medicine other than pediatrics or rare disorders. The absence of statutory terminology causes incoherent interpretation of NDU across the researched nations; harmonization is crucial for an effective concept development. There is a situational need for early access to unapproved treat-ments. Denial of (nonlicensed) treatment is considered unethical. Databases to combat data shortage about NDU are operated intermittently in different settings. On the other hand, isolated evidence also highlights inappropriate marketing of NDU, which perhaps causes irrational NDU. Different effective regulatory strategies are at hand for patient access to off-label, unlicensed and compassionate use of medications in the short term. If present, these so-called special use authorizations are accompanied by drug safety measures exceeding customary ADR reporting and providing for pharmacovigilance, which otherwise would be absent. Special use authorizations define the liability and provide legal certainty. In the long term however, demand-driven approach to marketing authorization (MA), not neglecting the fact that a single drug may be appropriate in many indications, is crucial. Proposed solutions for an enduring management of NDU are firstly, the amendments of templates by competent authorities to include appropriate off-label use, secondly full MA of innovative MPs used compassionately and thirdly an amended German standard MA for essential unlicensed drugs. ; Die Folgen des Off-label, Compassionate und Unlicensed Use für die Arzneimittelgesetze ausgewählter Länder Befindet sich ein Patient in einer therapeutischen Sackgasse, so wird auf den Arzt oftmals Druck ausgeübt, Arzneimittel im Off-label-, Compassionate- bzw. Unlicensed-Use, nachstehend als nicht zugelassene Arzneimittelanwendungen (nzA) bezeichnet, anzuwenden. Wird ein Patient in nicht zugelassener Art und Weise medikamentös behandelt, so bestehen haftungs-, vertrags- und strafrechtliche Risiken. Bezüglich der hier bestehenden institutionellen und behördlichen Lösungswege existieren derzeit Wissenslücken. Diese Arbeit soll die Hypothese, dass Strategien, den Off-label-, Compassionate- bzw. Unlicensed-Use zu steuern in unterschiedlichen Ländern entstanden sind, testen. Die Problemstellung ist es also, hier den Einflusses der nzA auf die Arzneimittelgesetze ausgewählter Industrieländer zu vergleichen und Herangehensweisen zum Umgang mit nzA zu ermitteln. Darüber hinaus wird die Entwicklung einer generellen, regulatorischen Vorgehensweise für die Handhabung der nzA angestrebt. Eine Solche soll vorhandene Instrumenten und Gepflogenheiten in Deutschland berücksichtigen. Semi-strukturierte qualitative Expertenbefragungen, Gesetzesvergleich und Literaturrecherche d.h. Triangulation ist die Methodologie mithilfe derer die Forschungsaufgabe angegangen wurde. Die Studie wurde in Bezug auf Kanada, die USA, Großbritannien, Japan, Frankreich, Deutschland, die Schweiz, Österreich und die EU durchgeführt. 44 Befragungen wurden mit 47 ausgewählten Vertretern verschiedener Meinungsträger aus fünf Interessensgebieten und jedem Land erreicht. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem Einfluss der nzA auf die Fachausdrücke, Versorgung mit und Notwendigkeit der nzA, Heilmittelwerbung für nzA, rechtliche Verantwortung für nzA und öffentliche Regeln hinsichtlich nzA. Sozialrechtliche Regelungen wurden nicht untersucht. Die Ergebnisse dieser Forschung sind: Verschiedenartige Synonyme für nzA, mehrere Definitionen für alle nzA und eine unterschiedliche Klassifizierungen jeweils des Off-label-, Compassionate- bzw. Unlicensed-Use. Zwei wesentliche Ergebnisse dieser Arbeit sind der Literatur entsprungen und beziehen sich auf die Versorgung und Notwendigkeit: Situationsbedingt besteht ein Erfordernis des Off-label-, Compassionate- bzw. Unlicensed-Use; vereinzelte Belege deuten aber auch immer wieder auf irrationale nzA hin. Weiter zeigte der Gesetzesvergleich für Ärzte eine Pflicht des Off-label-, Compassionate- bzw. Unlicensed-Use. Als Resultat dieser Untersuchung sind dagegen unangemessene Marketing-Praktiken seitens pharmazeutischer Unternehmen (pU) beobachtet worden. Andererseits wurde der Bedarf nach Information über nzA seitens Angehöriger der Heilberufe festgestellt. Resultat dieser Analyse ist auch, dass pU und Angehörige der Heilberufe beiderseitig für haftbar befunden werden. Genehmigungen zum befristeten Gebrauch, welche von den befragten Experten empfohlen werden, wurden erfasst. Maßnahmen der Arzneimittelsicherheit sind unter Genehmigungen zum befristeten Gebrauch verschärft, ansonsten unterliegen nzA den regulären Bestimmungen der Meldung von Verdachtsfällen unerwünschter Arzneimittelwirkungen. Nicht zuletzt zeigen die Ergebnisse regulatorische Strategien unterschiedlicher Wirksamkeit auf: In der EU beispielshalber, existieren Anreize für die Zulassung weiterer Indikationen, welche jedoch begrenzt sind auf Boni für die Dauer eines Jahres oder sich nur auf die Bereiche der Pädiatrie bzw. Seltenen Erkrankungen erstrecken. Dies reicht dem Anschein nach nicht aus, da ein Arzneimittel für mehrere, weitere Indikationen geeignet sein kann und der Bedarf auch in medizinischen Gebieten neben der Pädiatrie und den Seltenen Erkrankungen liegen kann. Das Fehlen einer Terminologie bedingt über alle Länder hinweg zusammenhangslose Interpretationen der nzA; eine Harmonisierung ist für die Konzeptentwicklung unerlässlich. Es besteht ein situationsbedingter Bedarf nach einem frühen Zugang zu nzA. Die Verneinung des Zugangs zu nzA wird als unethisch betrachtet. Datenbanken werden vereinzelt betrieben mit dem Ziel dem Informationsdefizit über nzA zu begegnen. Andererseits berichten Autoren über unangemessene Marketingpraktiken, welche gegebenenfalls irrationale nzA bewirken. Es existieren kurzfristig verschiedene regulatorische Strategien für den Zugang zu Off-label-, Compassionate- bzw. Unlicensed-Use. Soweit vorhanden, werden solche Genehmigungen für den befristeten Gebrauch von Pharmakovigilanzsystemen begleitet, welche über die Meldung von Verdachtsfällen von unerwünschten Arzneimittelwirkungen hinaus Maßnahmen der Arzneimittelsicherheit sicherstellen- andernfalls fehlen Solche. Genehmigungen für den befristeten Gebrauch bestimmen die Haftung und erwecken Rechtssicherheit. Langfristig ist jedoch eine Daten-gestützte Arzneimittelzulassung, welche nicht vernachlässigt, dass mehrere Indikationen angemessen sein können, notwendig. Vorgeschlagene Lösungen für eine nachhaltige Handhabung der nzA sind aus diesem Grund erstens, die Anpassung der Mustertexte an den gesicherten Stand der Wissenschaft und Forschung durch die Bundesoberbehörden, zweitens die ordentliche Zulassung innovativer Arzneimittel, welche zuvor im Compassionate Use angewendet wurden und drittens, eine novellierte Standardzulassung für unverzichtbare nicht zugelassene Arzneimittel.
BASE
The question of how to balance environmental protection with economic growth is at the forefront of policy agendas around the world. For Peru, environmental issues have opened new perspectives on how to manage natural resources while combating poverty and pursuing economic growth. A way of responding to the political and economic crisis of the eighties was the process of stabilisation, structural reform, and reform of the state that took place in Peru starting from 1991. The implementation of reforms, at the national level, implied the adoption of a new institutional and regulatory framework. Those reforms included market liberalisation, privatisation of state-owned enterprises and trade liberalisation. Environmental institutions and regulations have found a place in that framework. The reform process in the Peruvian case refers to a paradigm change from an attempt to emulate the economic and political systems of European welfare states (prevalent in the sixties and seventies) to a liberal political and economic system following the path inspired by the Chicago School of Economics in the eighties. In Peru, the failure in the implementation of successful economic policies targeting the poor ended undermining the system that sustained the political parties, aiding to its atomisation and eventual demise. Thus, in the political realm, Peru is a democracy in transition that still needs to strength the pillars of the democratic institutions that embody the political system. In Peru, the introduction of sustainable development issues took place first at the level of institutions and regulations. One of the sectors that had to adapt the most to the introduction of environmental issues was mining. Peru possess 16 percent of the world reserves of silver, 15 percent of reserves of copper, 7 percent of the world reserves of zinc, and important volumes of reserves on other strategic minerals. Mining is a capital-intensive activity and usually has had an important toll in the regions in which has been carried on. The reforms prompted during the nineties had as aim to open mining resources to foreign and national private investors that, in exchange of favourable tax and revenue conditions, would invest the amounts necessary to develop a sector which was languishing after ten years of internal war. The copper and gold mining sectors have been the busiest during the last decade and represented the most important part of Peruvian mining exports as well. In terms of gold mining production, Peru is consistently the largest producer in Latin America and the eight largest worldwide. Environmental policies in the mining sector were regarded with distrust by the economic actors. The main argument was that environmental conditions would be an additional obstacle to investment, putting the country in disadvantage in relation to others when attracting foreign capital. The approach favoured was to have as few regulations as possible. Mining operators were not motivated to undertake costly industrial renewal and re-engineering techniques. At the same time, environmental NGOs and CBOs were actively advocating for a sound environmental policy framework for the mining sector. Meanwhile, the government was mainly interested in achieving economic growth, with environmental liabilities as a second priority. The approach taken was to facilitate large project investment on natural resources extraction in Peru, particularly in the mining, gas and oil sectors. The subject matter of this research is to study environmental policies in the context of political transition in the mining sector in Peru. This research is set up in the fields of political sciences and public policy. The research focuses on the institutions and actors interacting in the context of public policies for the environment in the mining sector in Peru, taking as case study the conflicts emerged through gold exploration in Northern Peru (Yanacocha, Cajamarca) during the period 1999-2004. Significantly, the research has as background the political struggles emerged during the same period, due to the transition from an authoritarian to a democratic government in the country. The overall objective is to contribute to a better understanding of the role of institutions and actors in the design and implementation of environmental policies through an analysis of the institutional and regulatory framework underlying such policies. The aim of this research is to contribute filling the gap in the academic research on how the implementation of environmental policy at the national level takes place, in the context of political change. This research will provide insight on in how far environmental problems are rooted in the overall development problems the country faces. The research shall contribute to the discussion on environmental policy in unstable political settings, adding inputs into the debate on the process of reform of the state, as proposed in Peru in the last years. The final aim is to contribute to an improved policy making process in the environmental field, taking into account the case of countries like Peru, subject to political instability and dependant on natural resources extraction for economic growth. The case study of this research is gold mining extraction in the Peruvian Northern Andes (Cajamarca) carried out by Minera Yanacocha S.R.L., a joint venture of Newmont Mining Co. (U.S.A.), Compañía de Minas Buenaventura S.A. (Peru), and the International Finance Corporation (IFC) of The World Bank Group. Yanacocha is the second biggest goldmine in the world. The Yanacocha case brings together issues of interaction between government agencies at the national and at the regional and local levels, public participation and grievances, interaction of power and lobby groups, environmental damages with international repercussions, environmental issues as trigger for political claims, foreign investment involvement added to international financial institutions backing, among the most important. MYSRL is now the largest Latin American gold producer, while Cajamarca from being the fourth poorest department in Peru has gone to become the second poorest. The Peruvian case is worth studying, as environmental institutions and regulations have been set up in the context of a state under reform and political instability. Mining in Peru is an economic sector in strong conflict with environmental interests. To study the case of the Peruvian gold mining can give us important lessons to draw on for the design and implementation of environmental policy and law in the context of political change processes. For that reason, it is an ideal ground for exploring in how far successful environmental policies are possible to achieve under reform and transition conditions. Because of the economic importance of mining in the Peruvian context and the different interests at stake, a case study for the analysis of the institutional and regulatory framework for the environment in Peru is relevant as it helps analyse the links between political and economic issues and environmental problems. Furthermore, the mining sector reflects almost accurately the balance of interests, power and decision making processes (relating to public policy and environment) in Peru. Chapter 2 presents an analysis of the theoretical building blocks that inform the concept of "environmental policy." In Chapter 3, a historical perspective is taken to analyse the introduction of environmental issues in the Latin American context. In Chapter 4, after an introduction to the political system of Peru, the political and economic background of the country is discussed, in the light of the process of reform of the state that took place during the nineties, parallel to the introduction of environmental policies in Peru. In Chapter 5, the Peruvian institutional and regulatory framework for the environment is analysed. Further, Chapter 5 analyses the environmental policies introduced in the country as part of the process of reform of the state during the nineties. Chapter 6 presents the mining sector and the environment in Peru. In Chapter 7, the case of gold exploration in the Northern Peruvian Andes by Minera Yanacocha Sociedad de Responsabilidad Limitada is analysed. This is an example of the problems stemming from large-scale mining projects. In the light of the conflicts of Cajamarca, environmental, mining and public policies need to be reassessed to attain a logical framework that can effectively serve to promote private investment, while, at the same time, strengthening human rights. The inclusion of participation, empowerment, good governance, and accountability in the Peruvian political system is a duty to allow democracy to take root in the context of a society that still has very much to overcome and achieve to deliver effectively the promise of development to its citizens. ; Umweltpolitik im politischen Übergangsprozess - Der peruanische Bergbausektor und der Yanacocha Goldbergbau Die Frage, wie Umweltschutz mit wirtschaftlichem Wachstum in ein Gleichgewicht gebracht werden kann, ist Gegenstand politischer Programme auf der ganzen Welt. Für Länder wie Peru haben Umweltfragestellungen neue Perspektiven eröffnet, insbesondere wie natürliche Ressourcen gemanagt werden können, während zugleich die Armut bekämpft und wirtschaftliches Wachstum erreicht wird. Wege, um den politischen und wirtschaftlichen Krisen in den achtziger Jahren zu begegnen, waren ein Prozess der wirtschaftliche Stabilisierung, strukturelle Reformen und die Reform des Staates, welche in Peru seit 1991 unternommen werden. Die Implementierung der Reformen auf der nationalen Ebene implizierte die Annahme eines neuen institutionellen und rechtlichen Rahmens. Diese Reformen umfassten die Liberalisierung des Marktes, die Privatisierung von staatseigenen Unternehmen und die Liberalisierung des Handels. Umwelt Institutionen Umweltrecht haben einen Platz in diesem Rahmen gefunden. Der Transformationsprozess beruht auf einem Paradigmenwechsel ausgehend von dem Versuch, den wirtschaftlichen und politischen Systemen der europäischen Wohlfahrtsstaaten nachzueifern (weit verbreitet in den sechziger und siebziger Jahren) hin zu einem liberalen politischen und wirtschaftlichen System, das den von der Chicago School of Economics in den achtziger Jahren empfohlenen Weg verfolgte. Im Falle Perus bewirkte das Scheitern des Versuchs einer erfolgreichen, auf die Bekämpfung der Armut abzielenden Wirtschaftspolitik, eine Schwächung jenes Systems, das die politischen Parteien aufrecht hielt und führte zu seiner Atomisierung und endgültigen Auflösung. Auf der anderen Seite ist Peru im politischen Bereich eine Demokratie in Übergang, die Säulen des politischen Systems und die demokratischen Institutionen, die es verkörpern, weiter stärken muss. In Peru wurden Fragestellungen einer nachhaltigen Entwicklung zuerst auf der Ebene der Institutionen und der gesetzlichen Bestimmungen behandelt. Einer der Sektoren, der sich am meisten auf die Einführung von Umweltregelungen anpassen musste, war der Bergbau. Peru besitzt 16 Prozent der Weltreserven an Silber, 15 Prozent der Reserven an Kupfer und 7 Prozent der Weltreserven an Zink, sowie wichtige Anteile an den Reserven anderer strategischer Mineralien. Bergbau ist ein kapitalintensives Betätigungsfeld und für gewöhnlich hat er in den Regionen, in denen er sich entwickelte, bedeutende Auswirkungen entfaltet. Die in den neunziger Jahren veranlassten Reformen hatten zum Ziel, die Ressourcen innerhalb des Bergbaus ausländischen und nationalen privaten Investoren zu öffnen, die im Austausch mit günstigen Steuerbedingungen und Gewinnmöglichkeiten die notwendigen immensen Beträge investieren würden, um einen Sektor zu entwickeln, der nach zehn Jahren Bürgerkrieg stagnierte. Der Kupferbergbau und der Goldbergbau waren in der vergangenen Dekade am größten und stellten zugleich den wichtigsten Teil der peruanischen Exporte aus dem Bergbausektor. Im Hinblick auf die Produktion von Gold im Bergbau ist Peru der größte Produzent in Lateinamerika und der achtgrößte weltweit. Umweltpolitik im Bergbausektor wurde mit Zweifel betrachtet. Das Hauptargument lag darin, dass Umweltkonditionen zusätzliche Hindernisse darstellen, die das Land gegenüber anderen im Hinblick auf die Gewinnung von ausländischen Investitionen benachteiligt. Der bevorzugte Ansatz war, so wenig gesetzliche Bestimmungen wie möglich zu haben. Im Bergbau aktive Konzerne besaßen keine Motivation, kostspielige industrielle Erneuerungen auf sich zu nehmen und neue Techniken einzuführen. Nichtregierungsorganisationen (NGOs) im Bereich der Umwelt und in den Gemeindeverwurzelte Organisationen (CBOs) traten aktiv für einen soliden (rechtlichen) Rahmen zur Umweltpolitik im Bergbausektor ein. Das Interesse der Regierung galt indessen nur dem wirtschaftlichen Wachstum, sogar auf Kosten von Belastungen für die Umwelt. Ihr Ansatz war, jedes größere Investitionsprojekt bezüglich des Abbaus von natürlichen Ressourcen in Peru zu fördern, im Besonderen im Bergbau und in den Sektoren Gas und Öl. Das Thema dieser Arbeit ist die Untersuchung der Umweltpolitik im Bergbausektor im Kontext des politischen Übergangs in Peru. Diese Forschungsarbeit ist den Bereichen der Politikwissenschaft und der öffentlichen Politik zuzuordnen. Sie legt einen Fokus auf die Institutionen und Akteure, welche im Kontext der Umweltpolitik im Bergbausektor in Peru interagieren. Als Fallbeispiele werden die Konflikte gewählt, welche aufgrund des Goldabbaus im Norden Perus (Yanacocha, Cajamarca) im Zeitraum 1999-2004 aufkamen. Bedeutungsvoll ist, dass die politischen Auseinandersetzungen, die im gleichen Zeitraum angesichts des Übergangs von einer autoritären zu einer demokratischen Regierungsform im Land stattfanden, den Hintergrund der Untersuchung bilden. Die allgemeine Zielsetzung besteht darin, einen Beitrag zu einem besseren Verständnis der Rolle von Institutionen und Akteuren hinsichtlich der Gestaltung und Implementierung von Umweltpolitik, durch eine Analyse des dieser zugrunde liegenden institutionellen und rechtlichen Rahmens, zu leisten. Ziel dieser Arbeit ist es, dazu beizutragen, die Lücke in der wissenschaftlichen Forschung hinsichtlich der Frage zu schließen, wie sich die Implementierung von Umweltpolitik auf der nationalen Ebene im Kontext eines politischen Wandels vollzieht. Diese Arbeit wird in ein Thema Einblick gewähren: Inwieweit sind Umweltprobleme in den allgemeinen Entwicklungsproblemen verwurzelt, mit denen das Land konfrontiert wird? Die Untersuchung soll einen Beitrag zur Diskussion über Umweltpolitik in einer unsicheren politischen Umgebung leisten und der Debatte über einen Reformprozess eines Staates – wie der Reformprozess, der in Peru in den letzten Jahren stattfand – Impulse gab. Letztendlich ist das Ziel, zu einem verbesserten Prozess der Politikgestaltung im Umweltbereich für Länder wie Peru beizutragen, die politische Instabilität unterworfen sind und für wirtschaftliches Wachstum vom Abbau natürlicher Ressourcen abhängig sind. Das Fallbeispiel dieser Dissertation ist der Abbau von Gold in den nördlichen peruanischen Anden (Cajamarca), die von "Minera Yanacocha S.R.L." vorgenommen wird, einem Gemeinschaftsunternehmen der "Newmont Mining Co." (Colorado, U.S.A.), der "Compañía de Minas Buenaventura S.A." (Lima, Peru) und der "International Finance Corporation" (IFC) der Weltbankgruppe. Yanacocha ist die zweitgrößte Goldmine der Welt. Der Fall Yanacocha vereint unter anderem Fragen des Zusammenspiels zwischen Behörden auf der nationalen sowie der regionalen und lokalen Ebene, öffentliche Partizipation und Beschwerden, das Zusammenspiel von Macht und Lobbygruppen, Umweltschäden mit internationalen Auswirkungen, Umweltfragestellungen als Auslöser für politische Ansprüche, die Beteiligung ausländischer Investoren, die von internationalen Finanzinstitutionen unterstützt werden. MSRL ist mittlerweile der größte Goldproduzent Lateinamerikas, während Cajamarca vom viert ärmsten Department in Peru zum zweit ärmsten geworden ist. Eine Untersuchung von Peru lohnt sich, da die Institutionen und gesetzlichen Bestimmungen bezüglich der Umwelt im Kontext eines reformierenden Staates und politischer Instabilität festgelegt wurden. Peru hat mit dem Bergbausektor einen wirtschaftlichen Bereich, der Umweltinteressen konfliktreich gegenüber steht. Im Rahmen der Untersuchung des peruanischen Goldabbaus können wichtige Schlussfolgerungen in Bezug auf die Ausgestaltung und Implementierung vom Umweltpolitik und Umweltrecht im Kontext von politischen Veränderungsprozessen gezogen werden. Aus diesem Grunde ist das Fallbeispiel ideal, um zu ergründen, inwieweit die Realisierung einer erfolgreichen Umweltpolitik unter Reform- und Transformationsprozessen möglich ist. Aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung des Bergbaus in Peru und wegen der verschiedenen und oft konträren Interessen, die auf dem Spiel stehen, ist eine Fallstudie für die Analyse der institutionellen und rechtlichen Rahmenbedingungen für die Umwelt in Peru relevant, da sie die Verbindungen zwischen politischen und wirtschaftlichen Fragestellungen sowie Umweltproblemen veranschaulicht und wichtigen Schlussfolgerungen für die Zukunft ermöglicht. Der Bergbausektor zeigt zudem unterschiedliche Interessen sowie die Macht- und Entscheidungsprozesse (bezüglich Politik und Umwelt), auf da für gewöhnlich die Entscheidungen hinsichtlich des Bergbausektors aufgrund der bereits erwähnten wirtschaftlichen Bedeutung auf der höchsten Ebene getroffen werden. Kapitel 2 bietet eine Analyse der Bausteine des theoretischen Gerüstes, das das Konzept der "Umweltpolitik" behandelt. In Kapitel 3 wird eine historische Perspektive vorgenommen, um die Einbringung von Umweltfragestellungen im lateinamerikanischen Kontext zu analysieren. In Kapitel 4 wird nach einer Einführung in das politische System Perus der politische und wirtschaftliche Hintergrund Perus im Lichte des Reformprozesses des Staates diskutiert, der in den neunziger Jahren parallel zur Einführung einer an der Umwelt orientierten Politik eingeleitet wurde. In Kapitel 5 wird der institutionelle und rechtliche Rahmen bezüglich der Umwelt des Landes analysiert. Weiter, Kapitel 5 analysiert weiter die Umweltpolitik, die als Teil des Reformprozesses des Staates in den neunziger Jahren im Land eingeführt wurde. Kapitel 6 stellt den Bergbausektor und die Umwelt in Peru vor. In Kapitel 7 wird das Fallbeispiel des Goldabbaus durch die Minera Yanacocha Sociedad de Responsabilidad Limitada (MYSRL) in den peruanischen nördlichen Anden analysiert. Im Lichte der Konflikte in Cajamarca müssen die Umweltpolitik, die Politik hinsichtlich des Bergbaus und die öffentliche Politik überdacht werden, um schlüssige Rahmenbedingungen zu schaffen, mit denen wirksam für private Investitionen geworben werden kann, und die zugleich nicht die Bürger gegenüber den privaten Investoren ungeschützt lassen. Die Einbeziehung von Partizipation, empowerment, good governance und Verantwortlichkeit in das politische System Perus ist eine Pflicht, damit die Demokratie in einer Gesellschaft Wurzeln schlagen kann, die noch immer viel überwinden und erreichen muss, um wirkungsvoll das seinen Bürgern gegebene Versprechen auf Entwicklung einzulösen.
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"Wenn es anderen Leuten bedauerlich scheine, daß eine immer größere Anzahl von Kindern keine Milch mehr bekomme, so scheine es ihnen [den Kunsthistorikern] bedauerlich, dass eine immer kleinere Anzahl von Leuten Kunstwerke bekomme. Es sei auch ihrer Ansicht nicht in der Ordnung, daß genauso wie die Bergwerke auch die Kunstwerke nur mehr einigen wenigen Leuten gehören sollten. So meinen sie und kommen sich soweit ganz revolutionär vor. […] In Wirklichkeit besteht nämlich zwischen dem Zustand, in dem hungernde Kinder keine Milch bekommen, und den Bildwerken und Plastiken ein tiefer und böser Zusammenhang. Der gleiche Geist, der jene Kunstwerke geschaffen hat, hat diesen Zustand geschaffen."[1] Der von Eva Knopf, Sophie Lembcke und Mara Recklies herausgegebene Sammelband Archive dekolonialisieren. Mediale und epistemische Transformationen in Kunst, Design und Film setzt an, einen solchen "bösen Zusammenhang" zu entschlüsseln. Basierend auf Beiträgen zur Tagung Translating Pasts into the Future – Dekoloniale Perspektiven auf Dinge der HFBK Hamburg setzt sich die Sammlung mit den kolonialen Fundamenten europäischer Museen, Archive und ihrer historiographischen Deutungsmacht auseinander. Es werden ästhetische, kreative und intellektuelle Verfahren besprochen, die es ermöglichen sollen zu "intervenieren in Fortschreibungen kolonialer Zusammenhänge" (S. 7). Die Autor_innen gehen der Leitfrage nach, inwieweit diese "strukturelle Verschiebungen auslösen" (S. 8) oder "neue Erzählungen hervorbringen" (S. 8). Der Fokus auf das Wissen der Objekte, die durch ihre Eigenschaft als Zeit- und Geschichten-Speicher der europäisch-wissenschaftlich ideologischen Modellierung ihrer Historiographie widersprechen und ihr andere Erzählformen entgegenstellen, zeichnet den Band aus. Viele Beiträger_innen fordern ein Mitspracherecht der Gegenstände als Zeug_innen kolonialer Gewalt, Enteignung und Ausbeutung. Verwendung und Anwendung des Archivbegriffs durch die Autor_innen leiten sich deshalb sowohl von konkreten Praxisbeispielen als auch von einem stark von Foucault geprägten Konzept des Archivs als sozial umgrenzten Speicherorts des Sagbaren und Sichtbar-Sein-Könnenden innerhalb bestimmter gesellschaftlicher Milieus ab. Akademisches Schreiben wird von Text- und Bildkombinationen unterbrochen, die sich in Artikeln von Marie Kirchner, Anna Morkowska, Veronika Darian und Jana Seehusen als Transkriptionen von Performances und Experimentieren mit sprachlichen Möglichkeiten lesen. Schwellen-Texte, die zwischen akademischem und experimentellem Schreiben siedeln – von Ofri Lapid zu subversiven Lesetechniken von Schriftzeichen und Undine Stabrey zur Überwindung des Anthro-Kolonialismus, der auf andere Lebensformen dieses Planeten permanent übergriffig wird – lassen Passagen zwischen diesen Komponenten zu. Dem Gedanken folgend, dass jedes Archiv auch der Scherenschnitt seiner Lücken ist, integrieren die Herausgeber_innen einen ins Deutsche übersetzten Textausschnitt von Trinh T. Minh-Ha, der das Fehlen von Information durch Zensur in einen potentiellen Raum für rebellische Imagination transformiert. Die weiteren Schauplätze der Dekolonisierungs-Bemühungen umfassen eine Bandbreite von Archiven, die von ethnographischen Sammlungen über Film- und Musikarchive bis hin zum Körperwissen im Tanz reicht. Alyssa Großmann, deren Artikel den Auftakt des Buches darstellt, untersucht "ethnographische Archive, Kataloge und Lager" (S. 13), welche "Objekte in ideologisch begrenzten Kategorien gefangen" (ebd.) halten. Aus einer kunsthistorischen Perspektive betrachtet sie künstlerische Praktiken des Surrealismus wie 'Bricolage' und 'Assemblage' als aktuelle Strategien zur kolonialkritischen Auseinandersetzung mit Museumskollektionen. Hier wie im Großteil der Beiträge wird jedoch eine Hinterfragung der Zugänglichkeit dieser Sammlungen und Kataloge und damit eine klassenkritische Überlegung dazu, wer "zum Assembleur, zur Assembleurin werden und anhand eines in sich geschlossenen Inhalts mit dessen Form experimentieren" (S. 19) kann, ausgespart. Zwei Texte setzen sich aus jeweils entgegengesetzter Perspektive mit Filmarchiven der kolonialen Welt auseinander. Eva Knopf skizziert auf Grundlage ihres eigenen Filmschaffens die widerständigen Spuren von Majub Bin Adam Mohamed Husseins Alltags-Rebellionen in den Archiven der deutschen Kolonial- und NS-Bürokratie. Knopf fragt, ob es möglich sei, dem später als Statist beim deutschen Film arbeitenden Hussein "posthum seine erste Hauptrolle [zu] geben" (S. 83) bzw. "die Kolonisierten wieder in die 'große' Geschichte einzuschreiben" (S. 85). Sie übersieht jedoch, dass dies durch Hussein und viele andere längst geschehen ist: "Decolonization […] transforms spectators crushed with their inessentiality into privileged actors, with the grandiose glare of history's floodlights upon them"[2]. Aus einer tatsächlich dekolonialen Sichtweise heraus, muss die "große Geschichte" – so man daran festhalten will – also von wo anders angefangen, von anderen Stimmen erzählt werden. Cornelia Lund geht auf zwei Filmarchive der Befreiungskämpfe Palästinas und Guinea-Bissaus ein. Beide Archive haben innerhalb der vergangenen Jahre im deutschsprachigen Raum durch das Arsenal Institut für Film und Videokunst in Berlin einen relativen Bekanntheitsgrad erlangt. Eine Analyse dessen, wie bestimmte, machtvolle Institutionen die öffentliche Wahrnehmung bestimmter Archive formatieren (und die Grundlage des Wissens der Autorin zu großen Teilen konstituieren), fehlt auch an dieser Stelle. Daher bietet das Interview mit Mitwirkenden des Projekts Colonial Neighbours in Berlin indirekt Aufschluss über die Nachbarschaft (!) des Arsenals und die neokolonialen Verhältnisse des Sammelns. Sich diesen Strukturen zu widersetzen, heißt für Colonial Neighbours, das "Sammeln radikal zu öffnen" (S. 152), um gerechtere Praktiken des Archivierens zu erfinden und "gegenwärtige Erinnerungspolitiken in Bezug auf den deutschen Kolonialismus zu verändern" (S. 152). Marc Wagenbach und Holger Lund setzen sich mit dem Machtmissbrauch von Kulturinstitutionen Europas auseinander. Wagenbach untersucht das europäische Ballett als politisch aufgeladene Tanztradition, die als Institution und "Praktik zur Disziplinierung und Normierung von Körpern" (S. 200) rassistisches koloniales Gedankengut verankert und fortschreibt. Holger Lund benennt Kontinuitäten zwischen Zentrum und Peripherie in den Wertschöpfungsketten der Popmusikindustrie anhand konkreter Ungleichheiten in der Musik-Label Arbeit, wo "Europa und die USA […] immer noch zentrale Macht- und Entscheidungszentren" (S. 243) darstellen und "die nicht-westlichen Elemente nicht-westlicher Pop-Musik als exotischer Wert gleichsam kulinarisch genossen" (S. 245) werden. Zwei weitere Beiträge gehen auf Designgeschichte als bislang unzureichend in kolonialen Kontexten betrachtet ein, verharren jedoch bei einer Zusammenfassung mittlerweile standardisierter Theorien zu Nationalismus und Transnationalismus, Globalisierung und Postkolonialismus. Daher tut es dem Buch gut, mit einem Interview mit Ruth Sonderegger zur Kolonialialität der europäischen Ästhetik zu schließen. Denn wenn Sonderegger sagt, dass " [d]ie westliche Ästhetik seit ihrer Gründung eine – wie auch immer schräg verschobene – Auseinandersetzung mit imperial-kapitalistischen Verhältnissen" (S. 251) sei, dann verdeutlicht sie auch, dass das Buch selbst innerhalb dieser Klammern gelesen werden muss. Sie spricht gezielt einen "Kreativkapitalismus" (S. 255) an, dessen Ursprünge ebenfalls in einem auf Versklavung der 'Anderen' basierenden Wirtschaftssystem zu suchen sind. Dies stellt die Rhetorik des 'Dekolonialen' auf den Prüfstand. Denn während die Terminologie rund um Archive auf nachvollziehbare Weise offengelegt und dann angewendet wird, wirft die verwendete Begrifflichkeit hinsichtlich Dekolonisierung Fragen auf. Auch die im Titel verwendete Abweichung vom regulär gebrauchten Verb 'dekolonisieren', das in der deutschen Sprache definiert wird als "die politische, wirtschaftliche und militärische Abhängigkeit einer Kolonie vom Mutterland beseitigen, aufheben"[3], bleibt unbegründet. Es ist zudem auffällig, dass als häufigste und mitunter einzige Referenz zur Besetzung des Begriffs 'dekolonial' Walter Mignolo genannt wird. Nur vereinzelt wird zusätzlich Anìbal Quijano als der Vordenker von Mignolos Texten angeführt. Diese verkürzte Herleitung des Begriffs verschweigt nicht nur die Arbeit der Coloniality Working Group,[4] welche die Grundlage für Mignolos Publizieren erarbeitete. Sie radiert Geschichte, Gegenwart und Zukunft der antikolonialen Kämpfe, deren Theoretiker_innen wie Pratiker_innen aus. Sie bringt weitere Wortschöpfungen wie beispielsweise den in Alyssa Grossmanns Text aufkommenden Begriff des "gegen-kolonialen" (S. 14) mit sich. Ein derartiges Ignorieren der langen Geschichte des Antikolonialismus und seiner vielfältigen Widerstandsformen und -theorien in allen Bereichen des Lebens stellt einen performativen Widerspruch zu den rhetorischen Intentionen dar. Offengelegt wird der Widerspruch auch durch den bereichernden Beitrag von Sophie Lembcke zur Kunstgeschichte von Reproduktionen und Kopien im Kontext des Kolonialraubs. Ausgestattet mit detailliertem Hintergrundwissen zum Fall der Nofretete von Tell Al-Amarna, skizziert Lembcke eine koloniale Kontinuität, die in die aktuelle Digitalisierung der kolonialen Raubkunst durch das Neue Museum Berlin mündet, welches nun "als staatliche Institution nicht nur die Büste, sondern auch die Daten ihres Scans unter Verschluss hält" (S. 56). Auch das darauffolgende Interview mit Nora Al-Badri und Jan Nikolai Nelles kritisiert die von Konzernen wie dem Google Cultural Institute angetriebene "Verzerrung des kulturellen Gedächtnisses im digitale Raum" (S. 57), da diese Unternehmen mit staatlichen Museen zusammenarbeiten, um Archivbestände zu digitalisieren, welche dann theoretisch allen, in Wirklichkeit aber nur sehr wenigen Menschen zugänglich sind und "derzeit nur recht beschränkte, auf Konsumieren und digitales (Daten-)Sammeln ausgerichtete Anwendungen möglich" (S. 58) machen. Reale Dekolonisierung als Befreiung aus diesen Strukturen hat diese Machtzentren anzugreifen, wie es das Künstlerduo mit seinem Nefertiti Hack getan tat. Hier wird in der Zusammenschau der Artikel der fundamentale Unterschied deutlich zwischen jenen Interventionen, die gegen das gesamte Kolonialsystem in all seinen Verstrickungen aufbegehren, und solchen, die innerhalb einer dominanten Ordnung lediglich 'umordnen' oder 'transformieren'. "Decolonization, which sets out to change the order of the world, is, obviously, a program of complete disorder. But it cannot come as a result of magical practices, nor of a natural shock, nor of a friendly understanding"[5]. Ein freundliches Verständnis, wie es auch die Kunsthistoriker_innen bei Brecht zeigen, schafft für ein Denken Raum, welches an "dekoloniale Optionen" (S. 44, wieder in Referenz zu Mignolo) glaubt, ohne sich die Frage zu stellen, für wen Dekolonisierung eine "Option" sein und bleiben kann und für wen sie in Form von anti-kolonialem Widerstand immer schon eine Notwendigkeit des Über-Lebens war und ist. Ein freundliches Verständnis sieht denn auch die "Befreiungskämpfe der 1960er und 1970er Jahre" als "gescheitert" an (S. 164), deren Filmarchive folglich als "alternative institutionelle Ordnungsstruktur" und nicht als der einzige Ausweg angesehen werden. Dies macht es möglich, dass ein ins Deutsche übersetzter Text zur Dekolonisierung von Design mit offenkundig rassistischen Vokabeln arbeitete und von "Ethnien" und "verstreute[n] Völker[n] wie Juden und Roma" (S. 230) spricht. Dies alles hinterlässt nach Lektüre des Sammelbandes ein Unbehagen, das die Skepsis und Selbstkritik gegenüber der derzeit inflationären Verwendung des Dekolonialen im deutschen akademischen Sprachgebrauch stärkt. Verhält es sich nun mit der 'Dekolonisierung' als Worthülse der Ent-Schuldigung wie mit der 'Ent-Nazifizierung', damit "der gleiche Geist", der Kolonialismus und Faschismus gleichermaßen und immer schon gemeinsam am Leben hält, Stabilität und Sicherheit der Zustände garantiert in einer Zeit, in der sich mit den Geistern der kolonialen und anderen Weltkriege viel 'Geschäft' machen lässt? [1] Bertolt Brecht: "Über die Notwendigkeit von Kunst in unserer Zeit" [Dezember 1930]. In: Ders.: Über Kunst und Politik. Leipzig 1977, S. 34–35. Hervorhebung im Original. [2] Frantz Fanon: The Wretched of the Earth. New York 1963, S. 36. [3]https://www.duden.de/rechtschreibung/dekolonisieren, letzter Zugriff 29.09.2019. [4] Zur Arbeit der Coloniality Working Group siehe Coloniality's Persistence, Sonderausgabe von CR: The New Centennial Review 3/3, 2003. [5] Frantz Fanon: The Wretched of the Earth. New York 1963, S. 36.
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Alfred Mahlau (1894-1967) - Maler, Grafiker und Dozent Der erfolgreiche Künstler und Dozent Alfred Mahlau zeichnete sich durch seine Vielfalt in der Freien und Angewandten Kunst und seine langjährige Lehrtätigkeit an der Hamburger Hochschule für Bildende Künste aus. Er wurde am 21.6.1894 in Berlin geboren und beendete im Jahre 1919 seine Ausbildung als Zeichenlehrer für Höhere Schulen. Als ein historischer Zeitzeuge erlebte Alfred Mahlau das wechselhafte 20.Jahrhundert mit dem Ende der Kaiserzeit, den beiden Weltkriegen, als russischer Kriegsgefangener und den Nachkriegsjahren in Hamburg. Die Gründungsjahre der Bundesrepublik Deutschland erfuhr er als Dozent an der Hamburger Landeskunstschule. Seine traumatischen Kriegserlebnisse verdrängte er und zählte damit zur sogenannten "schweigsamen Generation". Bereits im Jahre 1919 arbeitete Alfred Mahlau als "Freier Künstler". Ein Plakatentwurf für die "Nordische Woche" im Jahre 1921 offenbarte seine Begabung in der Angewandten Kunst. Zunächst noch widerstrebend, nahm er sein grafisches Talent an und gestaltete als Gebrauchsgrafiker in den folgenden Jahrzehnten ästhetische, werbewirksame Entwürfe auf den unterschiedlichsten Gegenständen und Materialien. Seine Erfolge als Werbegrafiker, Textil-, Produkt- und Industriedesigner, dehnte er auf die Innenarchitektur und die Bühnenbildnerei aus. Zahlreiche zeitlose "corporate designs" für Unternehmen - unter anderem für die Schwartauer Marmeladenfabrik oder JGN-Niederegger ab 1924 - zeugen bis heute von seiner Arbeit. Der Künstler war ein Pionier, der seit den 20er Jahren die Ideale des Deutschen Werkbundes in seiner angewandten Kunst aufnahm und die neuentdeckten technischen Möglichkeiten in vielfältiger Weise - sogar für den Film - nutzbringend einsetzte. Alfred Mahlaus Freie Kunst zeichnete sich durch kleinformatige, realistisch-idealisierten Reise- und Landschaftsdarstellungen seiner "Weiten Welt" und detailreichen Stillleben seiner "Nahen Welt" aus. Als Wander- und Reisemaler entwickelte er schon in den 20er Jahren seine Technik der lavierten Federzeichnung. Mit seinen Motiven strebte eine intuitive, "in situ" festgehaltene Momentaufnahme seiner aquarellierten Szenen an; die Linie dienten ihm als strukturierendes Element. Bis an sein Lebensende hielt der Sezessionist kompromisslos an dieser Technik fest, die er für "bewährt" und zeitlos erachtete. Er strebte eine ästhetische Perfektionierung seines Zeichenstils an. Ungeachtet seiner Erfolge blieben dem bescheidenen, zurückhaltenden Künstler avantgardistische Charakterzüge und eine Kunst als Selbstzweck fremd. Von dem Einfluss moderner Kunstrichtungen, dem wechselhaften eigenen Schicksal und dem seiner Epoche, hielt der Künstler sich möglichst fern. Es ist kein Zufall, dass sich Alfred Mahlaus romantisch-idealisierten Landschaftszeichnungen und seine neosachliche Gebrauchsgrafik in das Ideal der "Neue Deutsche Kunst" einfügten. In 624 der NS-Epoche wurde er in die "Gottbegnadetenliste" aufgenommen und vom Kriegesdienst befreit. In dieser Zeit schwankte der Künstler beständig zwischen den Ängsten um seine Familie - einer halbjüdischen Frau und einer behinderten Tochter - und seinem beruflichen Ehrgeiz. Während der letzten Kriegsmonate 1944/1945 erhielt er die Erlaubnis die zerstörte Hauptstadt Berlin "in situ" zu zeichnen. Mit diesen Zeitdokumenten bewies er sein Talent als ein historischer Chronist, die Ruinenzeichnungen sind jedoch verschollen. In den Nachkriegsjahren gelang es Alfred Mahlau mit seinem realistischen Zeichenstil nicht, an die zeitgenössischen Strömungen in der Malerei anzuknüpfen. Seine Arbeiten wurden zu "Nebenpfaden", sie wirkten altmeisterlich und antimodern. Erst mit zeitlicher Distanz wird sich zeigen, inwieweit seine Arbeiten dieser Zeitströmungen innerhalb in die Kunstgeschichte eingeordnet werden können. Eine Revision der Auffassung in der Malerei kann nur von zukünftigen Generationen erfolgen. Alfred Mahlaus übernahm nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft im Jahre 1946 als Dozent die Leitung einer Freien Grafikklasse an der Hamburger Landeskunstschule. Hier gelang es ihm seine pädagogische Begabung mit seiner Freien und Angewandten Kunst zu verknüpfen. Sein praxisnaher Unterricht ebnete mittels Naturstudien und öffentlichen Aufträgen einer ganzen Generation junger Künstler den Weg in die gebrauchsgraphische Arbeitswelt. Im Jahre 1955 wurde Alfred Mahlau zum Professor ernannt, zeitweise leitete er die Hochschule für Bildende Künste kommissarisch. Als ein unvergessenes Vorbild vermittelte er mit seiner Ästhetik und Disziplin den nachfolgenden Künstlergenerationen wertvolle Impulse, die bis heute nachwirken: Die schwächsten Schüler sammelten Erfahrungen für einen mehr praktisch orientierten künstlerischen Beruf, den Begabtesten bot sein Unterricht ein Fundament für die eigene künstlerische Entwicklung auf dem Weg in das Freie Künstlertum. Zahlreiche Schüler führten sein Werk fort, sie wurden Lehrer oder Dozenten, andere beschritten eigene künstlerische Wege, darunter Horst Janssen, Vicco von Bülow, Peter Neugebauer, Heino Jäger, Ekkehard Thieme und andere. Im Jahre 1959 beendete Alfred Mahlau seine Tätigkeit an der Hamburger Hochschule für Bildende Künste. Geprägt durch eine schwere Krankheit litt er unter seiner schwindenden Schaffenkraft. Er verstarb am 22. Januar 1967. Seither würdigten eine Vielzahl von Retrospektiven, Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen - mit oder ohne seine ehemaligen Schüler - Alfred Mahlaus Werke. Die Faszination für Alfred Mahlaus ästhetisch-zeitlose Kunst dauert bis heute an. ; Alfred Mahlau (1894-1967) - Painter, graphic-designer and teacher Alfred Mahlau was a creative, multi-talented and generally gifted artist, who is still underestimated in the art-history of the 20th. Century. Born in Berlin in June 1894, he survived both World War 1. and World War 2. as a veteran. He never talked about his experiences and belongs to the so called "silent generation." As a quiet, sensitive and decent person without narcissistic traits, he prefered to offer his talents towards a common interest. As a realistic, accomplished painter, creative graphic designer and disciplined teacher, he inspired many generations of artists. Alfred Mahlau was a passionate freelance artist, a popular arts-and-crafts designer, and a teacher and a writer as well who managed to combine a variety of creative techniques and styles in his work. His talent as a graphic-designer was discovered after he won a poster-competition for the "Nordische Woche" in Lübeck 1921. In the following years he developed popular advertisements, posters and illustrations, worked as a set- and interior-designer, painted murals and walls, worked as a textile-designer, a product- and industrial designer and in other artistic fields. Alfred Mahlau's talent in decorating all kinds of objects and materials distinguished him as an extraordinary graphic-designer. Furthermore he was one of the first graphic-designers to develop an integrated "corporate-design" for different companies, especially local firms around Lübeck and Hamburg. Early in the 20th Century he created the "corporate identities" for "JGN-Niederegger" or the "Schwartauer Werke" in Lübeck, which have been popular ever since. He was also a pioneer where the century's technical advancements were concerned, and managed to express and realize his creative ideas in many different shapes and forms, including in movies. Among his sublime paintings you'll find many neo-romantic, ideal landscapes and sensitive still-lifes. As a travelling artist he developed his own characteristic style of coloured penand- ink drawings. He focused on representational drawings with structured lines to control and focus his work. After he established his very own way of working he never changed his style again, no matter the contemporary art-styles, his personal faith or political events. He was passionate to make every drawing a perfect masterpiece. During World War 2. his art was very famous, his neo-romantic paintings and objective graphic-designs were in tune with the "New German Art" style. He became a member of the "Gottbegnadeten-list". In his personal life he was caught between the fear about his family - a partly Jewish wife and a mental-handicapped daughter - and his artistic success. Nonetheless he managed to draw a series of the ruins in Berlin 1944/45 as a very objective, dispassionate historical source. In a world focused on abstract modern art, his traditional style was soon out of fashion. His resolution and commitment to his own ways could be 626 seen as his personal manifest against the fast changing fashions in art. Therefore only future generations may find a place for Alfred Mahlau's paintings in art history. After the second World War he went on to become head of a graphic-design class at the reopened "Hamburger Landeskunstschule". In the following years he was a well established lecturer - since 1955 he held the title of professor - who was constantly supportive of his students and the demands of the school. He combined didactics with his experiences from his painting and his arts-and-craft work. His teachings on nature-studies and practical commissions from companies or private customers enabled his students to get some realistic experiences in the field of graphic-design. As an outstanding example he used his discipline and reliability to support the students to find jobs as graphic-designers, while enabling the most talented artists in his class to develop their own style. A lot of his students went on to become lecturers themselves, and his class produced some extraordinary talents including Horst Janssen, Vicco von Bülow, Peter Neugebauer, Heino Jäger and many others. After 13 years of teaching he left the "Hamburger Hochschule für Bildende Künste" and retired. He died after a long period of illness in January 1967 in Hamburg. Since then, different smaller or extensive retrospective exhibitions, with or without his former students, have been on display. The fascination with Alfred Mahlau's timeless work still remains to this day.
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Today's economies are usually not isolated but are closely connected via the processes of globalization. Especially the production of goods and services is not limited to one country anymore, it has rather been internationalized and increasingly takes place in global value chains that span several countries. The study examines the effects of different institutional parameters on global trade flows and economic growth in such interconnected economies. Next to political influence by regulation, special attention is given to the influence of innovative activities on macroeconomic developments. The study therefore places a special focus on the analysis of formal standards and patents which are used to measure innovation. The study is composed of two parts and begins with an analysis of global value chains. The first matter to be examined is if and how product market regulation influences the competitive position of countries in global value chains. Consequently, the effects of industry-made standards on these value chains are examined. With the help of an exemplary look at the information and telecommunication technology sector, the challenges of combining intellectual property and global standards for the producers are demonstrated eventually. The second part of the study concerns long-term economic growth and examines how it is affected by the two different kinds of codification of innovations, standards and patents. The study rests upon empirical analyses that are based on econometric models. Thanks to the availability of new macroeconomic trade data it is possible to represent the global value chains using the trade flows of production value-added. This representation makes it possible to attribute the actual economic contribution to the creation of value in a good or service to a single country. The gravity model of trade is used to estimate the effects of the various variables. While the macroeconomic data are found in the databases of different international organizations, the standards data are retrieved from the Perinorm database. The database allows the differentiation between national, European, and international standards. The patent data are provided by affiliated research institutes and companies, and by openly available databases. Because of the long time period and the nonstationarity of the time series, the estimation of the long-term effects on economic growth is carried out using special econometric techniques that provide unbiased estimators for such panels. In order to ensure the robustness of the results, three different estimators are used. The results indicate that product market regulation only leads to better integration in global value chains if it assists in reducing information asymmetries between the various global market actors. Standards function in a similar manner. National standards that are principally directed at domestic producers impose high costs onto foreigners who wish to comply with them. Regional and international standards, on the other hand, facilitate the communication between groups of international market actors and lead to better integration in global value chains. Likewise, it is beneficial to exchange intellectual property in certain industries. In the information and telecommunication technology sector, licenses for patents are exchanged reciprocally between the actors in global value chains for them to be able to apply common standards that implement protected technologies. Regarding long-term, international economic growth the study shows that national standards have no influence on a whole group of economies. The countries' common standards, however, affect economic growth positively. Patents also have no significant effect on economic growth because they only improve the competitive position of those countries in which the patents are held. The empirical examinations illustrate that the exchange of information regarding the legal framework or regarding innovations and technologies supports today's economic structures that are closely intermingled internationally. The more the global economies close ranks, e.g. by forming customs, trade, or economic unions, and use global value chains, the more they profit from regulatory reform and common standards. In the long term, such developments also have a positive effect on economic growth. Patents promise competitive advantage for the patent holder on the one hand. On the other hand, there are sectors that are characterized by both an abundance of intellectual property protection and global interconnectedness. In these sectors, it is important to grant other market actors access to protected technologies in order to be able to take part in global markets. ; Die heutigen Volkswirtschaften stehen oft nicht mehr für sich alleine, sondern sind durch die Prozesse der Globalisierung eng miteinander verbunden. Besonders die Erstellung von Gütern und Dienstleistungen ist nicht mehr auf ein Land beschränkt. Vielmehr wurde die Produktion internationalisiert und findet vermehrt in globalen Wertschöpfungsketten statt, die mehrere Länder umspannen. Die vorliegende Arbeit untersucht die Auswirkungen unterschiedlicher institutioneller Rahmenbedingungen auf die internationalen Handelsströme und das Wirtschaftswachstum in Volkswirtschaften, die auf diese Weise organisiert sind. Neben politischer Einflussnahme durch Regulierung liegt ein besonderes Augenmerkt auf dem Einfluss von Innovationstätigkeiten auf die makroökonomischen Entwicklungen. Im Fokus steht deshalb die Analyse von Standards und Patenten, mithilfe derer Innovation messbar gemacht wird. Die Arbeit ist in zwei Teile unterteilt. Der erste Teil beschäftigt sich mit der Untersuchung der globalen Wertschöpfungsketten. Dabei wird zuerst analysiert, ob und wie politische Maßnahmen in Form von Regulierung die Wettbewerbsposition der Länder in globalen Wertschöpfungsketten beeinflussen. Sodann wird untersucht, welche Auswirkungen Standards, die von Industrievertretern entworfen werden, auf diese Wertschöpfungsketten haben. Zuletzt wird anhand des Informations- und Telekommunikationstechnologiesektors aufgezeigt, welche Herausforderungen die Verknüpfung von geistigem Eigentum mit internationalen Standards für die Produzenten in diesem Sektor mit sich bringt. Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche langfristigen Auswirkungen die unterschiedlichen Arten der Kodifizierung von Innovationen in Standards und Patenten auf das Wirtschaftswachstum haben. Empirische Untersuchungen auf Basis ökonometrischer Modelle bilden die Grundlage der Arbeit. Dank der Verfügbarkeit neuer makroökonomischer Handelsdaten ist es möglich, die globalen Wertschöpfungsketten durch die Handelsströme von produziertem Mehrwert abzubilden. Diese Betrachtung ermöglicht die genaue Nachverfolgung des ökonomischen Beitrags eines Landes an der Wertschöpfung eines Produkts oder einer Dienstleistung. Um die Auswirkungen der verschiedenen Einflussvariablen zu errechnen, wird das Gravitationsmodell angewendet. Während die makroökonomischen Daten aus den Datenbanken verschiedener internationaler Organisationen stammen, werden die Standarddaten aus der Datenbank Perinorm bezogen. Der Aufbau der Datenbank erlaubt es, zwischen nationalen, europäischen und internationalen Standards zu unterscheiden. Die Patentdaten werden von kooperierenden Forschungseinrichtungen und Unternehmen sowie öffentlichen Datenbanken zur Verfügung gestellt. Die Schätzung der langfristigen Effekte auf das Wirtschaftswachstum erfordern aufgrund der Länge des Zeitraums und der Nichtstationarität der Zeitreihen besondere ökonometrische Schätzer, die unverzerrte Ergbnisse für solche Panels liefern. Um die Robustheit der Ergebnisse zu gewährleisten, werden drei verschiedene Schätzer verwendet. Die Ergebnisse zeigen, dass staatliche Regulierung nur dann zu besserer Integration in globale Wertschöpfungsketten führt, wenn diese dabei hilft, Informationsasymmetrien zwischen den verschiedenen globalen Marktteilnehmern abzubauen. Derselbe Mechanismus trifft auch für die Wirkung von Standards zu. Nationale Standards, die sich größtenteils an die heimischen Produzenten richten, legen Außenstehenden zu hohe Kosten auf, um damit zu arbeiten. Regionale und internationale Standards, die die Kommunikation zwischen größeren Gruppen von Marktteilnehmern erleichtern, führen im Gegensatz dazu zu besserer Integration in globale Wertschöpfungsketten. Auch bezüglich geistigen Eigentums ist es von Vorteil, wenn dieses ausgetauscht wird. Im Informations- und Telekommunikationstechnologiesektor werden Lizenzen für Patente zwischen den Akteuren in einer globalen Wertschöpfungskette gegenseitig ausgetauscht, damit einheitliche Standards, die die geschützten Technologien benutzen, angewendet werden können. Im Hinblick auf das langfristige, länderübergreifende Wirtschaftswachstum zeigt sich, dass nationale Standards keinen Einfluss auf eine gesamte Gruppe von Volkswirtschaften haben. Gemeinsame Standards der Länder schaffen jedoch eine wachstumsfördernde Grundlage. Auch Patente haben keinen erkennbaren, länderübergreifenden Effekt, da sie nur denjenigen Volkswirtschaften Wettbewerbsvorteile bringen, in denen die Patente gehalten werden. Die empirischen Untersuchungen verdeutlichen, dass die heutigen, international eng verwobenen Wirtschaftsstrukturen durch den Austausch von Informationen über gesetzliche Bestimmungen und über Innovationen bzw. Technologien gefördert werden. Je mehr sich die Volkswirtschaften, gegebenenfalls auch zu Zoll-, Handels- oder Wirtschaftsunionen, zusammenschließen, und globale Wertschöpfungsketten bilden, desto mehr profitieren sie vom Abbau von Regulierung und von gemeinsamen Standards. In der langen Frist wirken sich derlei Maßnahmen positiv auf das Wirtschaftswachstum aus. Patente versprechen einerseits Wettbewerbsvorteile für den Patentinhaber. Andererseits gilt es jedoch in den Sektoren, die sowohl von geistigem Eigentum als auch von einem hohen Maße internationaler Verknüpfung geprägt sind, diese geschützten Technologien anderen Marktteilnehmern zugänglich zu machen, um am globalen Wirtschaftsgeschehen teilhaben zu können.
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