Zur Soziologie von Arbeitsmärkten. Segmentationstheorien und die Arbeitsmärkte des öffentlichen Sektors
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 37
ISSN: 0023-2653
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In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 37
ISSN: 0023-2653
In: Soziale Ausgrenzungen: Gesichter des neuen Kapitalismus, S. 92-110
Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit der Arbeitsmarkt ein Mechanismus der sozialen Ausgrenzung ist oder in welcher Form und in welchem Ausmaß er zu einer solchen Ausgrenzung beiträgt. Dazu versucht der Autor zwei Thesen zu begründen, erstens, daß der Arbeitsmarkt gemäß seinem Funktionssinn unter kapitalistischen Bedingungen ein Mechanismus der Ausgrenzung ist, durch den die Grenze zwischen der Beteiligung und der unfreiwilligen Nichtbeteiligung an der Erwerbsarbeit immer wieder neu gezogen wird. Zweitens, daß der Arbeitsmarkt zugleich die an der Erwerbsarbeit Beteiligten in eine hierarchische Ordnung bringt, so daß der Ausgrenzungsprozeß in verschiedenen Härtegraden mit unterschiedlicher Dauer stattfindet, wobei die unteren Stufen der Hierarchie die Ansatzpunkte weiterer Aus- und Abgrenzungsprozesse abgeben. Die Selektivität der Ausgrenzung durch den und vom Arbeitsmarkt wird anhand einiger vergleichender empirischer Befunde aus den reichen Industrieländern illustriert. (pre)
In: Handbuch Sozialpolitik, S. 422-431
Zunächst wird nach den Ursachen der Arbeitslosigkeit gefragt. Dabei wird unterschieden nach den Gründen für das Entstehen und das Fortbestehen der Arbeitslosigkeit. Die generelle Ursache für den Fortbestand von Arbeitslosigkeit wird darin gesehen, daß die Güterproduktion und der Einsatz der Produktionsfaktoren nicht mit der Güternachfrage übereinstimmt. Würde der Arbeitsmarkt funktionieren wie ein beliebiger Gütermarkt, würde der Lohn so lange sinken, bis das Angebot und die Nachfrage zum Ausgleich kämen. Aus nationalökonomischer Sicht werden im folgenden Vorschläge für die Verbesserung der Funktionsfähigkeit des Arbeitsmarktes gemacht. Vorgeschlagen werden eine Begrenzung der Arbeitsmarktkartelle und eine Risikoverteilung zwischen den Wirtschaftssubjekten. Plädiert wird für eine Aufhebung des Staatsmonopols für die Arbeitsvermittlung, für Einschränkungen des Kündigungsschutzes, für die Abschaffung von Sozialplänen und die Beseitigung des Richterrechts zum Alkoholismus. Es sollte dem Grundsatz wieder Geltung verschafft werden, das Zwangsvorschriften nur ein Minimum zu gewährleisten haben. (GF)
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 27, Heft Sh. 17, S. 78-88
ISSN: 0032-3470
Der Beitrag greift auf eine im Wintersemester 1980/81 durchgeführte schriftliche Befragung der Diplom-Politologen zurück, die zwischen dem Wintersemester 1974/75 und dem WS 1979/80 an der Freien Universität Berlin ihr Examen gemacht haben. Referiert werden Ergebnisse zum Verbleib der Absolventen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem bisher wenig untersuchten Phänomen des sogenannten Grauen Arbeitsmarktes. Die Gesamtzahl der Absolventen betrug 564; 266 Fragebögen waren verwertbar. Die Studie bestätigt die Existenz eines Grauzonen-Arbeitsmarktes für Politologen, der unterschiedliche Kombinationen von zum Teil ausbildungsadäquater Beschäftigung, Jobben, Werkverträgen, Arbeitslosigkeit, Honorarverträgen, Arbeiten in alternativen Projekten umfaßt. Dieser Arbeitsmarkt erstreckt sich auf ca. 28 Prozent der gesamten Beschäftigungsverhältnisse der befragten Absolventen. Vergleichsweise hoch ist der Grad der Zufriedenheit im Verhältnis zur finanziellen und der Ausbildung entsprechenden beruflichen Situation der Befragten. Die Daten deuten darauf hin, daß sich die Perspektiven weiterhin verschlechtern. (BO)
In: Arbeitsmarkt- und Sozialpolitikforschung im Wandel: Festschrift für Christof Helberger zum 65. Geburtstag, S. 108-119
Die konventionelle, auf das Phänomen der Arbeitslosigkeit fixierte Arbeitsmarktforschung unterschätzt das Ausmaß der vom Bildungssystem produzierten, am Arbeitsmarkt jedoch nicht nachgefragten Qualifikationen. Es ist das Ziel des vorgestellten Projekts zu zeigen, dass die Berücksichtigung von unterwertiger Erwerbstätigkeit als zusätzliche innovative Kategorie der Arbeitsmarktforschung von erheblicher Bedeutung ist. Angestrebt wird eine leistungsfähigere Bewertung der Effizienz jeweiliger Bildungssysteme bzw. des Koordinationsproblems zwischen Bildungssystemen und Arbeitsmärkten durch die Einbeziehung der "Stillen Reserve". Insgesamt bestätigen die Ergebnisse die Hypothese, dass sich ein Verlust an verwertbarer Qualifikation am Arbeitsmarkt nicht nur dann negativ auf die soziale Befindlichkeit der Betroffenen auswirkt, wenn ein Totalverlust (bei Arbeitssuchenden) hingenommen werden muss. Auch bei einem Teilverlust (im Falle unterwertiger Erwerbstätigkeit) sind gegenüber ausbildungsadäquat Erwerbstätigen zum Teil gravierende Einbußen an Lebensqualität hinzunehmen. Unterwertig Erwerbstätige nehmen bei den Indikatoren "Lebenszufriedenheit" und "Einschätzung der eigenen wirtschaftlichen Aussichten" bei Kontrolle wichtiger sozioökonomischer Merkmale eine signifikant nach beiden Seiten abgegrenzte mittlere Position zwischen Arbeitssuchenden und ausbildungsadäquat Erwerbstätigen ein. Bezüglich der Fähigkeit, sich im Alltag (noch) gut zurechtzufinden, lässt sich sogar eine strukturelle Ähnlichkeit von unterwertig Erwerbstätigen und Arbeitslosen beobachten. (ICA2)
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 47, Heft 6, S. 357-363
ISSN: 0342-300X
"Der Aufsatz geht der Frage nach, ob überholte institutionelle Strukturen am Arbeitsmarkt für die Beschäftigungskrise verantwortlich sind. Im Mittelpunkt stehen die Lohnflexibilität auf aggregierter Ebene sowie die Flexibilität der Lohnstruktur. Vor- und Nachteile einer verstärkten Flexibilisierung und Deregulierung werden diskutiert. Als besonderes Problem werden Hysteresis-Effekte aufgezeigt, die zur Herausbildung einer hohen Sockelarbeitslosigkeit führen. Der Autor plädiert jedoch nicht für eine Lösung nach amerikanischem Vorbild, sondern fordert eine beschäftigungspolitische Initiative im Rahmen des Konzepts einer koordinierten Marktwirtschaft." (Autorenreferat, IAB-Doku)
In: Einwanderungsland Bundesrepublik Deutschland in der Europäischen Union: Gestaltungsauftrag und Regelungsmöglichkeiten?, S. 85-93
Die vorliegenden Ausführungen orientieren sich an praktischen Problemfeldern und versuchen, einen skizzenhaften Überblick über die von der Theorie angebotenen Aussagen zum Problem zu geben. Dabei werden drei Problemfelder besprochen: Zunächst die Situation der ausländischen Arbeitsmigranten auf dem nationalen Arbeitsmarkt, sodann die eher auf kurze oder mittlere Sicht zu erwartende Wirkung des Auftretens von Arbeitsmigranten auf Lohnhöhe und Beschäftigung, und schließlich die vermuteten Zusammenhänge zwischen Zuwanderung und der langfristigen Entwicklung des Arbeitspotentials, des wirtschaftlichen Wachstums und des Systems der sozialen Sicherung im Aufnahmeland. (SH2)
In: Arbeitsmarkt und Beschäftigung: Deutschland im internationalen Vergleich, S. 77-99
In dem Beitrag werden zunächst die Beschäftigungs- und die Arbeitslosigkeitsentwicklung in Frankreich seit etwa 1970 skizziert. Anschließend wird die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik betrachtet. Angesprochen werden dabei der Lohnbildungsprozess und die Arbeitskosten, die Reglementierung der Beschäftigung und der Arbeitszeit sowie aktive beschäftigungspolitische Maßnahmen. In ihrem Fazit stellen die Autoren der französischen Arbeitsmarktpolitik keine positive Bilanz aus. "Anstelle einer konsequenten Förderung der Beschäftigung hat man eher den Eindruck, der Staat habe nur die Unterbeschäftigung verwaltet und so sozialverträglich wie möglich gestaltet, wahrscheinlich in der Erwartung der demografischen Wende, die 2005 eintreten wird. Aber die systematische Reduzierung der Arbeitszeit scheint in der Perspektive der künftigen 'Rentnergesellschaft' ein großes Risiko heraufzubeschwören." (IAB2)
In: Schriftenreihe 31
Lit.
In: Die Transformation Ostdeutschlands: Berichte zum sozialen und politischen Wandel in den neuen Bundesländern, S. 133-162
Die Verfasser stellen einleitend den institutionellen Rahmen des Beschäftigungssystems der DDR dar und zeichnen dessen Entwicklung nach, die nach den Erfolgen der 50er und 60er Jahre in den 70er Jahren von zunehmenden Blockierungen und in den 80ern von Stagnation gekennzeichnet war. Nach der Wende 1989 kam es bis 1993 zu einer dramatischen Senkung des Beschäftigungsniveaus und zum Zusammenbruch großer Teile der ostdeutschen Industrie. Das Risiko der Arbeitslosigkeit, Erwerbschancen und Erwerbsschicksal wurden nicht nur von individuellen Merkmalen, sondern vor allem durch die Charakteristika des Arbeitsplatzes von 1989/90 bestimmt. Die Zukunft des ostdeutschen Arbeitsmarktes sehen die Verfasser eher pessimistisch. Neue Beschäftigungsimpulse sind nicht erkennbar. Die internen und berufsfachlichen Arbeitsmärkte sind defizitär. Arbeitslose drohen zum dauernden Arbeitsmarktsegment zu werden. (ICE)
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 31, Heft 5, S. 270-278
ISSN: 0342-300X
Die Autorin schildert die besonderen Probleme, die weibliche, jüngere, leistungsgeminderte und ausländische Arbeitslose bei der Vermittlung einer geeigneten Arbeitsstelle haben. Glaubte man bisher, daß es sich bei diesem Personenkreis um Randgruppen handele, so weist die Autorin nach, daß im Gegenteil große Teile der Arbeitsfähigen insgesamt betroffen sind. Die speziellen Probleme haben ihren Ursprung im Beschäftigungssystem selbst, sind schon länger bekannt und treten erst durch die Verschärfung auf dem Arbeitsmarkt mehr in den Vordergrund. Sie verwirft die zur Erklärung der Dauer und Höhe der Arbeitslosigkeit bestimmter Problemgruppen aufgestellten Defizitthesen und fordert an deren Stelle eine gründliche Analyse der Ursachen für die Konzentration des Beschäftigungsrisikos. (KHS)
In: Schriften des Vereins für Socialpolitik - Band 318 v.318
In: EBL-Schweitzer
Vorwort; Inhaltsverzeichnis; Norbert Berthold, Michael Neumann und Jupp Zenzen: Die Zukunft der Arbeit - Verdopplung, Entkoppelung, regionale Divergenz?; Abstract; A. Einführende Bemerkungen; B. Diagnose; I. Verdopplung; 1. Demographische Entwicklung; 2. Verdopplung des weltweiten Arbeitskräftepotentials und relative Verknappung von Kapital; 3. Fazit; II. Entkopplung; 1. Die alte Logik; 2. Die neue Logik; 3. Wirkung von sinkenden Transaktions- und Verlagerungskosten auf den Arbeitsmarkt; 4. Empirie; III. Regionale Divergenz; C. Handlungsempfehlungen - drei Strategien; I. Gegen den Markt