Marxismus als atheistische Weltanschauung: zum Stellenwert des Atheismus im Gefüge marxistischen Denkens
In: Abhandlungen zur Sozialethik 22
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In: Abhandlungen zur Sozialethik 22
In: Hegner-Bücherei
In: Abhandlungen zur Sozialethik 22
In: Edition Aurora
In: Kohlhammer philosophica
Während ihrer Anhörung vor dem International People Tribunal (IPT) in Den Haag im November 2015 betonte Saskia Wieringa die Bemühungen des Orde-Baru-Regimes von Präsident Suharto, die Kommunistische Partei Indonesiens (Partai Komu- nis Indonesia, PKI) als atheistisch und damit als Bedrohung für die indonesische Identität darzustellen. Diese direkte Verbindung hatte in den ers- ten Jahren nach der Unabhängigkeit nicht bestan- den. Nicht-Gläubige waren zwar an den Rand der Gesellschaft gedrängt worden, ohne aber als Bedrohung für die indonesische Nation wahrgenommen zu werden. Die These, die indonesische Identität sei nicht nur grundsätzlich theïstisch, sondern könne auch Nicht-Gläubige nicht akzeptieren, entstand als Produkt bestimmter politischer Diskurse nach 1965 und lebt in der Rechtspraxis bis heute fort.
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Die Dissertationsschrift Adeisidaemon untersucht auf der Grundlage einer Übersetzung und philologischen Untersuchung der gleichnamigen Schrift von John Toland (1670-1722) den von ihm entwickelten pantheistischen Materialismus. Sie erweist diesen als eine frühe Antwort politischer Philosophie auf den in der frühen Aufklärung beginnenden Prozess, im Laufe dessen die überindividuelle rationale Erkenntnis absoluter Wahrheit die offenbarte göttliche Wahrheit in ihrer Funktion als Legitimation politischer Ordnung ersetzte. Tolands Schrift wird nach einer biographischen Einführung (Revolution Settlement) in den Zusammenhang seines Werkes und der zeitgenössischen Diskussionen gestellt (Protestant Middle Way). In der Gegenüberstellung insbesondere zu Locke, Newton und Leibniz wird dabei auf dem Hintergrund der geistesgeschichtlichen Interpretationen der frühen Aufklärung durch P. Hazard und W. Dilthey das politische Anliegen der panmaterialistischen Philosophie Tolands verdeutlicht und als der innere Zusammenhang seines scheinbar inkohärenten Werkes erwiesen. Von hier aus werden dann die in der bisherigen Forschung erheblich divergierenden Interpretationen des Werkes Tolands zu einem größeren Bild zusammengeführt. Die ebenfalls im zweiten Kapitel skizzierte weitere Entwicklung der politischen Theologie des Protestant Middle Way in ihrer Auseinandersetzung mit der Politischen Philosophie bis zum Disput zwischen C. Schmitt, L. Strauss, H. Blumenberg und J. Taubes versucht, Tolands Relevanz für die gegenwärtige Debatte über repräsentative versus partizipative Demokratie zu verdeutlichen. Nach dieser Einführung in die biographischen, historischen und philosophischen Zusammenhänge, die Forschungslage und die aktuelle Relevanz des Themas begibt sich die Dissertation an die philologische Analyse der Schrift Tolands. Hier wird zunächst die Handschrift, die Umstände ihrer Entstehung und ihr Zusammenhang mit unmittelbar zeitgleich entstandenen Schriften Tolands untersucht (Recommendation), sodann aus der Differenz zwischen Handschrift und Druckfassung die Argumentationsstruktur und ihre Weiterentwicklung erläutert und im Licht der von Toland benutzten Literatur und seiner Quellen analysiert, wobei insbesondere den inneren und äußeren Gründen für Tolands esoterische Schreibweise Rechnung getragen wird (Vindication). Im letzten Kapitel wird schließlich unmittelbar am Text Tolands implizite Auseinandersetzung mit Newton, Clarke, LeClerc, Spencer und Cudworth sowie seine explizite Auseinandersetzung mit Leibniz dargestellt und dabei sein panmaterialistisches Paradox erläutert, nach dem sich die Legitimation politischer Ordnung gerade aus ihrem scheinbar größten Mangel, nämlich der unmöglichen Letztbegründung des Gesetzes ableitet (Superstitious Religion and Religious Atheism). Im zweiten Teil bietet die Arbeit eine Neuausgabe und Übersetzung des zentralen Textes Adeisidaemon auf der Grundlage zweier Ausgaben von 1708/9, deren geringfügige Abweichungen (Errata) emendiert wurden. Um die philologische Analyse leichter nachvollziehbar zu machen, ist dieser Ausgabe die wesentlich kürzere handschriftliche Fassung des Adeisidaemon namens Livius Vindicatus von 1706/7 vorangestellt.
BASE
In: Aetas Kantiana 163
In: IWK: internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band 38, Heft 1, S. 100
ISSN: 0046-8428
In: Die politische Meinung, Band 57, Heft 4, S. 39-43
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Krise des europäischen säkularen Humanismus und der damit verbundenen Modernisierung der Kirche. Der Begriff der Freiheit steht dabei im Mittelpunkt der Auseinandersetzung. Der Autor geht der Frage nach, ob sich Modernität und Kirche widersprechen und widerlegt dies anhand einiger Beispiele. Im Anschluss daran geht er auf die Entwicklung der modernen Säkularität ein. Abschließend erfolgt ein Plädoyer für ein selbstkritisches Christentum und einen selbstkritischen Säkularhumanismus. (ICD)
Die vorliegende Studie referiert die Ergebnisse einer Befragung von ungefähr 17.500 Jugendlichen in der DDR (Lehrlinge in der Industrie, junge Arbeitnehmer in Industrie und Landwirtschaft, Studenten an sechs Universitäten und 13 Hochschulen) zu ihrer weltanschaulichen und religiösen Einstellung. Um die Fülle des empirischen Materials zu verdichten, wurden folgende "Weltanschauungstypen" gebildet: Atheisten, weltanschaulich Unentschiedene, andere Weltanschauungen, Theisten. Die Ergebnisse der Studie zeigen, daß ein beachtlicher Teil der Jugendlichen sich nicht weltanschaulich festlegt. Daraus wird folgender Schluß gezogen: "Es ist großer Wert darauf zu legen, daß alle Jugendlichen, besonders in der Industrie, durch das politische Schulungssystem erfaßt werden." (pmb)