In: Kirchliche Zeitgeschichte: KZG ; internationale Zeitschrift für Theologie und Geschichtswissenschaft = Contemporary church history, Band 29, Heft 2, S. 254-263
Ausgehend von der Annahme, daß religiöse Riten (und damit auch die rituelle Komplexion "Heilige Messe") sich darstellen lassen als kommunikative Inszenierungen, wird folgender Frage nachgegangen: Was geschieht, wenn in der Umstellung der Gesellschaft auf den funktionalen Differenzierungstyp die damit verbundene Inklusionsproblematik der Religion erreicht und Prozesse eingeleitet werden, die die rituell inszenierten Negationsverbote unterlaufen? Anhand des Fallbeispieles "Heilige Messe der katholischen Kirche" läßt sich zeigen, daß dieses "Unterlaufen" dazu führt, daß der Ritus immer mehr ins Licht anderer Möglichkeiten gerückt und damit kontingent gesetzt wird. Die Zunahme der Freiheitsmöglichkeiten scheint aber die Funktionsmöglichkeit von Riten selbst auszuhöhlen: Man kann zu kommunizieren beginnen über das, worüber zu kommunizieren der Ritus gebietet. Das erklärt unter anderem die scharfe Konservativ/Progressiv-Polarisierung innerhalb der katholischen Kirche. Sie verdankt sich einem markierbaren (paradox gebauten) Problem. (pmb)
Die Studie zeichnet die Entwicklungsstränge des Rechts auf Sakramentenempfang vom Konzil von Trient bis zur Gegenwart nach. Hierbei wird dieses Recht vor dem Hintergrund seiner traditio canonica neu reflektiert. Seine Umsetzungen z.B. im Recht auf den Empfang der Eucharistie, im Recht auf Eheabschluss, wie auch in der entsprechenden Verpflichtung zur Sakramentenspendung werden im Hinblick auf ihre kirchenverfassungsrechtliche Bedeutung untersucht und gewürdigt