Die US-amerikanische Asienpolitik zwischen Multilateralismus, Bilateralismus und Unilateralismus
In: KAS-Auslandsinformationen, Band 16, Heft 2, S. 4-21
"Das 'Interamerikanische System' von 1898/90, geboren als außenpolitische Strategie eines Hegemon, war die erste Erfahrung der USA mit Allianzen. Spätere Beispiele eines - inzwischen überkommenen - amerikanische Multilateralismus sind die UN und die NATO; zwei Gebilde, in denen die USA sich nach wie vor als Hausherr fühlen. Als nach dem Ende des spanisch-amerikanische Krieges von 1898 der nunmehr US-dominierte Pazifik (our lake) ein neues amerikanisches Interesse am asiatisch-pazifischen Raum weckte, traf Washington auf ein bestehendes multilaterales Geflecht, in dem es nur einer der Hauptakteure neben Japan und China - heute ergänzt durch die Tigerstaaten, ASEAN und Australien - war. Inzwischen haben die USA akzeptiert, dass ein hegemonial geprägter Multilateralismus im asiatisch-pazifischen Raum nicht funktioniert - zumal nicht angesichts diverser Versuche (APEC, ASEM oder ASEAN Regional Forum), Politik auch ohne Washington zu gestalten. Ihre dennoch wichtige Rolle als faciliator, broker und balancer werden die USA daher nur beibehalten, wenn sie sich innerhalb des multilateralen Beziehungsgeflechts auf Dauer jeder hegemonialer Attitüde enthalten." (Autorenreferat)