Unter dem Eindruck der Erfahrungen des letzten Jahrzehnts und vorher schon aufgrund theoretischer Überlegungen sind mehr und mehr Zweifel aufgekommen, ob eine finanzwirtschaftliche Nachfragesteuerung ein taugliches Mittel gegen Unterbeschäftigung ist. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die theoretischen Erwägungen aufzuarbeiten und im Hinblick auf ihre Voraussetzungen und deren Plausibilität zu über- prüfen.
Unter dem Eindruck der Erfahrungen des letzten Jahrzehnts und vorher schon aufgrund theoretischer Überlegungen sind mehr und mehr Zweifel aufgekommen, ob eine finanzwirtschaftliche Nachfragesteuerung ein taugliches Mittel gegen Unterbeschäftigung ist. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die theoretischen Erwägungen aufzuarbeiten und im Hinblick auf ihre Voraussetzungen und deren Plausibilität zu über- prüfen.
"Auch die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Phänomen wachsender Staatsausgaben, wobei die Aufgabe darin gesehen wird, mittels einer Realanalyse Erklärungen für die Änderung des Umfangs und der Struktur der Staatsausgaben in Deutschland zu suchen. Dabei wird zugleich geprüft, ob das 'Wagnersche Gesetz' von der Ausdehnung der Staatstätigkeit für Deutschland statistisch nachweisbar ist.
Im ersten Teil der Arbeit werden die Schwierigkeiten einer Realanalyse behandelt.
Der zweite Teil der Arbeit analysiert im zeitlichen Ablauf, gegliedert in Perioden, die sich durch natürliche Einschnitte wie die beiden Weltkriege ergeben, die säkulare Entwicklung der Staatsausgaben im Deutschen Reich, in der Weimarer Republik, im Dritten Reich und in der Bundesrepublik. Innerhalb der Untersuchung der Gesamtentwicklung werden die strukturellen Verschiebungen in den staatlichen Funktionen und auf den einzelnen staatlichen Ebenen genauer behandelt. Nach der Analyse der realen Entwicklung werden die Bestimmungsgründe wachsender Staatsausgaben dargestellt und zwar zunächst die theoretischen Erklärungen dieses Phänomens. Eine Überprüfung dieser theoretischen Ansätze schließt durch die Erklärung aus den Fakten der tatsächlichen Entwicklung heraus an.
Das Ziel dieser Analyse liegt dabei darin, die ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Wirkkräfte ans Licht zu bringen …, um so den Funktionswandel von Staat und staatlicher Tätigkeit innerhalb des gesellschaftlichen Gefüges deutlich zu machen.
Abschließend werden noch die Problematik ständig steigender Staatsausgaben sowie die immer wieder gestellte Frage einer Zwangsläufigkeit dieser Entwicklung diskutiert und ein Ausblick auf die zukünftige Ausgabenentwicklung gegeben" (Langheinrich, C., 1970: Entwicklung und Struktur der Staatsausgaben. Eine Realanalyse dargestellt am Beispiel Deutschlands in den Jahren 1900 – 1967. Diss., Rheinische Friedrich – Wilhelms - Universität zu Bonn, S. 10f).
Themen:
Datentabellen in HISTAT: A. Unmittelbare Ausgaben (ohne Sozialversicherung): - Nominelle und reale Staatsausgaben (1913-1966) - Staatsausgaben pro Kopf der Bevölkerung (1913-1966) -.3 Anteil der Staatsausgaben am Sozialprodukt, in jeweiligen Preisen (1913-1966) - Index der Entwicklung der Staatsausgaben (1913-1966) B. Gesamtausgaben: - Gesamtausgaben und Unmittelbare Ausgaben des öffentlichen Sektors (1913-1966) - Gesamtausgaben und Unmittelbare Ausgaben pro Kopf der Bevölkerung, nominal (1913-1966) - Anteil der Gesamtausgaben und der Unmittelbaren Ausgaben am Sozialprodukt, in jeweiligen Preisen (1913-1966) - Index der Entwicklung der Gesamtausgaben und der Unmittelbaren Ausgaben, nominal und real (1913-1966) C. Strukturelle Veränderungen in den staatlichen Funktionen: - Staatsausgaben nach Funktionen - Staatsausgaben nach Hauptfunktionen - Staatsausgaben nach Funktionen, in Prozent der Unmittelbaren Ausgaben - Staatsausgaben nach Hauptfunktionen, in Prozent der Unmittelbaren Ausgaben bzw. der Gesamtausgaben - Staatsausgaben nach Funktionen, in Prozent des Volkseinkommens - Staatsausgaben nach Hauptfunktionen, in Prozent des Volkseinkommens D. Strukturelle Veränderungen auf den einzelnen staatlichen Ebenen: - Staatsausgaben der einzelnen Ebenen - Staatsausgaben der einzelnen Ebenen, in Prozent der Unmittelbaren Ausgaben - Staatsausgaben nach Ebenen und Funktionen - Staatsausgaben nach Ebenen und Funktionen, in Prozent der verschiedenen Ausgabenkategorien.
Im Rahmen des Buches wird untersucht, wie sich sozioökonomische Rahmenbedingungen und politische Faktoren auf die Höhe der Staatsausgaben in Gliedstaaten föderaler Systeme in sechs Ländern auswirken. Hierzu werden unter Verwendung eines "gepoolten" Longitudinal- und Paneldesigns statistische Modelle für Ausgabenpolitik generiert und vergleichend diskutiert. Den ersten Schwerpunkt des Buches bildet die Prüfung von klassischen Hypothesen der Politischen Ökonomie (Verortung der Parteien auf der ideologischen Dimension, Nutzen maximierendes Handeln politischer Akteure, Verteilungskonflikte in Parlamenten und Regierungen). Weiterhin werden die Finanzbeziehungen zwischen den Ebenen (Bund/Gliedstaaten) sowie innerhalb der gliedstaatlichen Ebene zum Ausgangspunkt weiterer Analysen gemacht. Das Buch wirft einen längst fälligen Blick auf die Finanzpolitik der gliedstaatlichen Ebene in Föderalstaaten, die bisher allenfalls innerhalb eines Landes thematisiert wurde. Trotz der sehr unterschiedlichen Struktur der sechs untersuchten Länder werden dabei institutionelle Ähnlichkeiten herausgearbeitet, die ähnliches Verhalten der Gliedstaaten in der Ausgabenpolitik verursachen
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Die Studie befasst sich mit der empirischen säkularen (=sich über lange Zeit erstreckende) Entwicklung der föderativen Struktur der Staatswirtschaft im internationalen Vergleich und die Ursachen für ihre Veränderungen. Sie ist Teil einer breiten Untersuchung, die die säkulare Entwicklung der Staatswirtschaft nach Umfang und Struktur in Deutschland zum Gegenstand hat (Reckenwald, H.C., 1983: Lexikon der Staats- und Geldwirtschaft. München: Vahlen).
"Die Studie erfasst in erster Linie die Strukturveränderungen im Finanzföderalismus und deren ökonomisch – politische sowie finanzpolitische Ursachen. Wir fragen dabei insbesondere, wie der zunehmende Wohlstand, das Anspruchsverhalten der Bürger und die wachsenden Staatsausgaben das föderative Staatswesen beeinflussen" (Kraus, a. a. O., S. 8). Die Untersuchung über die Entwicklung und Bestimmungsfaktoren der föderativen Struktur hat zwei Teile. Zunächst wird der analytische Rahmen festgelegt. Dann werden die empirischen Ergebnisse im internationalen Vergleich kritisch gewürdigt.
Die vergleichbaren Zeitreihen erfassen die föderative Struktur in Deutschland seit dem Jahre 1881. Auch die Entwicklung der öffentlichen Finanzwirtschaft in den USA und in der Schweiz wird vom letzten Drittel des 19. Jahrhunderts verfolgt. Wie sich die Haushalte von Bund, Gliedstaaten und Gemeinden in Kanada verändert haben, kann dagegen erst nach dem Ersten Weltkrieg erfasst werden. Für alle Staaten wird die Entwicklung bis Anfang oder Mitte der siebziger Jahre verfolgt. Zeitlich ergänzendes finanzstatistisches Material wird angefügt, selbst wenn es mit den älteren Daten nicht vergleichbar ist.
Die langfristige Betrachtung schließt nicht aus, die Entwicklung auch nach homogenen Perioden zu untersuchen. So haben vor allem die beiden Weltkriege für Deutschland einschneidende politische und ökonomische Veränderungen verursacht, die sich auch auf den Finanzföderalismus ausgewirkt haben. Eine Änderung des Territoriums in Folge des Krieges wirkt sich auf die Wirtschaftsstruktur und somit auch auf den Umfang, die Zusammensetzung und die räumliche Verteilung der Staatstätigkeit aus. Ferner sind die verfassungspolitischen Reformen zu nennen, die in Deutschland nach den beiden Weltkriegen vorgenommen wurden. Nicht zu übersehen ist auch der Einfluss der Besatzungsmächte, die in der Bundesrepublik das föderative Prinzip unterstützt haben. "Wir halten es daher für angebracht, die langfristige Entwicklung in kürzere (historisch sinnvolle) Perioden aufzuteilen, die in etwa durch die beiden Weltkriege abgegrenzt sind. Dadurch können wir nicht nur die wechselnden zentralen und dezentralen Tendenzen besser verfolgen, sondern auch den unmittelbaren Einfluss der Kriege auf den Konzentrationsprozess analysieren" (Kraus, a. a. O., S. 109).
Themen:
Datentabellen in HISTAT:
01. Ausgaben der Gebietskörperschaften (1881-1980) 02. Funktionale Struktur der gesamten Staatsausgaben, in Prozent (1913-1973) 03. Die Entwicklung der Steuern und Einnahmen (1881-1980) 04. Anteile der Gebietskörperschaften an den gesamten Einnahmen und an den Steuern (1881-1980) 05. Öffentliche Schulden aus Kreditmarktmitteln (1928-1975) 06a. Zweckgebundene Zuweisungen an Gebietskörperschaften (1913-1932) 06b. Zweckgebundene Zuweisungen an Gebietskörperschaften (1950-1973) 07. Anteil der zweckgebundenen Zuweisungen an den (Netto)Ausgaben des Gebers (1913-1973) 08. Deckung der (Unmittelbaren) Ausgaben durch zweckgebundene Zuweisungen (1913-1973) 09. Deckung der (Unmittelbaren) Ausgaben durch zweckgebundene Zuweisungen nach Funktionen (1913-1973)