Parteispezifisches Issue-Voting bei den Bundestagswahlen 2002 bis 2009
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Heft 45, S. 302-320
ISSN: 0032-3470
"Orientieren sich Wähler an Positionsissues, d.h. an Sachfragen, bei denen Parteien unterschiedliche Standpunkte vertreten und welche sie in ihren Wahlkampagnen in unterschiedlichem Ausmaß und variierender Deutlichkeit hervorheben? Als Beitrag zur Analyse des Issue-Voting im Sinne räumlicher Modelle geht der vorliegende Beitrag der in der Forschung bislang vernachlässigten Frage nach, ob Issue-Effekte systematisch nach Parteien variieren. Vor dem Hintergrund neuerer Forschung werden Hypothesen zur Konditionalität des Auftretens parteienspezifischer Issue-Effekte vorgelegt und am Beispiel der Bundestagswahlen 2002, 2005 und 2009 mittels konditionaler Logitmodelle geprüft. Eine höhere Issue-Reaktionsbereitschaft der Wähler wird für Parteien, die bezüglich bestimmter Issues polare Positionen einnehmen, für Oppositionsparteien und für Kleinparteien erwartet. Den Analysen zufolge ist die Nullhypothese gleichartiger Issue-Effekte für alle Parteien klar abzuweisen. Zentrales Ergebnis ist, dass vor allem polare Issuepositionen das Issue-Voting im Sinne räumlicher Modelle begünstigen. " (Autorenreferat)