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In der Brustkrebsfrüherkennung entdecken Blinde viel früher Tumoren als Ärzte. Ihr Handicap befähigt sie zu Spitzen­leistungen. In einem bundesweit einmaligen Projekt ist daraus eine neue Beschäftigung entstanden.

Der Masterplan ist out – in ist der Gesundheitscampus. Minister Karl-Josef Laumann will bis 2011 solch ein Zentrum für Forschung und Lehre im Gesundheitswesen bauen. Zehn Millionen Euro stellt das Land bereit – die Kommunen im Ruhrgebiet sollen sich als Campus-Standort bewerben. Doch nicht alle sind von der Idee begeistert.

Die Arbeitsbelastung auf den Stationen steigt rasant, ebenso wie die Zahl der Mitarbeiter, die unter Burn-out leiden. Ein Zusammenhang scheint auf der Hand zu liegen. Wirklich? Bei genauerer Betrachtung zeigt sich: Vor allem der Mangel an Wertschätzung und Selbstbestimmung führt zu dem Gefühl, ausgebrannt zu sein.

Noch handelt es sich um einen verschwindend kleinen Markt. Doch die Fragen, die der Umgang mit Gendiagnostik aufwirft, sind gravierend. In diesem Jahr will der Bundestag nun ein Gesetz beschließen. Die Fachwelt streitet derweil darüber, ob der Gesetzgeber überhaupt tätig werden sollte.

Ein dritter Facharztverband ist jetzt aus der Taufe gehoben worden. Nach anfänglichen Querelen hat man sich rasch geeinigt: Klinik- und niedergelassene Fachärzte sollen künftig unter einem Dach vertreten werden. Das gemeinsame Ziel: eine höhere politische Schlagkraft. Mit der freundlichen Unterstützung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung dürfte das auch gelingen.

Die Produktion von Autos oder Fischstäbchen in Deutschland kennt höhere Qualitätsstandards als die Pflege alter Menschen. Die Branche hat es verschlafen, Qualitätsziele zu entwickeln. Jetzt scheucht sie der Gesetzgeber. Mit dem Inkrafttreten der nächsten Pflegereform müssen laienverständliche Qualitätsberichte veröffentlicht werden.

Das Bundesgesundheitsministerium wollte gesetzlich Versicherte in Früherkennungsmaßnahmen zwingen und Nichtteilnehmer finanziell bestrafen. Der Gemeinsame Bundesausschuss hat mit seinem Beschluss jetzt die Versicherten vor dem Gesetzgeber geschützt.

Die AOK und die Helios Kliniken haben ein unbürokratisches Verfahren zur Qualitätssicherung entwickelt. Als Datengrundlage dienen Abrechnungsdaten. Eine Extragenerierung von Datensätzen wie beim BQS-Verfahren ist überflüssig, meinen die Projektpartner.

Der Aufbau einer unabhängigen Patientenberatung in Deutschland ist unter anderem deshalb gescheitert, weil die Büros nicht auffindbar waren. Die Selbstverwaltung brauchte Jahre, um zu begreifen: Die Idee eines Verbraucherschutzes im Gesundheitswesen kann im Konzert atomisierter Einzelprojekte nicht gelingen.

Der Berliner Politik fehlen seit Jahren Konzepte und Courage, um die Krankenhauslandschaft in der Hauptstadt entschlossen neu zu ordnen. Damit verbrennt sie Millionen. Für die beiden landeseigenen Krankenhauskonzerne, die Universitätsmedizin Charité und den Klinikverbund Vivantes, ist dies kaum noch auszuhalten.

Bernhard Motzkus: Fast 20 Jahre lang hat er die Berliner Universitätsmedizin mitgestaltet, zuletzt sechs Jahre lang als Verwaltungsdirektor der Charité. Als er das Unternehmen 2003 verließ, war es mit 120 Millionen Euro im Plus. Heute ist Bernhard Motzkus freier Unternehmensberater, Vorstandsmitglied der Berliner Krankenhausgesellschaft und der Gesundheitsstadt Berlin. Außerdem arbeitet er an einem Buch mit dem Titel "Die Hinrichtung der Charité". Ein Gespräch darüber, warum er so schwarzsieht.

Yoga, Meditation, Muskelentspannung, autogenes Training – es gibt Dutzende Möglichkeiten, beruflichen Stress abzubauen. Wichtig ist aber auch, die eigene Einstellung zur Arbeit unter die Lupe zu nehmen.