Ausgangspunkt des Aufsatzes ist die zunehmende Staatsverdrossenheit. Sie wird zurückgeführt auf die Bedeutung der Wirtschaft auf den Staat, der in seinen Kompetenzen eingeschränkt wird. Der zweite Faktor sind die gesellschaftlichen Gruppen (Grüne, Alternative, Bürgerinitiativen), die den Staat nicht als Regelungsinstanz für Konflikte anerkennen. Ziebara sieht den einzigen Ausweg aus dem Dilemma in der permanenten Anstrengung, sich den Staat demokratisch anzueignen durch autonome und selbstbestimmte Aktivitäten. (TM)
In diesem Band wird das Spannungsverhältnis von Kontinuität und Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft aus einer interdisziplinären, wissenschaftlichen und praxisnahen Perspektive beleuchtet. Die Spannweite der Themen reicht hierbei von Arbeit und Beschäftigung, sozioökonomischen Transformationsprozessen auf regionaler Ebene über Veränderungen des Wohlfahrtsstaates und demografische Herausforderungen bis hin zu der Frage nach den Chancen und Grenzen wissenschaftlicher Politikberatung. Die Beiträge untersuchen sozialen Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft und nehmen zugleich die wiederkehrenden Muster gesellschaftlicher Transformationsprozesse in den Blick. Mit Beiträgen von Rasmus C. Beck, Fabian Beckmann, Jörg Bogumil, Torsten Bölting, Volker Eichener, Adalbert Evers, Rüdiger Frohn, Sigmar Gabriel, Anja Hartmann, Josef Hilbert, Bodo Hombach, Fabian Hoose, Michael Hüther, Andreas Kruse, Franz Lehner, Stephan Leibfried, Heiner Minssen, Gerhard Naegele, Michael Neitzel, Ludger Pries, Josef Schmid, Katrin Schneiders, Anna-Lena Schönauer, Klaus Schubert, Wolfgang Streeck, Christoph Strünck, Ismail Tufan, Helmut Voelzkow Die Zielgruppen Studierende und Lehrende der Soziologie, Politik- und Wirtschaftswissenschaften; Praktiker und Praktikerinnen aus Unternehmen, Verbänden, Politik und Zivilgesellschaft Die Herausgeber Dr. Fabian Hoose, Fabian Beckmann M.A. und Dr. Anna-Lena Schönauer sind wissenschaftliche Mitarbeiter am Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie, Arbeit und Wirtschaft der Ruhr-Universität Bochum
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Kollisionen von Autonomien in diversifizierter Gesellschaft stellen den Ansatzpunkt der Untersuchung dar. Spannungen zwischen ethischen Überzeugungen, gesellschaftlichen Meinungen und individuellen Auffassungen bilden den Ausgangspunkt für die Darstellung der aktuellen Kontroverse zum kirchlichen Arbeitsrecht. -- Die Arbeit fragt nach der Weiterentwicklung der juristischen Ausrichtung der Autonomie der Kirche in Loyalitätspflicht, Ausschusses von Streik und der Entwicklung des Dritten Weges. Prinzipien für die Zukunft einer europakonformen Konzeption der Autonomie der Kirche für das kirchliche Arbeitsrecht stellt letztlich die transparente Vermittlung des Sendungsauftrages der Kirche dar mit einer überzeugenden Beschreibung der Teilhabe des einzelnen Arbeitnehmers in der Kirche am eigenen Ethos für eine gelebte Freiheit des Individuums als auch des Kollektivs der Religionsgemeinschaft gegen übertriebenen Uniformismus und staatlichen Kontrolldrang für das ›bonum commune‹. / »Clash of Views in a Pluralist Society. Its Impact on Labour Relations«: Clash or divergence of views in a pluralist society is the starting point of our study. Principles proposed or advanced for a future European response to the indipendence of the Church as the latter pursues its own mission in a transparent manner with the adhesion of the its menbers to its ideals and the collaboration of employees who are previously aware and freely respect the underlying ethos motivating the religious institute and its apostolate. All are cooperating for the well-being of other people.
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Ohne Wasser gibt es kein Leben auf der Erde. Das war schon vor Tausenden von Jahren die Einsicht von Völkern in allen Teilen der Welt. Deshalb gewann Wasser eine zentrale Bedeutung in ihren Religionen und deshalb gingen die Menschen sorgsam mit dem kostbaren Nass um. Heute gibt es Bestrebungen, Wasser zu einer Ware wie jede andere zu machen, die verkauft und gekauft wird. Dagegen hat sich Widerstand formiert. Wasser ist mehr als eine Ware, es ist ein gemeinsames Gut der Menschheit, das es zu bewahren gilt, lautet die Überzeugung. In dieser Debatte wird wieder stärker bewusst, welche große Bedeutung das Wasser hat in den Religionen, für die Kulturen der Völker, für die Gesundheit der Menschen, für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region, für die Ernährung der Menschheit, für die Gestaltung von Landschaften und Parks, für den Transport von Waren. In diesem Buch wird in über 80 anschaulich geschriebenen Texten vermittelt, wie der Fluss des Wassers uns durch das Leben begleitet. Es geht um Themen wie die Abwasserprobleme der Industriestaaten und Entwicklungsländer, die Zerstörung des Aralsees, das Verständnis des Wassers im Buddhismus, die Folgen des Flaschenwasser-Booms, den heiligen Fluss Ganges, das Gedächtnis des Wassers, die Wasserversorgung von Jakarta, die wachsenden Konflikte um das knapper werdende Gut, die Privatisierungs-Debatte, die Noah-Geschichte und ihre heutige Bedeutung, den Wasserkonzern RWE, die Seenomaden in Südostasien, die Wasserwelt der Wörlitzer Parkanlagen und die Nutzung von Wasserkraft. Das Buch lädt zu einer Lesereise ein, um einzutauchen in die faszinierende Welt des Wassers. Es gelingt dem Autor, komplexe Zusammenhänge gut verständlich darzustellen und mit konkreten Beispielen plastisch zu machen. Die Beiträge sind alphabetisch ge-ordnet, und es gibt eine ganze Reihe von Querverweisen. Viele der Texte werden durch Fotos ergänzt. Das Buch ist eine wichtige Hilfe für alle, die sich über unser Lebens-Mittel Nr. 1 informieren und für seinen Schutz engagieren wollen
In Russland hat sich nach 1991 ein Wechsel des politischen Systems vollzogen, der 1993 in der Verabschiedung der heute noch gültigen Verfassung seinen formalen Ausdruck fand. Diese Verfassung mit einer starken Stellung des Präsidenten stellt einen Rechtsrahmen dar, der nach Ansicht des Autors für eine demokratische Entwicklung nur bedingt geeignet ist. Er bezieht sich bei seiner Untersuchung auf das Konzept des "kompetitiven Autoritarismus" von Lucian Way und Steven Lewitsky. Darunter werden Regime verstanden, in denen zwar demokratische Institutionen existieren, aber Regeln oft verletzt werden, so dass demokratische Standards nicht erreicht werden. Das Nebeneinander von autoritärer Regierung und funktionierenden demokratischen Institutionen schafft demnach eine Situation mit inhärenten Widersprüchen, die in hohem Maße instabil ist. Der Autor greift aus der Vielzahl von Fragen, die sich im Zusammenhang eines solchen Ansatzes stellen, zwei heraus: die Problematik der gesellschaftlichen Akzeptanz des Regimes und die Frage der Effizienz russischer Politik in der Amtszeit Putins. Er analysiert anhand von Daten aus Umfragen des russischen Levada-Zentrums das Ausmaß von Personen- und Institutionenvertrauen und stellt insgesamt fest, dass das politische Systems Russlands von weiten Teilen der Bevölkerung nicht akzeptiert wird. Denn es wirken zwei zentrale Prozesse der Übergangszeit nach: der Staatszerfall, der erst allmählich durch einen Neuaufbau der Staatlichkeit überwunden wird, und die Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums, die zur Spaltung der Gesellschaft geführt hat. (ICI2)
Die Bekämpfung des Rechtsextremismus gilt gemeinhin als ein Ziel von staatlicher Politik und Zivilgesellschaft. Diese Annahme ist dem Autor zufolge jedoch insofern problematisch, als rechtsextreme Parteien und Gruppierungen selbst Teil der Zivilgesellschaft sind und die Instrumente zivilgesellschaftlichen Engagements für ihre Ziele beanspruchen. Der Autor zeigt anhand von aktuellen Forschungsergebnissen auf der Grundlage von ALLBUS-Daten 2006, dass fremdenfeindliche, rassistische und nationalistische Einstellungen auch jenseits der Anhänger und Mitglieder rechtsextremer Gruppierungen verbreitet sind. Er argumentiert vor diesem Hintergrund, dass es nicht genügt, gegen die offensichtlichen Erscheinungsformen von Rechtsextremismus aktiv zu sein, um mittelfristig erfolgreich dagegen vorzugehen. Die Grenze zwischen gesellschaftlicher Mitte und Rechtsextremismus ist vielmehr durchlässig und führt zu einer Reihe von bildungspolitischen und pädagogischen Herausforderungen, die der Autor kurz umreißt. Er diskutiert ferner die Leitorientierungen von Anti-Diskriminierung und Diversity als menschenrechtlich fundierte Perspektiven. (ICI)