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"Die Donau hat in der Vergangenheit in den Beziehungen der Donauländer eine wechselhafte Rolle gespielt, einerseits war sie Grenze von großen Imperien, andererseits wichtige Handelsroute und Modernisierungsachse. Gerade seit dem Zusammenbruch der sozialistischen Regime und der Auflösung des Ostblocks hat die Fragmentierung des Donauraumes stark zugenommen. Gleichzeitig gibt es eine kaum zu übersehende Fülle von Initiativen, auf den verschiedenen Ebenen und in den unterschiedlichsten Bereichen die Kooperation in der Region zu stärken. Der Beitrag untersucht nach einem kursorischen Überblick über historische Integrationskonzepte die Erfolge und Defizite der vorhandenen Kooperationsformen. Vor diesem Hintergrund wird die Frage nach dem europäischen Mehrwert der Europäischen Strategie für den Donauraum diskutiert." (Autorenreferat)

Der Verfasser erläutert zunächst die wichtigsten Bestimmungsfaktoren einer Theorie der Schule. Ein Überblick zum historischen Stellenwert von Schule vom 12. Jahrhundert bis ins 20. Jahrhundert schließt sich an. Der Verfasser wendet sich dann der Bildungsreform in der Bundesrepublik Deutschland zu und unterscheidet hier zwei Ausprägungen: eine technokratisch-administrative und eine gesellschaftspolitische Variante. Die Bildungsreform bedeutete für Deutschland zwischen 1960 und 1974 einen Veränderungs- und Modernisierungsschub. Abschließend werden Komponenten eines zeitgemäßen Bildungsbegriffs herausgearbeitet. (ICE2)

Der Autor leitet den gesellschaftlichen Stellenwert der Bildung von dem Wesen und Wert der Demokratie ab. Er geht dabei sowohl von einem normativen Demokratieverständnis aus, wie ihn zum Beispiel Robert Dahl mit seinem Konzept der "citizenship" vertritt, als auch von einem empirischen Verständnis von Demokratie, wie es Joseph A. Schumpeter und Anthony Downs entwickelt haben. Er fasst vor diesem Hintergrund die Bildung als eine gesellschaftliche Bruchlinie und als ein Faktor auf, der das politische Verhalten und die Wahlbeteiligung der Bürger erklärt. In Österreich kommt dies im Phänomen der "Modernisierungsverlierer" zum Ausdruck. Angesichts des erkennbaren Zusammenhanges zwischen Bildungs- und Lebenschancen, zwischen dem Ausmaß an Bildung und dem zu erwartenden Lebenseinkommen ist das gesellschaftliche Zurückbleiben, das sich im Nicht-Zugang zur höheren Bildung äußert, ein wichtiger Antrieb in der Politik. Entgegen traditionellen Erwartungen begünstigt dieser Antrieb hingegen nicht traditionelle und vor allem sozialdemokratische Linksparteien. Die Nutznießer der gesellschaftlichen Frustration der Modernisierungsverlierer sind in Europa vor allem die mit dem Begriff "Rechtspopulismus" beschriebenen Parteien und Strömungen. Der Autor betont in seiner kritischen Analyse, dass das Bildungssystem Österreichs das gesellschaftliche Bildungspotenzial ungenutzt lässt, denn es blockiert die vertikale Mobilität an den "Flaschenhälsen" des Schulsystems und des tertiären Bildungssystems. (ICI2).

Burkart Lutz hat seit Mitte der 1970er Jahre mehrfach auf ungeplante und kaum beachtete (Neben-) Folgen der Bildungsexpansion hingewiesen. In der bildungs- und gesellschaftspolitischen Diskussion entspricht der Ausbau "höherer Bildung" der Vorstellung von sozialem Fortschritt und Eröffnung von Chancengleichheit bzw. der notwendigen Anpassung des Bildungssystems an die Erfordernisse moderner Gesellschaften. Lutz hat sich speziell mit Bildungsgängen im technischen Bereich befasst, aber seine Diagnosen und Prognosen sind auch für den kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Bereich bis hin zu personenbezogenen Dienstleistungen bedeutsam. Der schon sehr frühe Hinweis auf ungeplante (Neben-) Folgen der Bildungsexpansion steht quer zum Mainstream sowohl der Bildungspolitik als auch der wissenschaftlichen Diskussion und sperrt sich gegenüber der Zuordnung zu den eingespielten partei- und interessenpolitischen Positionen. Der Autor ruft vor diesem Hintergrund zunächst einige der von Lutz in den Blick gerückten Folgen der Bildungsexpansion in Erinnerung und zeigt im Anschluss daran, in welcher Weise sich die Lutz'schen Diagnosen und Prognosen mit Untersuchungen zur Rolle von Erfahrungswissen verbinden und weiterführen lassen. Er postuliert abschließend die These, dass es zukünftig anstelle einer eindimensionalen Erweiterung oder Einschränkung "höherer Bildung" darauf ankommt, Bildung als eine Kombination aus unterschiedlichen Formen des Wissens und Lernens zu begreifen und die Entwicklung des Bildungssystems hierauf auszurichten. (ICI2).

Der Autor analysiert das Ergebnis der CSU bei den Landtagswahlen 2008. Mit 43,4% der Stimmen erzielte die Partei das zweitschlechteste Ergebnis ihrer Geschichte und verlor die absolute Mehrheit im Landtag. Der Verfasser untersucht in diesem Zusammenhang drei Aspekte: (1) die politischen Rahmenbedingungen, die durch die CSU seit 2003 geprägt wurden, (2) Mobilisierungsprobleme und Abwanderungen von Wählern und (3) den Wahlkampf der CSU. Der Autor wendet sich insbesondere der Wahlkampforganisation zu, die im Wesentlichen auf Günther Beckstein zugeschnitten war. Weiterhin kommen das TV-Duell Beckstein vs. Maget zur Sprache sowie der Online-Wahlkampf der CSU und die Umsetzung der Wahlkampf-Prozesse Symbolisierung und Personalisierung. Der CSU gelang es nicht, eine erfolgreiche postmoderne Wahlkampagne in die Tat umzusetzen. Sowohl im klassischen als auch als auch im Online-Wahlkampf schaffte es die Partei nicht, die Wahlbevölkerung für ihre Themen zu mobilisieren. Daneben waren allgemeine Entwicklungen wie die Individualisierung sowie die Pluralisierung des Parteienangebots für den Verlust der absoluten Mehrheit der CSU verantwortlich. (ICB2)

Der Beitrag widmet sich den Begriffen und Konzepten von "Demokratie" und "New Public Management" und stellt deren Beziehungsgefüge dar. Sowohl die theoretische Analyse als auch die Auswertung der empirischen Ergebnisse kommen zu dem Schluss, dass im Rahmen der Verwaltungsmodernisierung durchaus ein Beitrag zur Demokratisierung der öffentlichen Verwaltung geleistet werden konnte, wenn auch auf anderen Ebenen Defizite zu verzeichnen sind. (ICB2)

Die Realisierung neuer Programme der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) sowie deren Maßnahmen, politisch-ökonomische Probleme zu lösen, wurden oft von der Implementierung neuer Kampagnen oder Aktionen begleitet. Der Einsatz dieser Kampagnen war Kernelement sowohl der langfristigen Strategie im Rahmen der Fünf- und Sieben-Jahrespläne als auch kurzfristiger Maßnahmen zum temporären Ausgleich wirtschaftlicher Defizite in der DDR. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die Kampagne "Industriearbeiter aufs Land" von zwei verschiedenen Standpunkten aus zu beleuchten. Zunächst wird der Zweck der Aktion aus Sicht der SED und der Regierung analysiert, um anschließend auf die theoretischen und realpolitischen Hintergründe der Kampagne einzugehen. In einem weiteren Abschnitt werden die Zielsetzungen mit den Ergebnissen der Kampagne verglichen. Dabei wird die Umsetzung der Kampagne auf Seiten der Bezirks-, Kreis- und Gemeindepolitiker untersucht, und es werden die Unterschiede zwischen dem zentralen Staatsapparat in Berlin und seinen Vertretern auf dem Land herausgearbeitet. (ICI2)

Die Verbindung von kulturkonservativer Kritik an der Universität und neoliberaler Bildungsplanung unter dem Vorzeichen einer Orientierung am Arbeitsmarkt kennzeichnet dem Autor zufolge die gegenwärtige Lage der amerikanischen Bildungspolitik im Bereich der Universität. Die neoliberale Hochschule hat ihre eigene Ideologie entwickelt, die mit dem Begriff der Globalisierung operiert und von daher die klassische moderne Universität in Frage stellt und abbaut. Der Autor kommentiert vor diesem Hintergrund drei Publikationen: Allan Bloom: "The Closing of the American Mind" (1987), Bill Readings: "The University in Ruins" (1996), C. Nussbaum: "Cultivating Humanity. A Classical Defense of Reform in Liberal Education" (1997). Es ist nach Meinung des Autors bemerkenswert, dass diese drei Kritiker der gegenwärtigen amerikanischen Universität auf das dialogische Prinzip zurückgreifen, obwohl sie in ihrem programmatischen Teil durchaus verschiedene und einander widersprechende Ideen vertreten. Nicht nur ist die Beziehung zwischen Lehrern und Studierenden der Mittelpunkt der Institution, sondern der Prozess des Lehrens und Lernens stellt sich als eine dialogische, also wechselseitige Tätigkeit dar, die der Vorstellung von Studenten als Konsumenten oder Klienten ebenso widerspricht wie der Vorstellung des Professors als Wissensvermittler und Informant. (ICI2)

Die Autoren ziehen ein Fazit aus den Beiträgen des Sammelbandes "Die öffentliche Verwaltung in der Demokratie der Bundesrepublik Deutschland". Zunächst wird das Konzept der legislatorisch programmierten Verwaltung erläutert. Anschließend werden neuere Entwicklungen im Verhältnis von Demokratie und öffentlicher Verwaltung vorgestellt und die innerorganisatorische Demokratisierung beschrieben. Der Schlussteil fragt nach den Grenzen einer Demokratisierung der öffentlichen Verwaltung. (ICB2)