Räumliche Muster der internationalen Migration im Zeitverlauf am Beispiel Stuttgart: vom Wanderungsziel zum Migrationsknoten?
In: Räumliche Auswirkungen der internationalen Migration, S. 381-401
"Der Beitrag untersucht am Beispiel der Stadt Stuttgart, wie sich die räumlichen Muster der internationalen Migration seit Mitte der 1970er Jahre gewandelt haben und welche Herausforderungen für die Stadt hieraus entstehen. Dabei wird von der These ausgegangen, dass sich nicht nur die Zusammensetzung der Migrant(inn)en in dem betrachteten Zeitraum grundlegend gewandelt hat, sondern auch ihre räumliche Orientierung. Die abnehmende Bedeutung der Zuwanderung klassischer 'Gastarbeiter' und die zugleich wachsenden Anteile neuer hochqualifizierter Migrantengruppen führen dazu, dass Stuttgart zunehmend weniger ein 'Ziel der Migration', sondern eine 'Zwischenetappe' internationaler oder transnationaler Wanderungsbiographien darstellt. Dies äußert sich in einer vielfältigeren ethnischen Zusammensetzung der in Stuttgart wohnenden Migrant(inn)en,
in der abnehmenden Verweildauer bestimmter Migrantengruppen und schließlich in einer veränderten räumlichen Orientierung bei der Wohnstandortwahl. Die räumlichen Muster der ethnischen Segregation sind im betrachteten Zeitraum zwischen 1975 und 2011 deutlich komplexer geworden. Neue Zuwanderergruppen, insbesondere aus China und Indien, sind durch geringere Verweildauern in der Stadt und durch räumliche Konzentrationen an zentralen Innenstadtlagen einerseits und an Wohnheimstandorten in Hochschulnähe andererseits gekennzeichnet." (Autorenreferat)