Die Stunde der Wahrheit für die Welt: zum Problem des Antikriegsfilms
In: Der Krieg in den Medien, S. 111-127
Im vorliegenden Aufsatz werden das Wesen, die Ziele und die Rezeptionsweisen des Antikriegsfilms dargestellt und diskutiert. Es wird gezeigt, dass Antikriegsfilme sich nicht nur der argumentativen Grundstruktur des Krieges bedienen, sondern dass sie - im Unterschied zum "unschuldigen" Kriegsfilm - eine Mission verfolgen. Sie handeln in der festen Überzeugung, eine zweifelsfrei moralisch richtige Auffassung zu vertreten und die Welt der "Ungläubigen" aufzuklären. Der Autor erörtert die gesellschaftliche Funktion moralischer Filme und nimmt in einem Exkurs den Versuch eines unkriegerischen Blicks auf den Krieg am Beispiel des Films "Der schmale Grat" (USA 1998) von Terence Malick vor. Weitere Betrachtungen beziehen sich auf den Genrefilm als symbolische Veranstaltung und auf die argumentative Kraft des filmischen Gewaltbildes. (ICI)