Die Verbreitung von Kleinwaffen an sich sei bei der Ausbreitung von Konflikten in Afrika nach dem Kalten Krieg nicht ursächlich gewesen, so die Autorin. Jedoch habe der leichte Zugang zu Waffen, die von Kindern und Jugendlichen bedient werden können, Gewalt und Verwüstung erhöht. Die Autorin entdeckt einen Circulus vitiosus zwischen verhinderter sozioökonomischer Entwicklung und der Sozialisierung junger Menschen in einem Milieu der Gewalt. Für die Jugendlichen seien Kleinwaffen Teil ihres sozialen, wirtschaftlichen und politischen Überlebenskampfes geworden. Die Autorin unternimmt ihre Analyse aus der Perspektive der Kinderrechte. (DÜI-Sbd)
Aus dem Vorwort von Susanne Suhr: Es ist ein tragischer Widerspruch, daß der leidenschaftliche Pädagoge Adolf Reichwein, der in der Formung einer neuen Generation durch eine neue, liebende Erziehung seine Aufgabe sah, der Gegner jeder Gewalt, sich schließlich mit der Gewalt auseinandersetzen mußte und durch sie zugrunde ging. Diesen Gewissenskonflikt, die ihm schwer gewordene Wandlung vom pädagogischen zum politischen Menschen, von der Idee zur Aktion spiegeln die hier veröffentlichten Briefe. Der Band enthält zudem eine Selbstdarstellung Adolf Reichweins, zeitgenössische Beurteilungen der Person Reichweins und einen kurzen Lebenslauf.
Ausgerechnet Erholungsheime für Kinder waren in der frühen Bundesrepublik und auch bis in die 80er Jahre Orte der Gewalt. Die rigiden Strafen und die Erziehung durch Angst in den Kurheimen waren keine Einzelfälle. Die Autorin Anja Röhl hat als erste in der Bundesrepublik das Thema Kur- und Verschickungskinder thematisiert. Ihre über zehnjährigen Recherchen förderten Skandalöses zutage. Nachfolgend skizziert der Autor in Form einer Rezension des Buches von Anja Röhl "Das Elend der Verschickungskinder. Kindererholungsheime als Orte der Gewalt" diese – wie Kappeler schreibt – "epochale Sozialerfahrung einer ganzen Generation".
Cover -- Einleitung -- 1. Herrschaft - (Il-)Legitimität - Revolution -- 1.1 Gewalt, Macht und Herrschaft - Arbeit an den Begriffen -- 1.1.1 Macht und Gewalt -- 1.1.2 Macht und Herrschaft -- 1.2 Die Kategorie der Legitimität - neoweberianisch -- 1.2.1 Max Webers Legitimitätsbegriff -- 1.2.2 Webers Dreiertypologie legitimer Herrschaft - eine Kritik -- 1.2.3 Ein dreidimensionales Konzept von Legitimität - Weber revisited -- 1.2.3.1 Die basal-pragmatische Dimension von Legitimität -- 1.2.3.2 Die theoretisch-reflexive Dimension von Legitimität
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Zentrales Anliegen der Pädagogen, Eltern und Schüler am Staatlichen regionalen Förderzentrum "Siegfried Schaffner" Kahla war und ist der konstruktive und kreative Umgang mit Gewalt und Konflikten. Bei Maßnahmen zur Entwicklung und Förderung sozialer Kompetenzen wird mit externen Partnern kooperiert. Es wird angestrebt, das Schulklima positiv zu verändern, die Identifikation mit der Klassen- und Schulgemeinschaft zu stärken, die Schüler für die Gemeinschaft zu sensibilisieren und Gewalt und Vorurteile im Schulalltag abzubauen. Das Material ist eine Veröffentlichung aus der Reihe der "Praxisbausteine" des BLK-Programms "Demokratie lernen & leben".
"Heizt Religion Gewaltkonflikte im subsaharischen Afrika an? Eine neue Datenbank kommt zu dem Befund, dass dies häufiger zutrifft als angenommen: In fast allen Ländern können religiös konnotierte Gewalthandlungen wie Übergriffe auf Gläubige und Gotteshäuser oder Zusammenstöße zwischen Religionsgruppen beobachtet werden. In 15 Fällen verlaufen Gewaltkonflikte entlang religiöser Grenzen. In neun Ländern sind theologische Differenzen Teilursache von Gewaltkonflikten und in 13 Staaten agieren bewaffnete religiöse Gruppen. Für kausale Zusammenhänge deutet sich an, dass religiös konnotierte Gewalt besonders dann auftritt, wenn ethnische und religiöse Grenzen parallel verlaufen, Religion stark politisiert ist und Eliten Gewalt religiös legitimieren." (Autorenreferat)
Bertet und Keller beschreiben den aktuellen Kenntnisstand zum Ausmass und zu den Ursachen von Gewalt in der Schule, stellen Gewaltpräventions-, Streitschlichtungs- und Kommunikationstrainings-Programme vor und untersuchen, welche Wirkungen schulische Gewaltprävention erzielen kann
Harry Specht bearbeitete bereits Ende der 60iger Jahre eines der Hauptprobleme gesamtgesellschaftlicher Veränderungsprozesse: die Rolle der disruptiven Taktiken und der allgemeinen Gewalt, sowohl auf die Ursachen als auch auf Lösungsmöglichkeiten bezogen.
In: International journal of law libraries: IJLL ; the official publication of the International Association of Law Libraries, Band 9, Heft 4, S. 176-177
Nichts, so scheint es, liegt dem Buddhismus ferner als Gewalt und Prophetie. Nicht nur die Erlösungslehre, der edle achtfache Weg und die Sozialethik fordern Gewaltlosigkeit und "Nicht-Töten". Der Begründer selbst, der "Erleuchtete", ist kein Prophet in der begriffs- und stilprägenden Tradition des Monotheismus des Vorderen Orients: Er warnt, droht, verflucht, verwünscht oder bannt nicht. Weder führt oder richtet er seine Anhänger noch kritisiert, demaskiert oder denunziert er Könige und Kaufleute, die Herrscher oder einfach nur die Reichen. Er begründet auch keine dementsprechende ethische oder sozial engagierte Tradition. Allenfalls lässt sich der Buddha im Sinne Max Webers als exemplarischer Prophet bezeichnen: Er strebt zwar ausschließlich nach dem eigenen Seelenheil, der Überwindung der Ich-Gebundenheit; er kann und will allerdings nicht verhindern, dass ihm dabei Anhänger und Schüler nachfolgen, welche ihm Autorität und übersinnliche Kräfte zuschreiben. Diese Einschätzung des Buddhismus kann sich vordergründig auf viele Plausibilitätsannahmen und auf historische Tatsachen stützen. Im Falle Sri Lankas, des ersten außerhalb (Nord)Indiens gelegenen vorgeblichen Missionsgebiets, liegen die Dinge jedoch anders. Hier wurde die Ankunft des Buddhismus zu einem bis heute fortwirkenden fünfteiligen Mythos umgearbeitet. In ihm spielen prophetische Vorhersagen, eine buddhistische Prädestination und die Darstellung und Rechtfertigung von Gewalt - gegen Glaubens- und heute gegen Volksfeinde - eine zentrale Rolle. Diese außerordentliche Mythenarbeit wird im vorliegenden Beitrag in drei Schritten dargestellt: (1) Gewalterfahrung und Prophetie auf der Dharma-Insel, (2) Zerstörung und Wiederbelebung des Buddhismus, (3) Gewalt und Prophetie in der modernen singhalesischen Politik. (ICI2)
Ziel dieses Aufsatz war es, zu prüfen, ob die demokratischen Einstellungen der deutschen Studenten sich in den letzten zehn Jahren verändert haben und ob die Struktur demokratischer Einstellungen der heutigen Studentenschaft als "in sich widersprüchlich" bezeichnet werden kann. Als Ergebnis wollen wir festhalten: 1. Die Akzeptanz und das Verständnis demokratischer Spielregeln ist in den vergangenen zehn Jahren im wesentlichen konstant geblieben. 2. Gestiegen sind konfliktfreudigere Einstellungen; diese stehen jedoch nicht im Widerspruch zu den konsistent ausgeprägten demokratischen Wertorientierungen der Studentenschaft. 3. Die starke Linksorientierung des Großteils der Studentenschaft ist als Ausdruck kritischer Distanz zu den Trägern gesellschaftlicher Herrschaftspositionen zu verstehen, nicht aber als Ablehnung der demokratischen Verfaßtheit unserer Gesellschaftsordnung. 4. Das hohe studentische Konfliktverständnis steht in negativen Zusammenhang mit der Befürwortung aggressiver Formen politischer Gewalt. Die studentische Linke ist zwar weitaus konfliktfreudiger als die Rechte, die Befürwortung aggressiver Gewalt nimmt jedoch mit zunehmender Konfliktfreudigkeit ab. Auf diesem Hintergrund müßten gewaltsame studentische Aktionen eigentlich ausgeschlossen werden können. Die Studentenunruhen von 1967/68 widerlegen das anscheinend. Indessen deuten sie darauf hin, daß die Rechtfertigung politischer Gewaltanwendung von Studenten in Abhängigkeit gesehen werden muß von der perzipierten "relativen demokratischen Unrechtmäßigkeit" des politischen Regimes, d.h., die studentische Linke wird dann bereit sein, politische Gewalt einzusetzen, wenn sie - wie damals durch Große Koalition - die demokratische Grundordnung bedroht sieht, nicht aber, um diese Ordnung abzuschaffen." (Autorenreferat)
In the last 10 years, media studies have started to address the problem of the stigmatization of mental illness in the media. This article argues that while much of this work has been invaluable in identifying unsatisfactory media representations of madness, it also contains certain argumentational and theoretical weaknesses. Anti-stigma discourse, it is claimed, tends to homogenize the texts it examines and can even contribute to the stigmatization of popular culture. It is also overreliant on an individualistic definition of violence and on notions of representational 'accuracy' and verisimilitude, while inadvertently misrepresenting the statistics about mental illness and violence. While it argues for the vital importance of anti-stigma research and criticism, the article recommends that critics pay more attention to the exigencies of particular media forms, and to the social and political functions, as well as the 'accuracy', of media images of madness.
Es soll der Weg aufgezeigt werden vom Beginn des staatlichen Schulmonopols bis zu den mehr oder weniger verdeckten Zwängen und Gewaltpotentialen von Schule, die in vielfältiger Form auf Unterricht, Schulleben und Lebenskontexte der Schülerinnen einwirken. Zwar ist die Schule inzwischen domestiziert, daß keine physische Gewalt mehr gegen Schülerinnen ausgeübt wird, dennoch kann von subtileren Gewaltverhältnissen ausgegangen werden, auf die mit dem Begriff "strukturelle Gewalt" hingewiesen werden soll. Zentrale Strukturmerkmale des Unterrichts, wie das Arbeiten in festen Abschnitten bei wechselnden Inhalten und Sachverhalten, weitgehend ohne Berücksichtigung individueller Interessen und geringem Bezug zu Lebens-, Handlungs- und Praxiskontexten, weisen zwar Parallelen auf zur Leistungsorientierten Arbeitswelt, vermitteln aber nur wenig Lernfreude. Vorgeschlagen wird der Abbau institutioneller Zwänge durch: (1) stärkere Einbindung der Schule in das soziale und kulturelle Leben der Gemeinde; (2) Förderung von Interessen und Begabungen, auch in Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern; (3) Beteiligung der Schüler an den "Regeln" ihrer Schule und (4) projektorientiertes Arbeiten. (IM)
In einem einleitenden Aufriss legt der Autor dar, unter welchen Aspekten Differenzierungen (Definition von Gewalt in einer Zeit pluraler sozialer Standards, Ausformungen von Gewalt) in der sozialpädagogischen Arbeit mit gewaltbereiten jugendlichen Migranten vorgenommen werden sollten, welche Handlungsfelder und Settings abzuwägen sind, wie die Aspekte ethnisch-kulturelle Identität, Migrationsphase und Integrationsbiografie zu sondieren sind und dass die Tatsache zu berücksichtigen ist, dass "in den letzten 40 Jahren ein Wandel von der auf einzelne Ethnien spezialisiertes 'Ausländersozialarbeit' hin zu einer an Migrationsgesichtspunkten orientierten interkulturellen Öffnung der sozialen Regelangebote stattgefunden hat." Für professionelles Handeln in diesem Bereich "offenbaren sich [somit] qualitativ hohe Anforderungsschwellen". In den weiteren Abschnitten beschreibt der Autor "Auffälligkeiten und Gewalt bei Migrantenjugendlichen", erläutert "Erklärungsansätze und Ursachen" sozialer Auffälligkeiten und stellt abschließend "(sozial)pädagogische Konzepte und Strategien für die Arbeit mit "Migrantenjugendlichen". Dazu gehören die Konzeptdiskussion im Kontext spezifischer Situationen von Migrantenjugendlichen, die Konzeptdiskussion vor dem Hintergrund herkunftssozialisatorischer Strukturen, Interkulturelles Lernen in multikulturellen pädagogischen Handlungsfeldern sowie Konzepte interkultureller Pädagogik. Des Weiteren stellt der Autor Handlungsfelder interkultureller Pädagogik mit sozial auffälligen Migrantenjugendlichen außerhalb der Schule dar und beschreibt Handlungsformen und pädagogische Haltungen in der Arbeit mit sozial auffälligen Migrantenjugendlichen. Abschließend werden die professionelle Kompetenzen der Sozialpädagogen sowie die strukturelle Verortung ihrer Arbeit mit Migrantenjugendlichen. (DIPF/Orig./Kr.).
"Aktuelle Untersuchungen belegen deutlich, dass insbesondere die jungen Männer aus dem türkischen Kulturkreis im Bereich der Gewaltdelikte häufiger auffallen als ihre deutschen Altersgenossen. Auch der Anteil der Gefangenen mit einem türkischen Pass in Jugendvollzugsanstalten ist überproportional hoch. Auf der anderen Seite belegt eine neue Untersuchung des Kriminologischen Forschungsinstituts in Hannover, dass die jungen Migranten zwei- bis dreimal häufiger von elterlicher Gewalt betroffen sind als die deutschen Jugendlichen. Jugendliche Migranten türkischer Herkunft werden oft in diesem Zusammenhang sowohl in der Fachöffentlichkeit als auch in den Medien zum Thema gemacht. Fundierte Analysen, die sich mit den Hintergründen und Motiven der elterlichen Gewaltanwendung beschäftigen, sind rar. Elterliche Gewaltanwendung in türkischen Familien - größtenteils ausgehend vom Vater - hat viele Gründe. Primär beschäftigt sich dieser Aufsatz mit der Situation der Eltern(-teile), die bei der Erziehung physische Gewalt anwenden." (Autorenreferat)