Die Utopie
In: Utopie: Begriff und Phänomen des Utopischen, p. 178-192
Der Beitrag ist ein Kapitel aus Horkheimers Buch "Anfänge der bürgerlichen Geschichtsphilosophie" und behandelt die bedeutenden Renaissance-Utopien, mit denen der Begriff der Utopie entstand und an deren Form seine Definition weitgehend gebunden blieb. Den Mangel dieser Utopien sieht Horkheimer in einem realitätsfremden, oft reaktionären Romantizismus, ihre Bedeutung darin, daß sie Indizes sozialer Repression sind. Wirklichkeitsferne und Romantizismus, so wird gezeigt, mußten die Utopie notwendig prägen. Hier wird nicht das Kriterium der Realisierbarkeit im konservativen Sinne gegen die Utopie gewendet sondern deren Ideologiehalt, indem der reaktionären Romantizismus als Ausdruck der objektiven sozialen Voraussetzungen eines Denkens bestimmt wird, das in der Verfangenheit in diesen Bedingungen eine realistische Konzeption gesellschaftlicher Veränderungen nicht entwickeln konnte. (MB2)