Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage, inwieweit die Veränderung der öffentlichen deutschen und internationalen Entwicklungszusammenarbeit seit Beginn der 1990er Jahre auf Einflüsse der Globalisierung zurückzuführen sind. (DÜI-Hns)
"Die entwicklungspolitische Priorität der 'Armutsbekämpfung' sollte im Interesse der armen Länder selbst und im Interesse Europas ad acta gelegt werden. Die armen Länder zeichnen sich durch eine geringe nationalstaatliche Handlungsfähigkeit aus, welche die Überwindung von Wachstums- und Armutsproblemen verhindert. Statt dessen sollten die bilaterale und die multilaterale Entwicklungszusammenarbeit auf die ökonomisch stärksten Industrialisierungsländer konzentriert werden (China, Brasilien, Russland, Indien etc.). Elf Länder dieser Gruppe vereinen ca. zwei Drittel der Bevölkerung, des Bruttosozialproduktes, der Exporte und des Bestandes an Direktinvestitionen aller Entwicklungsländer auf sich, sie konzentrieren den allergrößten Teil der technisch-industriellen Potentiale außerhalb der Industrieländer. Im Rahmen mesoökonomischer Partnerschaftsprogramme kann die nationalstaatliche Steuerungsfähigkeit und die systemische Wettbewerbsfähigkeit dieser Länder so gesteigert werden, dass eine dauerhafte Partnerschaft im beidseitigen Interesse entsteht. Im Mittelpunkt sollten dabei diejenigen Mesopolitiken stehen, die den Kompetenzerwerb in der Informations- und Kommunikationstechnologie fördern, die gesellschaftlichen Vorleistungen für die Wirtschaft aktivieren (z.B. Bildungsreformen und der Aufbau von Institutionen, die auf spezielle Produktions-'Cluster' bezogen sind), die Umweltpolitik in die Wirtschaftspolitik integrieren und das soziale Kapital stärken. Da Mesopolitiken die Phase des Rohstoff- und Niedriglohnexports in diesen Ländern verkürzen und die Nachfrage nach Rohstoffen und Nahrungsgütern aus umliegenden armen Ländern erhöhen, weitet sich gleichzeitig der Spielraum der armen Länder, als Niedriglohnexporteure in die Weltwirtschaft hineinzuwachsen. Eine derartige Kooperation mit den ökonomisch stärksten Industrialisierungsländern trägt zu einer gemeinsamen Gestaltung des Globalisierungsprozesses bei. Längerfristig kann sie vielleicht sogar eine Trendwende bei den Weltproblemen digitale Kluft, Armut und globaler Umweltverbrauch ermöglichen." (Autorenreferat)
Das Buch bietet eine umfassende Analyse der historischen Wurzeln und der institutionellen Einbettung der Zivilgesellschaftsförderung in die US-Außen- und Entwicklungspolitik. Im Zentrum steht das Spannungsfeld zwischen Idee, Funktionalisierung und machtpolitischer Einbindung, das an einer Fülle empirischer Beispiele aus der Demokratie- und Wirtschaftsförderung aufgefächert wird. In Anlehnung an Habermas und Gramsci geht die Autorin der Frage nach, inwieweit die Zivilgesellschaftspolitik der USA darauf ausgerichtet ist, die Handlungspotenziale bedrängter Menschen auszuweiten. Zur Vielzahl untersuchter Politikprozesse gehören verdeckte Interventionen während des Kalten Krieges ebenso wie die Rolle der Zivilgesellschaft in Initiativen nach 1989, etwa der Community of Democracies, der Middle East Partnership Initiative, dem African Growth and Opportunity Act sowie bei US-Initiativen gegenüber postsowjetischen Staaten. Die Stärke des Buches liegt in der Verbindung reichhaltiger Empirie mit einer umfassenden Aufarbeitung der Theoriedebatte um Zivilgesellschaft und nationale Interessen, sowie des institutionellen Gefüges der US-Zivilgesellschaftspolitik
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Extreme Armut beeinträchtigt das Leben eines Fünftels der Weltbevölkerung und hält 100 Mill. Kinder jährlich vom Besuch einer Schule ab. In Afrika allein besuchen 45 Mill. Kinder keine Schule, und 313 Mill. Menschen müssen mit weniger als einem US-Dollar pro Tag auskommen. Das Jahr 2005 bietet Industriestaaten die Chance, wirksame und kostengünstige Maßnahmen zu ergreifen, um diese Situation nachhaltig zu verändern. Die Welt hat die Wahl zwischen der Fortsetzung der aktuellen Politiken, die zu erhöhter Armut und zusätzlichen menschlichen Leiden führen würden, und der Verabschiedung einer Agenda für menschliche Wohlfahrt und Sicherheit. Diese Agenda ist in den Millennium-Entwicklungszielen verkörpert, die mit der verstärkten Unterstützung Deutschlands und Europas noch erreicht werden können. Dazu müssten die Staats- und Regierungschefs auf dem G 8-Gipfel in Gleneagles und dem Millenium+5-Gipfel in New York in diesem Sommer die richtigen politischen Entscheidungen verabschieden. Der vorliegende Bericht präsentiert eine Analyse, die als Grundlage für die Diskussionen und die Entscheidungen dieser Gipfel dienen kann. Deutschland könnte in den Schlüsselbereichen Entwicklungshilfe, Handelspolitik und menschliche Sicherheit eine international bedeutende Rolle übernehmen und somit glaubwürdig innerhalb der G 8-Staaten, der Europäischen Union und den Vereinten Nationen für weitere Reformen zur Senkung der Armut werben.