Die Bedeutung multilateraler Konventionen für das Vorgehen gegen den internationalen Terrorismus
In: Countering modern terrorism: history, current issues and future threats ; proceedings of the Second International Security Conference, Berlin, 15-17 December 2004, S. 321-336
Eine effektive Bekämpfung des grenzüberschreitenden Terrorismus setzt die Zusammenarbeit der Staaten auf internationaler Ebene voraus. Vor allem internationale Konventionen stellen ein wichtiges völkerrechtliches Instrumentarium dar, um gegen die verschiedenen Formen terroristischer Gewalt wirksam vorgehen zu können. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass und warum multilaterale Abkommen nur von begrenzter Bedeutung sind. Terroristische Täter bewegen sich trotz ihrer globalen Organisation und der Nutzung zwischenstaatlicher Verflechtungen auch immer innerhalb einer bestimmten nationalen Rechtsordnung; sie müssen daher zunächst mit Mitteln des innerstaatlichen Rechts bekämpft werden. Aufgrund der transnationalen Struktur terroristischer Organisationen und der damit einhergehenden Ablösung ihres Tätigkeits- und Wirkungsbereiches von nationalstaatlichen Beschränkungen stoßen rein innerstaatliche Regelungen allerdings rasch an ihre Grenzen. An dieser Stelle gewinnen multilaterale Konventionen entscheidende Bedeutung, da sie auf internationaler Ebene einheitliche Regelungen zum Umgang mit den grenzüberschreitend agierenden Akteuren bereitstellen. Insgesamt besteht jedoch bislang kein wirksames internationales Abkommen zur Bekämpfung des grenzüberschreitenden Terrorismus. (ICA2)