Sorgende Angehörige: eine intersektionale Analyse
In: Arbeit - Demokratie - Geschlecht Band 28
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In: Arbeit - Demokratie - Geschlecht Band 28
In: Kölner Journal Band 4
Das aktuelle Heft greift die Fachdiskussionen zur Steuerung in der Sozialwirtschaft auf. Im Vergleich zu anderen Bereichen des Wirtschaftens wird im sozialwirtschaftlichen Geschehen deutlich, dass die Steuerung allein durch einen Markt nur ein Teil einer Beschreibung der Wirklichkeit sein kann.Im ersten Beitrag rückt Tim Eysell die europäische Dimension der Governance sozialer Dienste in den Vordergrund. Kindertagesbetreuung und Armutsprävention hängen nach Auffassung von René Böhme über die Erreichbarkeit und Gestaltung frühkindlicher Bildung zusammen. Die Bildungslandschaft, die sich Schule und Jugendhilfe teilen, ist Gegenstand des institutionstheoretischen Blickes, den Reinhard Hoffmann und Birgit Hilliger auf die Praxis ihres Nebeneinanders und möglichen Miteinanders richten. Werner Schönig nimmt die Gleichzeitigkeit von Konkurrenz und Kooperation in der Sozialwirtschaft unter die Lupe. Wolf Rainer Wendt untersucht, wozu die sozialwirtschaftliche Ordnung notwendig ist und welche Vorteile sie ökonomisch für die soziale Zweckerfüllung mit sich bringt
Die vorliegende Studie schließt an die von Groh-Samberg et al. (2019) entwickelte multidimensionale und längsschnittliche Typologie sozialer Lagen sowie an die auf der Auswertung des ARB-Surveys 2019 basierende Studie "Einstellungen zu Armut, Reichtum und Verteilung in sozialen Lagen in Deutschland" (Adriaans et al. 2020) an. Auf der Grundlage von insgesamt 64 problemzentriertem Interviews mit ausgewählten Personen aus unteren bzw. benachteiligten sozialen Lagen (Armut, Prekarität, Untere Mitte und Armut-Mitte) werden subjektive Wahrnehmungen sozialer Lagen und sozialer Mobilität, individuelle Bewertungen der Möglichkeiten sozialer Teilhabe sowie spezifische Belastungskonstellationen und Bewältigungsmuster im Rahmen eines qualitativen Zugangs analysiert. Ziel der Studie ist es, vertiefende Erkenntnisse über typische Faktoren und Konstellationen zu gewinnen, durch die soziale Teilhabe bzw. soziale Mobilität aus subjektiver Sicht gefördert oder auch beeinträchtigt werden können. Die empirischen Ergebnisse der Studie werden in drei großen thematischen Blöcken präsentiert: (1) Subjektive Ausprägungen sozialer Lagen, (2) Subjektive Wahrnehmung sozialer Mobilität und (3) Belastung und Bewältigung.
GESIS
Im Mittelpunkt dieser Studie stehen sorgende Angehörige, die sich um Pflegebedürftige mit hohem Hilfebedarf kümmern. Die Pflegenden werden im Hinblick auf Wechselwirkungen zwischen den Differenzkategorien sozioökonomischer Status (SÖS), Geschlecht, Ethnizität sowie Erwerbsstatus untersucht, und es wird nach Unterschieden in der Pflegebewältigung gefragt. Dabei konnten fünf Pflegebewältigungstypen entwickelt werden, wobei drei zu einer 'eher gelingenden Pflegebewältigung führen, zwei dagegen in einer 'eher prekären Pflegebewältigung münden. Die Typen differieren in der Art des Zusammenwirkens der genannten Differenzkategorien sowie der Selbstsorgeorientierung der sorgenden Angehörigen. Blickt man auf die Bedarfe, so geht es darum, die Selbstsorgeorientierung und das Selbstsorgehandeln der Sorgenden zu fördern. Dazu ist typenübergreifend im Rahmen einer vorbeugenden Sozialpolitik insbesondere eine frühzeitige zugehende professionelle Pflegebegleitung aus einer Hand im Sinne eines Case-Managements zu empfehlen.