"In dem Aufsatz wird die Stabilität der großen Koalition im Bundestag nach den Wahlen 2005 untersucht und überprüft, welche Chancen Alternativkoalitionen besitzen, die große Koalition abzulösen. Zur Beantwortung dieser Forschungsfrage werden zwei einfache Distanzmaße, das political heart sowie eine Modellierung mit der zweiteiligen Sened-Nutzenfunktion herangezogen. Die Distanzmaße beschreiben die große Koalition und die Linkskoalition als wahrscheinlichste Regierungsbündnisse. Ampel und Jamaika-Koalition sind etwa gleich wahrscheinlich, während Konstellationen mit der Linkspartei und der Union und/ oder der FDP als unwahrscheinlich eingestuft werden können. Das Konzept des political heart führt zu dem Ergebnis, dass große Koalition, Linkskoalition und Jamaika-Koalition an die Zyklusmenge angrenzen und somit strategisch gesehen die wahrscheinlichsten Koalitionen sind. Die Ampelkoalition wird hier als unwahrscheinlich eingestuft. Gleichzeitig bedingt das Gesamtsystem, dass alle Koalitionen als instabil einzustufen sind, da kein nicht-leerer Kern bzw. lediglich ein strukturell instabiler Kern existiert. Unter der Berücksichtigung von Ämter- und Politikmotivation der Parteien erscheint die große Koalition bereits als deutlich stabiler, als dies bei der Analyse des political heart der Fall ist. Lediglich die Linkskoalition kann die große Koalition ernsthaft bedrohen. Ampel und Jamaika-Koalition sind zwar grundsätzlich möglich, scheinen aber keine Gefahr für die große Koalition darzustellen." (Autorenreferat)
"Im deutschen Fünf-Parteien-System nimmt die Zahl der möglichen Koalitionen zu und Koalitionssignale gewinnen daher eine zunehmende Bedeutung für das Entscheidungsverhalten der Wähler. Um individuelle Wahlentscheidungen angemessen zu analysieren, müssen Koalitionssignale folglich bei der Modellierung des Wählerkalküls mit einbezogen werden. Der vorliegende Beitrag untersucht vor diesem Hintergrund die Bedeutung von Koalitionssignalen für das Wahlverhalten. Anhand von Analysen verschiedener Datensätze der 'German Longitudinal Election Study (GLES)' wird für die Bundestagswahl 2009 gezeigt, dass Koalitionssignale zu Veränderungen der Wahlabsicht führen. Aufgrund der komplexen Koalitionssituation führen solche Wahlentscheidungen allerdings nicht immer zu einer Maximierung des Erwartungsnutzens, Wähler können vielmehr durch Koalitionssignale auch in die Irre geführt werden." (Autorenreferat)
"Im deutschen Fünf-Parteien-System nimmt die Zahl der möglichen Koalitionen zu und Koalitionssignale gewinnen daher eine zunehmende Bedeutung für das Entscheidungsverhalten der Wähler. Um individuelle Wahlentscheidungen angemessen zu analysieren, müssen Koalitionssignale folglich bei der Modellierung des Wählerkalküls mit einbezogen werden. Der vorliegende Beitrag untersucht vor diesem Hintergrund die Bedeutung von Koalitionssignalen für das Wahlverhalten. Anhand von Analysen verschiedener Datensätze der German Longitudinal Election Study (GLES) wird für die Bundestagswahl 2009 gezeigt, dass Koalitionssignale zu Veränderungen der Wahlabsicht führen. Aufgrund der komplexen Koalitionssituation führen solche Wahlentscheidungen allerdings nicht immer zu einer Maximierung des Erwartungsnutzens, Wähler können vielmehr durch Koalitionssignale auch in die Irre geführt werden." (Autorenreferat)
"Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit strategischem Wählen in Mehrparteiensystemen mit Verhältniswahlrecht und Koalitionsregierungen auf der Mikro-Ebene. Die Studie untersucht dabei insbesondere die Frage, ob die wiederholte Teilnahme an Wahlen einen Lerneffekt hat und zu einer Optimierung der Entscheidungen führt. Um die Entscheidungsfindung auf der Individual- sowie der Gruppenebene zu untersuchen, wurde ein Gruppenexperiment mit Entscheidungsvarianten verschiedener Schwierigkeitsstufen durchgeführt. Die Resultate legen nahe, dass die Mehrheit der Wähler erfolgreiche Strategien verfolgen konnte und dass die Schwierigkeitsstufe der Modelle die Wahlentscheidung beeinflusste. Ein Lerneffekt wurde jedoch nicht beobachtet." (Autorenreferat)
Die Autoren beschäftigen sich in diesem Artikel mit Methoden, um aus vorverschlüsselten Wahlprogrammen in Form von CMP-Daten die Präferenzen von Parteien in räumlichen Modellen herzuleiten. Sie diskutieren mehrere Möglichkeiten, von denen sie zwei für besonders geeignet halten. Die eine der beiden Methoden entspricht vor allem der Logik von Richtungsmodellen, die andere genügt der positionalen Logik von Distanzmodellen. Die Autoren führen diese Methoden für die Bundesrepublik Deutschland (1949-2002) durch und weisen zusätzlich die Konfidenzintervalle aus. Mehrere Tests zeigen die Robustheit dieser Methoden. [Autorenreferat]