Care, Kafer, Cola. Ein Lesebuch über Nachkriegszeit und "Wirtschaftswunder" in Hamm
In: IWK: internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band 33, Heft 4, S. S571
ISSN: 0046-8428
104 Ergebnisse
Sortierung:
In: IWK: internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band 33, Heft 4, S. S571
ISSN: 0046-8428
Wann und wie setzten sich gesellschaftliche Akteure aus Politik, Medien und Wissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland mit Reichtum und seiner gesellschaftlichen Verteilung auseinander? Welche Rolle spielte die (Nicht-)Wahrnehmung von Reichtum, der neben der wachsenden sozialen Ungleichheit zu den prägenden Erfahrungen unserer Gegenwart zählt, in der Durchsetzung der Demokratie und Marktwirtschaft? Anne Kurr fragt aus zeithistorischer Perspektive nach den Konjunkturen der Wissensproduktion zu Reichtum zwischen 1960 und 1990. Reichtum – so ihre These – wurde nur als Randthema in Verteilungsdebatten verhandelt, dennoch politisierte sich die Diskussion um ihn in den langen 1960er Jahren. Wer als reich galt und in wie fern sich Reichtum in wenigen Händen konzentrierte, blieb dabei umstritten. Die Skandalisierung einer Reichtumskonzentration nahm in den 1970er Jahren infolge der Wirkmächtigkeit marktliberaler Konzepte ab und gewann erst nach der "Wiedervereinigung" wieder an Fahrt.
In: Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 143
Das Amt Neuhaus an der Elbe nimmt eine Sonderstellung innerhalb der Geschichte des deutsch-deutschen Dualismus von 1949 bis 1990 ein. Durch die Entscheidung der Alliierten wurde dieses Stück althannoverschen Hoheitsgebiets aus dem vielfältig verflochtenen Kulturraum an der Elbe herausgeschnitten und der sowjetischen Besatzungszone zugeschlagen. Das sich verschärfende Grenzregime auf der DDR-Seite unterband sukzessive die tradierten Kontakte zwischen beiden Flussufern und trennte so Familien, Freunde und Nachbarn. Die Elbe, die traditionell das Verbindungsglied und die Lebensader der Region war, wurde Teil des Eisernen Vorhanges. So hatte die Weltpolitik unmittelbare Auswirkungen auf den Alltag der Menschen vor Ort. Doch die Menschen im Amt Neuhaus und seinen linkselbischen Nachbargemeinden fanden stets neue Wege der grenzüberschreitenden Kommunikation und der Pflege der gemeinsamen Wurzeln. Das eiserne Festhalten an den beiderseitigen Kontakten half, die gemeinsame Identität als Hannoveraner und Elbianer trotz der erzwungenen Teilung durch eine der bestgesicherten Grenzen der Welt zu bewahren. Durch die Ereignisse des Herbstes 1989 bot sich die Gelegenheit, den Kulturraum auch politisch wieder zusammenzuführen. Durch kooperatives Handeln erreichten die Menschen in Ost und West 1993 die Rückgliederung des Amtes Neuhaus in das Bundesland Niedersachsen. Die andauernden Bemühungen, die Region nach über 40 Jahren Teilung wieder zusammenwachsen zu lassen, sind exemplarisch für die deutsche Wiedervereinigung, die sich mit all ihren wirtschaftlichen, infrastrukturellen und menschlichen Herausforderungen bis in die heutige Zeit hinein erstreckt.
In: Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte Band 59
Die evangelischen Kirchen in der Bundesrepublik waren direkt am Apartheidkonflikt in Südafrika und Namibia beteiligt. Diese Mitwirkung zeigte sich in der personellen und finanziellen Unterstützung deutschsprachiger Auslandsgemeinden durch die Evangelische Kirche in Deutschland. Eine Schlüsselrolle in diesem transnationalen Beziehungsgeflecht spielten westdeutsche Geistliche, die über das Kirchliche Außenamt als "Auslandspfarrer" in die Auslandsgemeinden entsandt wurden. Angesichts der seit den späten 1960er Jahren wachsenden internationalen Proteste gegen die Apartheid geriet diese Form der Unterstützung in die Kritik. Der Umgang mit der Apartheid wurde so zu einem Grundkonflikt des Auslandsdienstes westdeutscher Pfarrer in Südafrika und Namibia. Gestritten wurde um die Einheit der Kirche über "Rassen"-Grenzen hinweg, über Begegnungen zwischen "Schwarz" und "Weiß" und um das rechte Kirchen- und Glaubensverständnis. Sebastian Justke legt offen, wie der Konflikt Fragen nach der eigenen Lebensweise und Zugehörigkeit in der letzten offen rassistischen Gesellschaft des 20. Jahrhunderts berührte.
In: Informationen zur politischen Bildung: izpb, Heft 256, S. 1-58
ISSN: 0046-9408
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 64, Heft 24-26, S. 3-46
ISSN: 0479-611X
Siebold, A.: 1989 - eine Zäsur von globaler Reichweite? - S. 3-9
World Affairs Online
In: Studien zur Zeitgeschichte Band 79
Die erste Große Koalition unter Kiesinger/Brandt (1966-1969) besitzt in Öffentlichkeit, Publizistik und Forschung überwiegend den Ruf einer "Erfolgsstory". Joachim Samuel Eichhorn untersucht jetzt erstmals in einem minutiösen Quellenstudium Regierungspraxis, Kommunikationskanäle und Kooperation der drei Koalitionspartner CDU, CSU und SPD. Dabei bezieht er nicht nur die Regierungsinstitutionen, sondern auch inoffizielle Gremien in seine Betrachtungen ein. Damit gelingt ihm eine dichte und differenzierte Beschreibung der Entscheidungsprozesse sowie der an ihnen beteiligten Institutionen und Personen. Dieser umfassende Einblick in die Regierungsarbeit der ersten Großen Koalition liest sich wie eine Fallstudie über das politisch-parlamentarische Getriebe in der Bundesrepublik Deutschland. Eichhorn bestätigt in seiner Abhandlung weitgehend das positive Urteil über die Arbeit der Regierung Kiesinger/Brandt und leistet zugleich einen wichtigen Beitrag zur Frage nach der Funktionsfähigkeit politischer Bündnisse.
In: Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte Bd. 43
In: Beiträge zur Geschichte des 20. Jahrhunderts Band 26
Die Entstehung der Neuen Linken als transatlantische Verflechtungsgeschichte. "Achtundsechzig" gilt gemeinhin als globale Revolte einer Generation, die sich weltweit erfolgreich gegen überkommene Wertvorstellungen zur Wehr setzte. Wer die Proteste der späten sechziger Jahre jedoch nicht als eruptives Generationenprojekt begreifen, sondern das Zusammenspiel unterschiedlicher nationaler Bewegungen verstehen will, muss weiter zurückblicken: auf die massiven Verwerfungen innerhalb der kommunistischen und sozialistischen Bewegungen der unmittelbaren Nachkriegszeit, auf die Neuorientierungsversuche ideologisch entwurzelter Intellektueller und auf die sich bereits seit 1956 konstituierende Neue Linke. Michael Frey analysiert am Beispiel der Neuen Linken in der Bundesrepublik und der New Left in den USA die Entstehung eines transnationalen Protestzusammenhangs vor 1968. Sein globalgeschichtlicher Ansatz vermag zu zeigen, dass nationale Diskurse - hier die Kritik an der NS-Vergangenheit, dort die Bekämpfung der Rassensegregation - in eine Gesamtkritik des Kalten Krieges verwoben wurden, über die sich eine weltumspannende Bewegung definierte
In: Willy-Brandt-Studien Band 6
In: Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte Band 55
Nach der Isolation während des NS-Regimes öffnete sich Westdeutschland ab 1945 dem Ideenimport aus dem vornehmlich westlichen Ausland. Dieses gängige Bild wird im vorliegenden Band deutlich differenziert. So weist die Rezeption scheinbar neuer intellektueller Stars in Deutschland oft bereits Kontinuitäten in die Zwischenkriegszeit auf. Ebenso lassen sich unterschiedliche Einflüsse des intellektuellen Wegs nach Westen aufzeigen, die sich kaum mehr in dieses Narrativ einordnen lassen. "Mit Blick auf die Gesamtkonzeption des Sammelbandes bleibt zum einen anzumerken, dass ein zentrales Feld der bundesdeutschen Intellectual History etwas unterbelichtet erscheint, nämlich die eigentliche 1968er-Bewegung. Angesichts der guten Forschungslage ist dies nachvollziehbar; vielleicht hätte aber die Einführung expliziter auf die Bedeutung des Themas und die vorliegende Literatur eingehen können. (Erst bei Andreas Eckert, S. 193 f., findet sich hierzu ein knapper Überblick.) Zum anderen fällt auf, dass es – anders als in Axel Schildts einführendem Beitrag angekündigt - durchaus nicht nur um "Ideenimporte" geht, sondern immer wieder auch um die Funktion des Auslandes als Projektionsfläche. Es wäre interessant gewesen, diese ganz anders gelagerten transnationalen Bezüge der Intellectual History in theoretischer Hinsicht systematischer zu reflektieren. Insgesamt jedoch bietet der Sammelband eine überaus gewinnbringende Lektüre und wird sicher weitere Vertiefungen des Themas anregen" (hsozkult.de)
World Affairs Online
In: Neue politische Literatur: Berichte aus Geschichts- und Politikwissenschaft, Band 2017, Heft 2, S. 305-396
ISSN: 2197-6082
In: Demokratische Wege, S. 1-715