Auswirkungen der Einführung eines Bürgergeldes: neue Berechnungen des DIW
In: DIW-Wochenbericht, Band 63, Heft 32, S. 533-543
Der Beitrag liefert Berechnungen zu den fiskalischen Auswirkungen, die sich bei der Einführung eines Bürgergeldes im Jahre 1996 ergeben würden. Die Berechnungen des DIW bestätigen im wesentlichen die DIW-Simulation aus dem Jahre 1994. Neu ist, daß hier die Steuerfreistellung des Existenzminimums nach dem Steuertarif 1996 und steuerfreie Einkommen nach § 32d EStG i.d.F. des Standortsicherungsgesetzes bei der Bemessung des Bürgergeldes einbezogen werden; außerdem ist die Basis für die Berechnungen des Bürgergeldes auf das Bruttoprinzip umgestellt worden. Darüber hinaus wurden die Auswirkungen denkbarer positiver Beschäftigungseffekte eines Bürgergeldes geschätzt; auch diese verändern die hohen fiskalischen Kosten eines Bürgergeldes nicht in grundsätzlicher Weise. Ein Bürgergeld, das höhere Anreizwirkungen als das heutige Sozialhilfesystem aufweisen würde, könnte Steuerausfälle und Bürgergeldzahlungen in Höhe bis zu 300 Mrd. DM verursachen. Eine "mittlere Variante" würde bei 200 Mrd. DM liegen; nur eine Spezifikation mit geringen Anreizwirkungen (die nicht höher wären als im status quo) würde mit 90 Mrd. DM Steuerausfällen fiskalisch vorstellbar sein. (IAB2)