Der Autor fragt, "in welchem Maß beobachtbare Veränderungen an den Normen und Werten, Symbolen und Interpretationen unsere Sozialstruktur entsprechend den dringenden Problemen und Bedürfnissen unserer Zeit reorganisieren". Er beschreibt die funktionale Krise der Kultur und analysiert die Entwicklung der heutigen Gegenkultur. Im Anschluß daran will er "ein ungefähres Modell des heutigen Verhältnisses zwischen Kultur und Gesellschaft vorlegen und endlich schließen mit einigen Bemerkungen über aktuelle Fragen und zukünftige Aussichten der kulturellen Entwicklung im Hinblick auf ihre potentiellen sozialen und politischen Auswirkungen". (BA2)
Die wachsende Dynamik der Weltmärkte macht es immer dringender, deren kulturelle Bestimmungsgründe wissenschaftlich zu untersuchen. Dieser Aufgabe stellen sich die Autoren dieses Bandes. Sie zeigen aus interdisziplinärer Sicht, dass es gerade kulturelle Unterschiede sind, die im wirtschaftlichen Wettbewerb letztlich den Ausschlag geben und Wettbewerbsvorteile langfristig sichern. Durch Fallbeispiele wird sich der zentralen Frage genähert, was Wirtschaftskulturen sind und wie sie das wirtschaftliche Geschehen nachhaltig beeinflussen. Ferner ist die große Beständigkeit von Wirtschaftskulturen und ihre Dominanz in der weltwirtschaftlichen Arena zu erklären. Dies geschieht mit Blick auf den erfolgreichen ebenso wie den gescheiterten institutionellen Wandel.
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Ein Vergleich der politischen Systeme macht Unterschiede nicht nur zwischen Institutionen deutlich, sondern auch zwischen Werten und Aktivitäten. Wir können daher davon ausgehen, dass jedes System eine besondere politische Kultur aufweist, die sich jedoch nicht einfach beschreiben und definieren lässt. Dies trifft sicherlich besonders auf ein großes pluralistisches System wie das der USA zu. Gleichwohl wird ein Versuch unternommen zu zeigen, wie spezifische Traditionen wie Revolution, Isolation und Expansion zu spezifischen Einstellungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft geführt haben. Diese Einstellungen lassen sich zusammenfassend mit Individualismus, Wettbewerb und Zivilreligion kennzeichnen. Trotz einiger Parallelen zeigen sich hier bedeutende Unterschiede gegenüber den entsprechenden kulturellen Mustern in Europa. Die politische Kultur Amerikas ist eine wichtige Voraussetzung für das Verständnis der Innen- und Außenpolitik der USA, zum Beispiel in Hinblick auf die Reaktion auf die Ereignisse des 11. September, den Krieg in Irak und die transatlantischen Beziehungen. (ICEÜbers)
Seit einigen Jahren wird in der historischen Sozialforschung die Frage diskutiert, ob und inwiefern die Begriffe "Bürgertum" und "Bürgerlichkeit" erklärende Konzepte auch für die Geschichte Deutschlands nach 1945 enthalten. Der Autor greift in seinem Beitrag ein spezifisches Merkmal der europäischen Bürgerlichkeit heraus, das sich nicht im Spannungsbogen zwischen Gesellschafts- und Handlungstheorie bewegt, sondern ein besonderes Verhältnis zwischen Struktur und Kultur hervorhebt und als nicht-reproduktives Verhältnis bezeichnet wird. Damit gerät ein anderes Kriterium für Verbürgerlichungs- und Entbürgerlichungsprozesse in den Blick. Die nicht-reproduktive Form kultureller Vergesellschaftung kann dem Autor zufolge nur dort entstehen, wo die soziale Ungleichheit in kulturelle Hierarchien, in ein gemeinsames Perfektibilitätsstreben, in verbindliche ästhetische und ethische Standards, also in eine repräsentative Kultur transformiert wird. Mit anderen Worten: keine Bürgerlichkeit ohne das Streben nach Klassizität und ohne einen offenen, das heißt perfektiblen Kanon. Die Tatsache, dass die Bürgerlichkeit historisch mit der Entfaltung der nationalen Klassiken einherging, ist die Folge des Auseinandertretens von Struktur und Kultur, die beiden ihre eigenen Differenzierungsräume bereit stellte: sozial in der horizontalen Ausdifferenzierung der Sozietäten, kulturell in der hierarchischen Ausdifferenzierung von Qualitäten. Eine Kultursoziologie, die diesen Zusammenhang erfassen und reflektieren möchte, muss sich deshalb einen qualitativen, nicht-relativierten und nicht-formalisierten Begriff der Hochkultur erarbeiten. (ICI2).
In diesem Band, der auf einer Vortragsreihe des Literaturhauses Hamburg und der Kulturbehörde der Hansestadt beruht, äußern sich namhafte Schriftsteller und Philosophen wie Richard Sennett, Peter Sloterdijk, Boris Groys, Jean-Francois Lyotard, Jean Baudrillard oder Michel Butor über die Großstadt als Kulturraum und entwerfen dabei Perspektiven für eine metropolitane Kultur der neunziger Jahre.
Seit einigen Jahren wird in der historischen Sozialforschung die Frage diskutiert, ob und inwiefern die Begriffe "Bürgertum" und "Bürgerlichkeit" erklärende Konzepte auch für die Geschichte Deutschlands nach 1945 enthalten. Der Autor greift in seinem Beitrag ein spezifisches Merkmal der europäischen Bürgerlichkeit heraus, das sich nicht im Spannungsbogen zwischen Gesellschafts- und Handlungstheorie bewegt, sondern ein besonderes Verhältnis zwischen Struktur und Kultur hervorhebt und als nicht-reproduktives Verhältnis bezeichnet wird. Damit gerät ein anderes Kriterium für Verbürgerlichungs- und Entbürgerlichungsprozesse in den Blick. Die nicht-reproduktive Form kultureller Vergesellschaftung kann dem Autor zufolge nur dort entstehen, wo die soziale Ungleichheit in kulturelle Hierarchien, in ein gemeinsames Perfektibilitätsstreben, in verbindliche ästhetische und ethische Standards, also in eine repräsentative Kultur transformiert wird. Mit anderen Worten: keine Bürgerlichkeit ohne das Streben nach Klassizität und ohne einen offenen, das heißt perfektiblen Kanon. Die Tatsache, dass die Bürgerlichkeit historisch mit der Entfaltung der nationalen Klassiken einherging, ist die Folge des Auseinandertretens von Struktur und Kultur, die beiden ihre eigenen Differenzierungsräume bereit stellte: sozial in der horizontalen Ausdifferenzierung der Sozietäten, kulturell in der hierarchischen Ausdifferenzierung von Qualitäten. Eine Kultursoziologie, die diesen Zusammenhang erfassen und reflektieren möchte, muss sich deshalb einen qualitativen, nicht-relativierten und nicht-formalisierten Begriff der Hochkultur erarbeiten. (ICI2)