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Der Aufbau eines effektiven lokalen Selbstverwaltungssystems könnte einen entscheidenden Beitrag zu Rußlands Transformation zu Demokratie und Marktwirtschaft leisten. Nach der Auflösung der lokalen Sowjets im Gefolge der Moskauer Oktoberunruhen 1993 durch Präsident El'cin sind jedoch verstärkt Tendenzen zur Rezentralisierung und Bürokratisierung zu konstatieren. Die verfassungsrechtlich und gesetzlich garantierte Autonomie der lokalen Selbstverwaltungen wird zudem durch den Mangel an finanziellen Ressourcen empfindlich eingeschränkt. (BIOst-Mrk)

Eine im europäischen Teil Rußlands im September und Oktober 1992 durchgeführte Meinungsbefragung hat ergeben, daß die dortige Bevölkerung wenig Vertrauen in existierende politische Institutionen und führende Politiker des Landes setzt. Die Kirche und die Armee erfreuen sich demgegenüber eines sehr viel größeren Respekts. Der Gedanke, daß der Staat eher Garant von Sicherheit als von individuellen Freiheiten sein sollte, scheint zunehmend an Anhängerschaft zu gewinnen. (BIOst-Srt)

In der ersten Phase der russischen Wirtschaftsreform gab es keine wirklichen Ansätze zur Durchführung einer konsequenten Industriepolitik. Unter dem Eindruck des wachsenden Zusammenbruchs der Industrieproduktion wich Ministerpräsident Gajdar von seiner ursprünglichen industriepolitischen Linie ab und versuchte mittels ad-hoc-Maßnahmen den Kollaps zu verhindern. Das für 1993 entwickelte industriepolitische Programm stellt wenig mehr als eine hierarchische Prioritätenliste in bezug auf die Verteilung staatlicher Investitionen auf einzelne Branchen dar. (BIOst-Srt)

Der Zusammenbruch des russischen Gesundheitssystems im Gefolge der Wirtschaftskriese hat die russische Regierung dazu veranlaßt, die Einführung eines Krankenversicherungssystems zum 1. Januar 1993 zu planen. Weder ökonomisch noch psychologisch scheint die russische Gesellschaft jedoch für die Einführung eines solchen Systems reif zu sein. (BIOst-Srt)