Suchergebnisse

Die Verfasser untersuchen anhand einer Sekundäranalyse gesellschaftliche und politische Veränderungen in der Bundesrepublik Deutschland und stellen diese in den Zusammenhang von Perspektiven sozialistischer Politik. Dabei werden folgende Thesen herausgebildet und erläutert: (1) Veränderungen bewirken eine hohe politische Unzufriedenheit innerhalb der Bevölkerung. (2) Es besteht die Tendenz zu einer Entkoppelung von parteipolitischen Strukturen und Grundstrukturen politischer Vorstellungen in der Bevölkerung. (3) Mit der Ausweitung des Wählerpotentials der PDS geht ein Umbau ihres Umfeldes vonstatten. (4) Regionale Momente des Wahlverhaltens dokumentieren sich in starken Ost-West-Unterschieden und in Ausformungen lokaler politischer Milieus. (5) Das "Kräfteverhältnis" innerhalb der Wählerpotentiale ist über größere Zeitabschnitte anhand der Ausprägungen politischer Grundeinstellungen ablesbar. (6) Die PDS kann ihr Image als Partei des "Ostens", als Partei der sozialen Gerechtigkeit und für sozial Schwache ausbauen und sollte in diesem Kontext an der Ausprägung eines besonderen "Politikstils" arbeiten. (ICC)

"Warum eigentlich müssen zwei unterschiedliche Wissenschaftssysteme um jeden Preis in kürzester Zeit vereinheitlicht werden?" Drei Antworten werden vom Autor referiert: Erstens, weil wir das in allen Bereichen so machen, denn es ist der Wählerwille: "Eine Aussage von hochnormativer Begründungskraft." Zweitens, weil wir Chancengleichheit für die studierende und lehrenden Brüder und Schwestern herstellen müssen: "Ein Zeugnis eindrucksvollen Selbstbewußtseins, gestützt durch die nicht eindruckslosen Zustände des westdeutschen Hochschulsystems." Und drittens, weil alles andere viel zu teuer wäre: "Das hilft uns, die Mechanismen der Verteilungspolitik zu begreifen." Als wirkungsmächtig, so stellt der Autor heraus, erwiesen sich die externen Akteure, wobei zwischen Extern-Ost (vornehmlich die Landeswissenschaftsministerien) und Extern-West (diverse Gremien) unterschieden wird. Der ostdeutsche Hochschulumbau hatte sich, im Rahmen einer vollendenden Modernisierung Ostdeutschlands, als ein Anpassungsprozeß an das normsetzende und strukturtransferierende westdeutsche Hochschulsystem vollzogen. Der Gesamtvorgang wirkte, strukturbezogen, ost- und westdeutsche Hochschulkrisen vereinheitlichend und, handlungsbezogen, auf die fraglose Annahme der neuen Verhältnisse zurichtend. (ICD)

Die vorliegende Studie untersucht die individuelle Ebene der Diskussion zum Thema "Vereinigung". Es werden insbesondere die Determinanten in der Alltagsdiskussion in Berlin im Frühjahr 1990 bestimmt. Mit der Verknüpfung von Inhaltsanalyse- und Umfragedaten wird der Einfluß untersucht, den die Printmedien auf die Thematisierung in der interpersonalen Kommunikation nehmen. Hierbei zeigt sich, daß es vor allem in Ost-Berlin einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Medienberichterstattung und den Themen der Alltagsgespräche gibt. Dieser Zusammenhang deutet auf eine Kausalbeziehung zwischen der Medienberichterstattung und den Themen der Alltagsgespräche hin. Der Stimulus in dieser Beziehung sind nach der Agenda-Hypothese die Medieninhalte, die Alltagsgespräche stellen die Response dar. Die Gegner der Vereinigung sind weniger geneigt über dieses Thema zu sprechen als deren Befürworter. Dies kann für Ost- und West-Berlin festgestellt werden, wobei die Einstellung zur Vereinigung bei den Westberlinern ausschließlich für das Thema Vereinigung relevant ist. Als Fazit wird festgestellt, daß neben der Thematisierungsfunktion der Medien auch die schon vorhandene Einstellung zu einem Thema einen Einfluß auf die Auswahl dieses Themas im Alltagsgespräch haben kann. (psz)

Der Autor baut auf einer Analyse der historischen Entwicklung des Institutionenvertrauens auf. Dabei interessiert, wie sich der Vertrauensverlust gegenüber Institutionen in den letzten zehn Jahren entwickelt hat und inwieweit hier bezogen auf Westdeutschland kohortenspezifische Unterschiede zu finden sind. Sekundäranalytisch werden neben dem Jugendsurvey auch einschlägige andere Datensätze verwendet (Rattinger etc.), etwa unter Bezug auf einen internationalen Vergleich. Aufgrund der Daten des DJI-Jugendsurveys geht er der Frage nach, welche Besonderheiten das Vertrauensverhältnis der ost- und westdeutschen Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Vergleich miteinander kennzeichnet. Er skizziert das Institutionenvertrauen im Zeitverlauf, im Ost-West-Vergleich und geht ein auf die Frage nach einer "demokratischen Skepsis gegenüber Institutionen". Überlegungen zum Zusammenhang von Lebenszyklus, Alter, Wertewandel und Institutionenvertrauen schließen den Beitrag ab. Es zeigt sich, daß bis zum Alter von 29 Jahren weder das subjektive noch das objektive Alter und die damit verbundenen lebenszyklischen Entwicklungsschritte einen Einfluß auf das Vertrauen in Institutionen haben, so ein Fazit. (rk)

Der vorliegende Beitrag arbeitet Schnittstellen zwischen sozio-politischem Wandel und psychologischen Prozessen heraus. Es wird erörtert, inwieweit der Systemwechsel nach der Wende in Ostdeutschland und die darauf folgenden Transformationsprozesse mit psychologischen Problemen verbunden sind. Die Autorin fragt, unter welchen Bedingungen der Systemumbruch für manche Menschen eher eine Belastung und für andere eher eine Chance bedeutet. Psychologische Theorieansätze werden hinsichtlich ihres Beitrages zur Analyse von individuellen Verarbeitungsformen der Transformationsprozesse erörtert. Individuelle Unterschiede in Belastungen hängen mit Sozialisationsbedingungen, Kohortenzugehörigkeit, Entwicklungsalter, gegenwärtigem sozialen Kontext, System- und Selbstbewertung zusammen. Transformationsbedingte Anpassungsprozesse werden im Hinblick auf Kontroll- und Zukunftsorientierung diskutiert. Abschließend werden methodische Probleme des Ost-West-Vergleichs behandelt. Es wird gezeigt, daß Vergleiche zwischen ost- und westdeutschen Stichproben gemäß Methoden des klassischen Kulturvergleichs aufgrund der ungenauen Kenntnis der Ausgangsbedingungen in Ostdeutschland und wegen der intrakulturellen Varianz nur schwer durchführbar sind. (pmb)

Schon ein flüchtiger Blick auf die Situation in den Teilen Deutschlands zeigt, daß der Rechtsextremismus im Westen überwiegend durch Organisationen (Parteien, Verbände, Jugendorganisationen) geprägt und auch sonst stark institutionalisiert ist (Presse, Verlage, Kongresse), während im Osten eher der spontane, schwach organisierte und ideologisch gering fundierte, dafür aber besonders aggressive Protest vorherrscht. Wenig gesicherte Erkenntnisse bestehen darüber, warum das so ist. Der vorliegende Beitrag versucht, anhand der Interpretation von empirischen Untersuchungen diese Strukturunterschiede deutlicher herauszuarbeiten und einige Thesen zu den Ursachen für die unterschiedliche Entwicklung in den beiden deutschen politischen Teilkulturen Deutschlands zu begründen. Forschungsleitend ist dabei die Frage: Ist der Ost-Rechtsextremismus eine Begleiterscheinug der deutschen Wiedervereinigung und des soziopolitischen Transformationsprozesses oder liegen seine Wurzeln tiefer im implodierenden DDR-System? Diese Frage ist - wie die Auswertung der Literatur und der Daten zeigt - ebenso wenig orginell wie die Antwort: teils-teils. (pmb)

The carbon cycle of the Arctic Ocean is tightly regulated by land-atmosphere-cryosphere-ocean interactions. Characterizing these environmental exchanges and feedbacks is critical to facilitate projections of the carbon cycle under changing climate conditions. The environmental drivers of sinking particles including organic carbon (OC) to the deep-sea floor are investigated with four moorings including sediment traps and currentmeters at the Arctic gateway in the eastern Fram Strait, which is the area where warm anomalies are transported northwards to the Arctic. Particles fluxes were collected over one year (July 2010-July 2011) and have been analysed to obtain the content of the lithogenic fraction, calcium carbonate, OC and its stable isotopes, opal, and the grain size. Records of near bottom current speed and temperature along with satellite observations of sea ice extent and chlorophyll-a concentration have been used for evaluation of the environmental conditions.We found increased lithogenic fluxes (up to 9872mgm-2d-1) and coarsening grain size of settling particles in late winter-early spring. At the same time, intensifications of the northward flowing west Spitsbergen current (WSC) were recorded. The WSC was able to resuspend and transport northwards sediments that were deposited at the outlet of Storfjordrenna and on the upper slope west of Spitsbergen. The signal of recurrent winnowing of fine particles was also detected in the top layer of surface sediments. In addition, an increased arrival of sea ice transported ice rafted detritus (>414 detrital carbonate mineral grains larger than 1mm per m2) from the southern Spitsbergen coast along with terrestrial organic matter was observed beyond 1000m of water depth during winter months. Finally, the downward particle fluxes showed typical temporal variability of high latitudes, with high percentages of the biogenic compounds (opal, organic carbon and calcium carbonate) linked to the phytoplankton bloom in spring-summer. However, on an annual basis local planktonic production was a secondary source for the downward OC, since most of the OC was advected laterally by the WSC. Overall, these observations demonstrated the sensitivity of the downward flux of particles to environmental conditions such as hydrodynamics, sea ice rafting, and pelagic primary production. Future alteration of the patterns of natural drivers due to climate change is thus expected to cause major shifts in the downward flux of particles, including carbon, to the deep sea ecosystems. © 2015 Elsevier Ltd. ; This research has been supported by the projects HERMIONE (FP7-ENV-2008-1-226354) and GRACCIE-CONSOLIDER (CSD2007-00067), and a Catalan Government Grups de Recerca Consolidats grant (2009 SGR 1305). LL was partly supported by the CNR-DTA project SNOW (Sensor Network for Oceanography in shallow Water - Kongsfjord experiment), and AS by a "Ramon y Cajal" contract from MICINN. BF is affiliated with the Centre of Excellence: Arctic Gas hydrate, Environment and Climate (CAGE) funded by the Norwegian Research Council (grant no. 223259). We are grateful to S. Buenz and the crew of RV Helmer Hansen (University of Tromsø) for their valuable support during the cruises, and R. Duran, S. Kunesch, J. Carbonne, A. Rumin, S. Aliani, and X. Rayo who assisted with the field and laboratory work. This is contribution N. XXXX of the CNR-ISMAR of Bologna. ; Peer reviewed

More than 20 years after the violent break-up of Yugoslavia European efforts to create sustainable States in the Western Balkans, as discussed in the papers of this Special Issue, have brought about some progress, but a lot of work remains. This conclusion will draw on some of the themes developed in the previous papers and contrast to what extent EU Member State-Building provides a new framework for enlargement and what the key questions of sustainable expansion of the EU and functional statebuilding through conditionality will be. It concludes that the EU's current engagement with the Western Balkans faces many problems and obstacles and therefore some reconsideration might be necessary.

Der Band vereinigt 14 Beiträge einer Veranstaltung vom Januar 2001 des IUED in Genf zum Thema Frauen und Geschlechterverhältnisse in bewaffneten Konflikten. Es geht um die (bislang untergeordnete) Rolle von Frauen bei Friedensinitiativen (Afrika), um die Entwicklung des Verhältnisses der Geschlechter (Burundi), um ihre Betroffenheit, wenn in Kämpfen die Umwelt geschädigt wird (Mali), die Verknüpfung von Feminismus und Friedensbewegung, die Identität von Soldatinnen (El Salvador), um Gewalt gegen Frauen in ethno-nationalen Konflikten (früheres Jugoslawien und Tadschikistan) und die Rolle der Frauen im afghanischen Konflikt. Es wird ein feministischer Blick auf die Bürgerkriegssituation in Kolumbien geworfen und die Arbeit des Roten Kreuzes vorgestellt. (DÜI-Sbd)

Introduction : the choice -- Escape to Switzerland -- The beginnings of Dutch-Paris -- Extending the line through Brussels -- Allies in Paris and Toulouse -- Over the mountains -- Catastrophe in Paris -- The Gestapo knocks -- Sociaalwerk in the chaos of war -- Waiting for news -- Conclusion : heroic decency

In West Virginia it is often said that coal is king. If so, the Democratic Party and organized labor serve as its princess. West Virginia had voted Republican in presidential contests on only three occasions since 1932. If there ever was a one‐party state, West Virginia was it. Yet in 2000, Republican George Bush won the state, thus securing five electoral votes—one more than his eventual margin of victory. This article looks at how this victory came about in light of scholarly questions about how national campaigns select issues on which to campaign in targeted states and how a dominant party can be overcome through such efforts. We propose an answer to these questions that is rooted in the contextual theory of electoral politics and test this theory against qualitative data taken from local and national media and quantitative data in the form of county level election returns.