Suchergebnisse

Die Verfasserin legt eine detaillierte Analyse der in die ukrainische Energiepolitik involvierten nationalen und internationalen Interessen und Interessengruppen vor. Sie stellt zunächst die Abhängigkeit der Ukraine von Rußland auf energiewirtschaftlichem Gebiet sowie Versuche der Ukraine zum Aufbau neuer Lieferbeziehungen dar und zeigt, welche energiewirtschaftlichen Konsequenzen sich für die Ukraine aus den Instabilitäten der russisch-ukrainischen Beziehungen ergeben. Vor diesem Hintergrund wird die Rolle russischer energiepolitischer Interessengruppen in den bilateralen Beziehungen mit der Ukraine behandelt. Auch auf ukrainischer Seite werden unterschiedliche energiepolitische Interessengruppen identifiziert. Darüberhinaus macht die Verfasserin auf weitergehende Implikationen der energiewirtschaftlichen Beziehungen zwischen Rußland und der Ukraine auf internationaler Ebene aufmerksam. Hierzu zählen vor allem die Frage des Transports von Erdöl aus dem Kaspischen Meer sowie der Bau der Yamal-Pipeline. (BIOst-Wpt)

Das Jahr 1995 schien seit Ende der achtziger Jahre die günstigsten Voraussetzungen für eine positive Wende in der bulgarischen Wirtschaftsentwicklung zu bieten. Tatsächlich kam es jedoch 1995/96 zu einem katastrophalen Zusammenbruch der bulgarischen Wirtschaft, der vor allem auf politische Fehler der Regierung und der Nationalbank zurückzuführen ist. Gleichzeitig sank das Vertrauen der Bevölkerung in das politische System Bulgariens auf ein Minimum. Diese Entwicklung führte Ende 1996 zum Rücktritt der Regierung Videnov und zur Einsetzung einer Übergangsregierung, die erste Schritte zur Stabilisierung der wirtschaftlichen und sozialen Situation des Landes einleitete. Wirtschaftspolitisch erfolgte 1997 der Übergang zur Schocktherapie. Schwerwiegende soziale Konsequenzen für weite Bevölkerungskreise sind absehbar. (BIOst-Wpt)

Der Verfasser stellt den Prozess des Zerfalls Jugoslawiens seit dem Jahr 1991 dar, zeichnet die Entwicklung der militärischen Auseinandersetzungen vor allem in Bosnien-Herzegowina nach und diskutiert die von den verschiedenen Konfliktparteien, der UNO, den Staaten der westlichen Welt sowie Russland verfolgten Strategien. Er macht deutlich, dass Russland sich im Gegensatz zu der verbreiteten negativen Bewertung seiner Rolle im Jugoslawienkonflikt im Rahmen des internationalen Konsenses in dieser Frage bewegte. Alleingänge sind vielmehr der Bundesrepublik Deutschland (einseitige Anerkennung Kroatiens) und den USA (Torpedierung des Vance-Owen-Friedensplanes) anzulasten. Darüberhinaus weist der Verfasser darauf hin, dass der russische Einfluss auf die Serben gemeinhin überschätzt wird. Insgesamt bewertet der Verfasser die Rolle Moskaus als Beleg für die Fähigkeit Russlands, einen positiven Beitrag zur europäischen Sicherheit zu leisten. (BIOst-Wpt)

Gegenstand der Untersuchung ist die Ausweitung des zuvor weitgehend auf die Geisteswissenschaften beschränkten Zhdanovshchina-Prozesses auf die Naturwissenschaften, vor allem die Genetik und die Physik, in der Ära des Spätstalinismus Ende der vierziger Jahre. Der Verfasser stellt zunächst die Zhdanovshchina am Beispiel der Vorbereitungen zu der für 1949 geplanten Physik-Konferenz dar. Vor diesem Hintergrund wird die unterschiedliche Intensität der Zhdanovshchina in Physik und Genetik dargestellt. Während der "bürgerlichen" Genetik ein sowjetisches Alternativmodell nach den Vorstellungen Lysenkos entgegengestellt werden konnte, bot sich eine solche Möglichkeit in der Physik nicht. Zudem fürchtete Stalin negative Auswirkungen auf die Entwicklung der sowjetischen Atombombe. Der Verfasser kommt zu dem Schluß, dass die unterschiedliche Rezeptivität der einzelnen Wissenschaftsdisziplinen für Manipulation und Kolonisation durch das politische System ein wichtiger Erklärungsfaktor für die unterschiedliche Intensität der Zhdanovshchina in den einzelnen Disziplinen ist. (BIOst-Wpt)

Die Verfasserin gibt zunächst einen Überblick über die Stellung der katholischen Kirche im kommunistisch regierten Polen und arbeitet Aspekte der besonderen Rolle des Katholizismus in der polnischen Gesellschaft heraus. Vor diesem Hintergrund setzt sie sich mit der Rolle der katholischen Kirche im postkommunistischen Polen auseinander. Im Mittelpunkt steht hier die Frage nach dem Verhältnis von Kirche und Staat. Die politische Einflußnahme der katholischen Kirche wird am Beispiel der Themenkomplexe Religionsunterricht, Abtreibung, politische Stellungnahmen der Kirche im Wahlkampf sowie Medienpolitik dargestellt. Als Schritte zu einer offiziellen Statusbestimmung der Kirche in Polen sieht die Verfasserin zum einen das neue Konkordat mit dem Heiligen Stuhl, zum anderen die neue polnische Verfassung von 1997. Von beiden Dokumenten wird eine Stabilisierung des Verhältnisses von Kirche und Staat in Polen erwartet. (BIOst-Wpt)