Die Europäische Union eröffnet beitrittswilligen und geeigneten Staaten eine konkrete Beitrittsperspektive; sie nimmt damit einerseits politische Verantwortung in Europa wahr und verfolgt andererseits handfeste ökonomische Interessen. In mancherlei Hinsicht differente Beitrittskandidaten machen es allerdings nötig, für unterschiedliche Problemlagen probate Lösungen zu finden. Ein möglichst reibungsloser Ablauf des Beitrittsprozesses soll damit gewährleistet werden. Übergangsregime, also insbesondere Übergangsfristen, die bei Beitritten festgelegt werden, zeigen den Umgang mit diesen diversen Problemlagen. Deshalb ermöglicht eine Analyse bisheriger Beitritte zur EG bzw. EU und jeweils gefundener Problemlösungen einen Einblick, wie die Union die Diversität der Beitrittskandidaten handhabt. Ursachen und mannigfaltige Interessen, die einer unterschiedlichen Behandlung von Beitrittskandidaten zugrundeliegen, werden daraufhin besprochen und analysiert. Die derart gewonnenen Erkenntnisse, angewandt auf die anstehende Osterweiterung, weisen auf die Parallelen mit der bereits erfolgreich bewältigten Süderweiterung hin. (Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft / FUB)
In: Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik: ZAR ; Staatsangehörigkeit, Zuwanderung, Asyl und Flüchtlinge, Kultur, Einreise und Aufenthalt, Integration, Arbeit und Soziales, Europa, Band 22, Heft 1, S. 34-35
In: Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik: ZAR ; Staatsangehörigkeit, Zuwanderung, Asyl und Flüchtlinge, Kultur, Einreise und Aufenthalt, Integration, Arbeit und Soziales, Europa, Band 21, Heft 6, S. 273-275
In: Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik: ZAR ; Staatsangehörigkeit, Zuwanderung, Asyl und Flüchtlinge, Kultur, Einreise und Aufenthalt, Integration, Arbeit und Soziales, Europa, Band 20, Heft 1, S. 39-40
In: Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik: ZAR ; Staatsangehörigkeit, Zuwanderung, Asyl und Flüchtlinge, Kultur, Einreise und Aufenthalt, Integration, Arbeit und Soziales, Europa, Band 20, Heft 4, S. 183-184
In den letzten Jahren ist eine sehr starke Zuwanderung aus den seit dem Jahr 2004 der EU beigetretenen Ländern nach Deutschland erfolgt. Lag die Gesamtzahl der Personen mit Staatsangehörigkeiten dieser Länder am 31.12.2015 noch bei 2,11 Millionen, waren es am 31.12.2019 mit 2,86 Millionen rund 744.000 mehr. Besonders stark gestiegen ist dabei die Zahl der Rumänen mit einem Plus von 296.000, gefolgt von den Bulgaren mit einem Plus von 133.000, den Polen mit einem Plus von 122.000 und den Kroaten mit einem Plus von 117.000. Betrachtet man die regionale Verteilung dieser Zuwanderer, zeigen sich große Unterschiede zwischen den Herkunftsländern. So leben die Rumänen vorwiegend in Süddeutschland und dem westlichen Niedersachsen, wohingegen sich die Polen verstärkt im nördlichen Teil der Bundesrepublik finden und die Kroaten sich stark im Süden konzentrieren. Ein Fokus auf die größeren Städte ist dabei anders als bei anderen Zuwanderergruppen nicht zu beobachten. Untersucht man die Determinanten der Zielortwahl der Personen aus den neuen EU-Mitgliedsländern mittels multivariater Analysen, zeigt sich, dass soziale Netzwerke aus den Herkunftsländern von entscheidender Bedeutung sind. So ist die Zahl der EU-Ausländer je 100.000 Einwohner eines Kreises am 31.12.2015 im Zeitraum zwischen dem 31.12.2015 und dem 31.12.2019 unter sonst gleichen Bedingungen um 31,7 mehr gestiegen, wenn sie zum Ausgangszeitpunkt um 100 höher lag. Dieser Befund hat große Bedeutung für die regionale Migrationspolitik, da sich aus ihm ableiten lässt, dass sich durch die Etablierung erster kleiner Communities aus einer Herkunftsregion unter gewissen Bedingungen stärkere Wanderungsprozesse initiieren lassen. So können sich auch aufwändigere Maßnahmen zur Ansprache von Personen aus dem Ausland lohnen, die ohne diese Zweitrundeneffekte unwirtschaftlich wären. ; In recent years there has been a very high level of immigration to Germany from the countries that joined the EU in 2004. On 31.12.2019 the total number of persons with the citizenship of these countries was 2.86 million, which was 744,000 more than on 31.12.2015 with 2.11 million. The number of Romanians increased particularly strongly with a plus of 296,000, followed by Bulgarians with a plus of 133,000, Poles with a plus of 122,000 and Croats with a plus of 117,000. Looking at the regional distribution of these immigrants, there are great differences between the countries of origin. The Romanians live predominantly in southern Germany and western Lower Saxony, while the Poles are often found in the northern part of the Federal Republic and the Croats are concentrated in the south. Unlike other immigrant groups, there is no focus on the larger cities. If one examines the determinants of the choice of destination of people from the new EU member states by means of multivariate analyses, it becomes clear that social networks from the countries of origin are of decisive importance. For example, the number of EU foreigners per 100,000 inhabitants in an administrative district on 31.12.2015 increased by 31.7 more in the period between 31.12.2015 and 31.12.2019 under otherwise equal conditions if it was 100 higher at the starting point. This finding is of great importance for regional migration policy, since it can be deduced from it that under certain conditions stronger migration processes can be initiated by establishing first small communities from a region of origin. Thus, more elaborate measures to attract people from abroad can pay off, although they would be uneconomic without this second-round effect.
In dieser Masterarbeit wird die Frage untersucht, ob sich in den mittel- und osteuropäischen EU-Mitgliedsländern der Erweiterungsrunde von 2004 (Estland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Ungarn, Tschechien) in der Befürwortung verschiedener normativer Demokratiemodelle Unterschiede zwischen der jüngsten und den älteren Generationen finden lassen. Diese demokratischen Wertorientierungen spielen für die Persistenz der noch jungen Demokratien eine entscheidende Rolle. Eine Inkongruenz des mehrheitlich favorisierten Demokratiemodells einerseits und der institutionellen Struktur andererseits kann zu Spannungen und Instabilität des politischen Systems führen. Theoretisch werden zwei Demokratiekonzeptionen unterschieden: Das Modell der liberalen Demokratie und das Modell der sozialistischen Demokratie. Dem Sozialisationsansatz folgend, sollte die jüngste Generation ein liberales Demokratiemodell eher und ein sozialistisches Demokratiemodell weniger befürworten als die älteren Generationen. In der empirischen Analyse auf Basis der Daten der sechsten Welle des European Social Survey von 2012 wird zunächst durch konfirmatorische Faktorenanalysen die konzeptuelle Trennung beider Modelle bestätigt. In der Regressionsanalyse wird der Fokus durch die Untersuchung verschiedener Kohorten gelegt, zusätzlich wird für situative Faktoren und mögliche Alterseffekte kontrolliert. Die Ergebnisse der Modellschätzungen zeichnen ein heterogenes Bild. In keinem der untersuchten Länder zeigt sich eine signifikant höhere Zustimmung zum liberalen Demokratiemodell durch die jüngste Generation, wie es der theoretischen Erwartung entsprechen würde. Stattdessen finden sich entweder keine signifikanten Unterschiede zwischen den Generationen oder sogar signifikant niedrigere Zustimmungswerte durch die jüngste Generation. Bei der Befürwortung eines sozialistischen Demokratiemodells entsprechen die Ergebnisse teilweise der theoretischen Erwartung: In einigen Ländern finden sich signifikant niedrigere Zustimmungswerte in der jüngsten Generation. ; In this thesis, I investigate the question whether there are differences between the youngest generation and older ones within the EU member states in Central and Eastern Europe, regarding the endorsement of different normative models of democracy. These democratic value orientations play a crucial role for the persistence of the newly established democracies. An incongruity between the favoured model of democracy of the majority on the on hand and the political structure on the other hand, can lead to serious frictions and therefore instability of the political system. Theoretically, I differentiate two conceptions of democracy: the liberal model and the socialist model of democracy. Following socialisation theory, I propose that the youngest generation should favour a liberal model of democracy rather than the socialistic model, both in comparison to the older generations. Within the empirical analysis, based on data from the sixth wave of the European Social Survey from 2012, first the theoretical separation of the two theoretical models is ratified through confirmatory factor analysis. The results of the following regressions are heterogeneous, focussing mainly on cohort analysis while controlling for situative factors and age effects. In none of the countries investigated, I find a higher endorsement for the liberal model of democracy within the youngest generation. Instead, either no differences or even lower approval values are observed within the youngest generation rejecting the proposed hypothesis. Regarding the endorsement of the socialistic model, the results partly confirm the theoretical expectations. In some countries, lower approval values for the youngest generation can be found while in others there are no differences between generations.
In: Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik: ZAR ; Staatsangehörigkeit, Zuwanderung, Asyl und Flüchtlinge, Kultur, Einreise und Aufenthalt, Integration, Arbeit und Soziales, Europa, Band 22, Heft 2, S. 71-73
In: Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik: ZAR ; Staatsangehörigkeit, Zuwanderung, Asyl und Flüchtlinge, Kultur, Einreise und Aufenthalt, Integration, Arbeit und Soziales, Europa, Band 20, Heft 2, S. 84-89