Der Wissenschaftsanspruch der Disziplin Internationale Politik
In: Was heißt und zu welchem Ende betreiben wir Politikwissenschaft?: Kritik und Selbstkritik aus dem Berliner Otto-Suhr-Institut, S. 25-51
In dem Beitrag wird die Auffassung vertreten, daß die internationale Politik, wie die vielfältigen auswärtigen Politiken der verschiedenen Akteure insgesamt heißen, eine eigene wissenschaftliche Untersuchung erfordert, vom Gegenstand her und von den Methoden her. Als zentrale Bereiche der Internationalen Politik werden das Friedensproblem, das Problem der Demokratisierung von Außenpolitik sowie die ungleiche Verteilung unter den Völkern herausgearbeitet. Es wird gezeigt, daß auswärtige Politik geprägt ist einerseits vom Kampf um die Vorherrschaft in diesem Politikbereich und andererseits von der neuen Frage, wie im Zwitalter vollständiger Vernichtungsmöglichkeiten auswärtige Politik demokratisch gestaltet werden kann. Hiervon ausgehend wird diskutiert, was internationale Politik ist und in welcher Weise sie sich in die Sozialwissenschaft einordnet. Die Bedeutung der Konzepte von der Macht und vom Gleichgewicht werden erörtert. Beispielhaft betrachtet wird dann das Demokratieproblem, und zwar unter den Aspekten des Kampfs der Legislative gegen den Primat der Exekutive, der Partizipation der Bürger an auswärtiger Politik und der demokratischen Teilhabe an der Kriegsentscheidung. (KW)