S3-Leitlinie "Screening, Diagnose und Behandlung alkoholbezogener Störungen": Aktualisierung 2021 – Kurzfassung
In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 67, Heft 2, S. 77-103
ISSN: 1664-2856
Zusammenfassung. Zielsetzung: Alkoholkonsum ist in Deutschland mit erheblichen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen assoziiert. Neben der Prävention spielen die Früherkennung und differentielle Behandlung von Betroffenen eine bedeutende Rolle. Die Leitlinie "Screening, Diagnose und Behandlung alkoholbezogener Störungen" bildet die Grundlage für die Versorgung betroffener Personen. Die regelmäßigen Updates implementieren evidenzbasiert den aktuellen Forschungsstand von Literatur und klinischer Expertise. Methodik: Unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) und der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie e. V. (DG-Sucht) wurde die S3-Leitlinie Alkohol von 2019–2020 in acht Arbeitsgruppen überarbeitet. Am strukturierten Konsensprozess zur Beratung der Empfehlungen beteiligten sich 35 Fachgesellschaften. Potentielle Interessenskonflikte wurden im Vorfeld erfragt, dokumentiert und in der Abstimmung der Empfehlungen berücksichtigt.: Die Leitlinie gibt Empfehlungen zu Screening und Kurzintervention für verschiedene Personengruppen, sowie zur Behandlung von Betroffenen in der akuten und postakuten Phase des Entzugs. Besondere Bedeutung kommt der Behandlung von komorbiden somatischen und psychischen Störungen zu. Außerdem wurden Empfehlungen für bestimmte Personengruppen (z. B. Kinder und Jugendliche, Schwangere) ausgesprochen und auf die deutsche Versorgungslandschaft adapiert.