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Diskursarchitekturen deutscher Nachrichtenseiten
In: Integration durch Kommunikation (in einer digitalen Gesellschaft): Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft 2019, S. 153-165
Viele Redaktionen haben in den vergangenen Jahren Maßnahmen ergriffen, um ausfallenden Nutzerbeiträgen, Beleidigungen und Hassrede in den Kommentarspalten und Diskussionsforen ihrer Internetseiten zu begegnen. Neben der Formulierung von Community-Richtlinien, manueller Kommentarmoderation und dem Einsatz von Monitoringsoftware kommt dabei der "Diskursarchitektur", der technischen Ausgestaltung dieser Kommentarbereiche, eine große Bedeutung zu. Dazu zählen etwa verschiedene Formen der Registrierung, die Sortierung der Kommentarthreads oder verschiedene Grade der Anonymisierung. Die bisherige Forschung zu dem Thema hat solche Diskursarchitekturen zumeist in Fallstudien vergleichend untersucht, um möglichen Effekten der technischen Umgebung auf das Kommentarverhalten nachzuspüren. Die einzelnen Bestandteile von Diskursarchitekturen wurden dabei in der Regel analytisch nicht differenziert. Dieser Lücke widmet sich der vorliegende Beitrag und präsentiert eine Studie, in der alle von der IVW ausgewiesenen 361 redaktionell betreuten deutschen Nachrichtenseiten differenziert auf zehn verschiedene Merkmale hin analysiert wurden. Dabei zeigt sich, dass jene 173 Nachrichtenseiten, die überhaupt Kommentarspalten anbieten, ihre Möglichkeiten zur technischen Regulierung bei Weitem nicht ausschöpfen. Mit Hilfe einer hierarchischen Clusteranalyse wurden schließlich fünf distinkte Typen von Diskursarchitekturen in Kommentarspalten identifiziert, die in zukünftigen Studien zur Klassifizierung genutzt werden können.
Glaubwürdigkeit in Ökonomie und Politik: Beiträge zur Akademischen Feier anläßlich des 65. Geburtstages von Professor Dr. Holger Bonus am 18. Februar 2000 im Schloß zu Münster
Integration durch Kommunikation: einige einführende Überlegungen
In: Integration durch Kommunikation (in einer digitalen Gesellschaft): Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft 2019, S. 7-13
Integration und Desintegration sind nicht notwendig Gegensätze, sondern immer auch zwei Seiten derselben Medaille. Integration ist nie total, sondern indirekt und unbewusst auch abgrenzend, ausschließend. In diesem Band geht es insbesondere um die integrierenden und desintegrierenden Mechanismen der digitalen bzw. digitalisierten Kommunikation. Vor diesem Hintergrund führt die Einleitung in die Beiträge dieses Proceedings ein und diskutiert schließlich den gesellschaftlichen Stellenwert digitalisierter Kommunikation in Bezug auf Integration und Desintegration.
Integration durch digitale Urbanität? Die Digitale Stadt als Forschungsfeld der Kommunikationswissenschaft
In: Integration durch Kommunikation (in einer digitalen Gesellschaft): Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft 2019, S. 167-177
Für gesellschaftliche Integration und Diversifikation ist der städtische Raum von besonderer Bedeutung. Der vorliegende Beitrag hat deshalb zum Ziel, die Digitale Stadt als Forschungsfeld für die Kommunikationswissenschaft zu erschließen. Die bisherige (deutschsprachige) Erforschung des Zusammenhangs von Medien und Stadt und idealtypische Aussagen zum Verhältnis von Medien, Lokalität und Integration in Studien zu Massen- und Onlinemedien werden dazu mit dem Forschungsstand in anderen Disziplinen, wie der Humangeografie, der kritischen Soziologie und Stadtplanungsforschung, sowie der Politikwissenschaft kritisch kontrastiert. Mit Hilfe des Begriffs der georeferenziellen Digitalmedien wird der traditionelle kommunikationswissenschaftliche Medienbegriff erweitert, um aktuelle Phänomene wie die medientechnologische Durchdringung von Städten und deren Inklusions- wie Exklusionstendenzen differenzierter analysieren zu können.
The effect of democratic media quality on user engagement on Social Media: An Analysis of the contents of five Swiss news media outlets on Facebook
In: Integration durch Kommunikation (in einer digitalen Gesellschaft): Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft 2019, S. 99-108
Die demokratietheoretische Qualität von Newsinhalten auf sozialen Medien ist vor dem Hintergrund der Digitalisierung der Öffentlichkeit von gesellschaftlicher Relevanz. Können jedoch Newsinhalte von hoher Qualität genügend Engagement erzielen, um in den Social Media Strategien aufgenommen zu werden? Dieser Beitrag analysiert die Publikationen von fünf Schweizer Online-Newsmedien auf Facebook und verbindet demokratietheoretische Qualität mit der Intensität der Nutzerreaktionen (Engagement), gemessen als die Summe von reactions, shares und comments. Die Analyse zeigt eine positive Korrelation zwischen niedriger Qualität und hohem Engagement: Je geringer die Themenrelevanz und je weniger professionell die Artikel, umso höher das erzielte Engagement. Leitmedien können jedoch mit qualitativ hochstehenden Inhalten hohes Engagement auslösen, was auf die Relevanz der Medientypen verweist: Einordnungsleistung, d.h. die informative Tiefe eines Artikels, hat einen signifikant positiven Effekt auf Engagement im Fall des qualitativ hochstehenden Medientitels NZZ.
"ARD und co verbreiten ein unglaubliches Maß an Propagandalügen" - populistische Elemente in deutschsprachigen Fake News
In: Integration durch Kommunikation (in einer digitalen Gesellschaft): Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft 2019, S. 141-152
Untersuchungen zeigen, dass online veröffentlichte Desinformationen nicht nur von populistischen Akteuren genutzt werden, sondern auch selbst populistische Merkmale enthalten. Kennzeichnend für populistische Akteure ist die Betonung der Unterschiede zwischen Volk und Eliten sowie zwischen Mehrheiten und Minderheiten, wodurch ihr Kommunikationsverhalten in starkem Kontrast zu einem integrativen Demokratieverständnis steht: Im Zentrum derartig populistischer Kommunikation steht vielmehr die Polarisierung der Gesellschaft und die Schwächung des sozialen Zusammenhalts. Ausgehend von der Behandlung des Populismus als Phänomen der Kommunikation und der Verwendung von vier Kategorien zum Grad des Populismus präsentieren wir Ergebnisse einer Inhaltsanalyse von N=489 verifizierten sogenannten Fake News aus dem deutschsprachigen Raum. Unsere Ergebnisse belegen, dass Fake News kein rein populistisches Phänomen sind, aber sehr stark in diese Richtung tendieren. Zudem zeigen wir, dass die von Jagers & Walgrave (2007) entwickelten und von de Vreese et al. (2018) angewandten Kategorien des Empty-Populismus (Fürsprache für das Volk), Excluding-Populismus (Fürsprache für das Volk, Ausschluss von Minderheiten), Anti-Eliten-Populismus (Fürsprache für das Volk, Angriffe auf Eliten) und Complete-Populismus (Fürsprache für das Volk, Ausschluss von Minderheiten, Angriffe auf Eliten) hilfreich sind, um verschiedene Gruppen von populistischen Fake News im deutschsprachigen Raum zu klassifizieren. Darüber hinaus werden die Ergebnisse mit einer Netzwerkstrukturanalyse der recherchierten Fake-News-Portale kombiniert, die darauf hindeuten, dass präsentere und weniger präsente Portale existieren, die Fake News mit populistischem Tenor veröffentlichen. Mit diesen Ergebnissen sind wir in der Lage, jene Portale zu identifizieren und zu charakterisieren, die für das deutschsprachige Fake-News-Netz von zentraler Bedeutung sind. Diese Portale bergen das Risiko, in der digitalisierten Gesellschaft die integrierende Funktion zu untergraben, die Journalismus in Demokratien im Idealfall zukommt.
Integration durch Kommunikation in digitalen Öffentlichkeiten: die DGPuK Tagung 2019 in Münster
In: Integration durch Kommunikation (in einer digitalen Gesellschaft): Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft 2019, S. 179-187
Die in diesem Jahrbuch veröffentlichten Beiträge sind notwendigerweise nur eine Auswahl der auf der Tagung präsentierten Beiträge und können daher auch inhaltlich nur einen kleinen Ausschnitt des breiten Themenfeldes "Integration durch Kommunikation" vermitteln. Diesen Ausschnitt ergänzen wir hier in Form eines überblicksartigen Tagungsberichts. Es werden die inhaltlich relevanten Aspekte aus dem Call for Papers vorgestellt und durch die Autor*innen und Titel aller auf der DGPuK Jahrestagung 2019 in Münster gehaltenen Vorträge ergänzt.
Forschungsdaten Landpacht, Marktgesellschaft und agrarische Entwicklung. Fünf Adelsgüter zwischen Rhein und Weser, 16. bis 19. Jahrhundert
Die Daten sind im Rahmen des DFG-Projektes "Reale Bodenrenten in Westfalen, 16. bis frühes 20. Jahrhundert", Leitung Ulrich Pfister, Münster, entstanden. Das Projekt leistete in der Studie Bracht/ Pfister (2019) eine Interpretation der Entwicklung der realen Bodenrenten in Westfalen im Zusammenhang mit Agrarmodernisierung, Marktintegration und Bevölkerungsentwicklung. Wesentliche Basis der Analysen waren landwirtschaftliche Pachten in den fünf westfälischen Besitzungen Anholt, Nordkirchen, Assen, Wewer und Benkhausen (von West nach Ost), die möglichst vollständig aus den Jahresrechnungen der jeweiligen Renteien erhoben, zu Indizes aggregiert und mittels Agrarpreisindizes deflationiert wurden. Die Wahl der Besitzungen erfolgte nach Qualität und Quantität der Quellen, spiegelt aber auch die Unterschiede der Kulturlandschaft Westfalens ansatzweise wider. Der beschriebene Zeitraum ist 1558-1918. Die Forschungsdaten enthalten (a) die Datenbanken der Rohdaten der Pachtbuchungen, (b) alle in der resultierenden Studie thematisierten Berechnungen, und (c) eine Forschungsdatendokumentation, welche die Zusammenhänge der einzelnen Dateien untereinander darstellt. Die erstellten Zeitreihen finden sich außerdem unter DOI: 10.4232/1.13132.
GESIS
Integration oder Desintegration durch Angriffe auf Autor*innen aus dem Netz: Das freie Wort unter Druck?
In: Integration durch Kommunikation (in einer digitalen Gesellschaft): Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft 2019, S. 89-98
Das freie Wort befindet sich in der Wahrnehmung von Autorinnen und Autoren in Deutschland unter starkem Druck. Die Studie, an der sich 526 Schriftstellerinnen und Schriftsteller beteiligt haben, fördert erschreckende Zahlen zutage: Drei Viertel sind in Sorge über die freie Meinungsäußerung in Deutschland und beklagen eine Zunahme von Bedrohungen, Einschüchterungsversuchen und hasserfüllten Reaktionen. Jeder Zweite hat bereits Übergriffe auf seine Person erlebt und hat außerdem Kenntnis von Angriffen auf Kolleginnen und Kollegen. "Das freie Wort unter Druck" ist ein Forschungsprojekt des Instituts für Medienforschung und des PEN-Zentrums Deutschland.
Kirchenstatistische Zeitreihen von 1949 bis 2010
Gegenstand der Studie:
Kirchenstatistische Daten werden in Form von Zeitreihen zum Kirchenleben (Mitgliedschaft, Ein- und Austritte, Trauungen, etc.) und zum Kirchlichen Personal erfasst. Zusätzlich werden die Daten mit einer Fülle von Zeitreihen zu sozio-ökonomischen Variablen ergänzt (Bevölkerungs- und Familienstrukturen, BIP, Einkommensentwicklung, Tertiärisierung, Urbanisierung, etc.).
Die Primärforscher Pollack und Krüggeler spezifizieren ihre Fragestellung wie folgt:
"In seinem Büchlein "Kirchenkrise. Wie überlebt das Christentum?" konstatiert Franz-Xaver Kaufmann bereits im ersten Kapitel einen "eklatante[n] Abbruch religiöser Traditionen in beiden Konfessionen" als einen "Langfrist-Trend" in Deutschland (Kaufmann 2011, 13). Der Soziologe fährt dann mit einer spezifisch soziologischen Beobachtung fort: "Die verfügbaren Befunde deuten nicht nur auf einen allgemeinen Rückgang von Kirchenbindung und christlicher Gläubigkeit hin, sondern auf einen ganz spezifischen Zusammenhang mit modernisierenden Lebensbedingungen." (ebd., 18)
Genau um diesen Zusammenhang und seine präzise Wahrnehmung anhand von Daten für die jüngere Geschichte in der Bundesrepublik Deutschland und der (ehemaligen) DDR geht es im vorliegenden Projekt: Auf der einen Seite werden (eine Fülle von) "kirchenstatistischen Daten" in Zeitreihen von 1949 bis 2010 zusammengetragen, die auf der anderen Seite mit den ebenfalls in dieser Zeitreihe zusammengestellten Indikatoren sozio-ökonomischer Entwicklung in Beziehung gesetzt werden sollen und können.
Mit dem hier zur Verfügung stehen Datenmaterial können also, über eine weitere und detaillierte "Deskription" der Entwicklung der beiden Großkirchen hinaus, dann auch "zentrale Bestimmungsfaktoren des religiösen Wandels in modernen Gesellschaften" (Pollack, Rosta 2015, 149) diskutiert und einer feineren Analyse zugeführt werden, und zwar sowohl für Westdeutschland (ebd., 98-174) wie auch für die (ehemalige) DDR (ebd., 274-288). Für die Diskussion um "Entkirchlichung" im Zusammenhang von Modernisierung, Säkularisierung und/oder Individualisierung wird damit eine weitere Datenbasis zur Verfügung gestellt.
Zwei weitere Bemerkungen seien vor diesem Hintergrund noch angefügt:
- Zum einen erscheinen in diesem Datensatz Kirchlichkeit und Religiosität vorwiegend als "abhängige Variable" und der umgekehrte Aspekt des Einflusses der Kirchen auf die gesellschaftliche Entwicklung würde damit systematisch unterbewertet. Eine solche Perspektive ist primär den hier gesammelten Daten geschuldet; sie liegt nicht in einer irgendwie gearteten theoretischen Absicht begründet; für die Umkehrung dieser Perspektive gibt es andere und ausreichende Daten, Materialien und Analysen.
- Der hier betrachtete Zeitraum zwischen den Jahren 1949 und 2010 ist sicherlich nicht ausreichend, um historisch langfristige Perspektiven in den Blick nehmen zu können. Wenn die Beobachtung zutreffend ist, "dass religiöse Faktoren mit zu den langfristig wirksamsten der Gesellschaftsentwicklung gehören und deshalb auch nur in einer Langfrist-Perspektive angemessen verstanden werden können" (Kaufmann 2011, 18f.), so sind auch für das angemessene Verständnis der jüngeren Entwicklung der beiden Großkirchen historische Traditionslinien zu berücksichtigen, welche weit in das 19. Jahrhundert und darüber hinaus zurückreichen."
Zeit und Ort der Untersuchung:
1949 und 2010 für die ehemalige DDR, das Gebiet der früheren Bundesrepublik und für Deutschland in den Grenzen nach dem 3. Oktober 1990.
Zu den Quellen:
Jede Tabelle enthält detaillierte Quellenangaben zu den in ihr dargestellten Daten.
Für einige Tabellen werden zusätzlich im Quellen- und Anmerkungsteil der Studienbeschreibung ausführliche Hinweise zu Quellen und zu den Daten gegeben. In diesem Fall wird im Quellen- und Anmerkungsteil der Tabelle ausdrücklich auf die Studienbeschreibung hingewiesen (Ausführlich siehe in der Studienbeschreibung unter ´Verwendete Quellen´ / Ausführlich siehe in der Studienbeschreibung unter ´Anmerkungen´.) Die in den Tabellen angegebenen und verwendeten Quellen werden im Folgenden nochmals in einem summarischen Überblick bibliographisch verzeichnet. Aus diesem Überblick wird eine ganze Reihe unterschiedlicher Quellenpublikationen ersichtlich, aus denen die Zahlen und Daten zusammengestellt wurden.
Die Daten wurden vorwiegend aus den Ausgaben des Kirchlichen Jahrbuchs für die Evangelische Kirche (KJb) und dem Kirchlichen Handbuch (KH) der Katholischen Kirche erhoben. Es handelt sich hierbei um kircheneigene Erhebungen auf der Ebene der Pfarreien und Landeskirchen bzw. Bistümern. Ergänzt werden die Daten mit Statistiken des Statistischen Bundesamtes, aus dem Statistikportal Statista sowie mit Daten aus wissenschaftlichen Publikationen.
Eine sehr ausführliche Beschreibung des Untersuchungsgegenstandes, zu den Besonderheiten der verwendeten Quellen, zur Erhebungsmethode sowie ein ausführlicher Quellen- und Anmerkungsteil von den Primärforschern Pollack und Krüggeler ist als downloadbarer PDF-File dieser Studie beigefügt.
Datentabellen in HISTAT (Thema: Bevölkerung):
1. Kirchliches Leben
1.01 Kirchenmitgliedschaft / Konfessionszugehörigkeit
1.02 Eintritte, Wiederaufnahmen und Austritte
1.03 Kasualien: Taufen
1.04 Konfirmation/ Erstkommunion/ Firmung
1.05 Kasualien: Trauungen
1.06 Kasualien: Bestattungen
1.07 Sonntagskrichgang
2. Kirchliches Personal
2.01 Evangelische Kirche
2.02 Katholische Kirche
3. Sozio-ökonomische Variablen
3.01 Bruttoinlandsprodukt (BIP)
3.02 Einkommensentwicklung und Erwerbsarbeit
3.03 Tertiärisierung
3.04 Urbanisierung
3.05 Ausgaben für soziale Sicherungssysteme
3.06 Soziale Ungleichheit
3.07 Bevölkerungs- und Familienstrukturen
3.08 Altersstrukturen
3.09 Scheidungen
3.10 Bildungsstand
GESIS
Quo vadis Denkmalrecht?: Kulturerbe zwischen Pflege und Recht : Dokumentation der Tagung in Münster/Westfalen, 15.-17. Juli 2015
In: Schriftenreihe des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz Band 90
Perspektivwechsel: Migrationsberichterstattung in ausgewählten afrikanischen Ländern und Deutschland aus Migrant*innensicht
In: Integration durch Kommunikation (in einer digitalen Gesellschaft): Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft 2019, S. 131-140
Spätestens seit dem Jahr 2015 sind Migration und Zuwanderung fester Gegenstand politischer Debatten in Deutschland. Verschiedene kommunikationswissenschaftliche Studien widmen sich daher der medialen Berichterstattung zu diesen Themen und untersuchen, wie diese auf die Wahrnehmung von Migranten innerhalb der deutschen Bevölkerung wirkt (z.B. Arlt & Wolling, 2017). In Abgrenzung dazu widmet sich die hier vorliegende Studie der Frage, wie Migranten selbst die Migrationsberichterstattung rezipieren, wie sie diese wahrnehmen und wie diese persönliche Migrations- und Integrationshandlungen prägt. Dazu wurden zwei Fokusgruppendiskussionen mit Migranten aus Subsahara-Afrika geführt. Diskutiert wurden sowohl die Rezeption und Bewertung der Migrationsberichterstattung im Herkunftsland als auch in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass das Thema Migration kaum Gegenstand der in den Herkunftsländern rezipierten Berichterstattung war, weshalb persönliche Migrationsentscheidungen vor allem durch interpersonale Kommunikation beeinflusst wurden. Die Migrationsberichterstattung in Deutschland nahmen die afrikanischen Teilnehmer als zu einseitig und zu reduziert auf die Subthemen Armut und Krieg wahr.
Moderationsfaktoren: ein Ansatz zur Analyse von Selektionsentscheidungen im Community Management
In: Integration durch Kommunikation (in einer digitalen Gesellschaft): Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft 2019, S. 109-119
Aggressive und diskriminierende Kommentare im Umfeld journalistischer Berichterstattung auf Nachrichtenseiten und in sozialen Medien gelten als Bedrohung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und Herausforderung für die verantwortlichen Redaktionen. Auf der Basis von 20 qualitativen Leitfadeninterviews mit Community Manager*innen untersucht dieser Beitrag, welche Moderationsstrategien im Umgang mit Hasskommentaren ergriffen werden und welche Faktoren diese Moderationsentscheidungen erklären können. Mit Rückgriff auf die Gatekeeping-Forschung werden die Ergebnisse zu einem Modell von Erklärungsfaktoren verdichtet, das diese 'Moderationsfaktoren' auf den Ebenen des Individuums, der Profession, der Organisation und der Gesellschaft anordnet.