Die Opposition der Pimpfe: die vom Parteitag beaufsichtigten Jugendorganisationen
In: Auf dem Weg zur Staatspartei: zu Geschichte und Politik der SPÖ seit 1945, S. 153-163
Der Autor gibt einen Überblick über die Entwicklung der sozialistischen Jugendorganisation Österreichs, insbesondere der Sozialistischen Jugend Österreichs von 1945 bis 1987 unter dem leitenden Gesichtspunkt ihrer Beziehung zur Sozialistischen Partei Österreichs. Dabei beschreibt er die in Phasen verlaufenden Anpassungs- und Entfremdungsprozesse zwischen der Mutterpartei und den Jugendorganisationen. Im einzelnen geht der Verfasser auf (1) den politischen Druck der Partei gegenüber linkssozialistischen Tendenzen innerhalb der Parteijugend in der Nachkriegszeit, (2) die Rechtsentwicklung der Jugendorganisationen - "Juniorpartner der Großkoalitionäre" - während der ersten Großen Koalition, (3) den Aufschwung und Niedergang der sozialistischen Jugendbewegung "im Windschatten der Revolte" während der sechziger und Anfang der siebziger Jahre, (4) die Konflikte mit der Mutterpartei Ende der siebziger Jahre und (5) die "Ermattungserscheinungen" seit Beginn der achtziger Jahre ein. Keller prognostiziert für die nächste Zukunft eine verstärkte Anpassungstendenz der Jugendorganisationen an den "opportunistischen" Kurs der Mutterpartei. (RS)