Suchergebnisse

Die Entwicklung der Theorie kleiner Staaten wird auf methodischer Ebene dadurch kompliziert, daß drei begriffliche Ansätze konkurrieren (intrinsisch, relationistisch, attributiv). Als fruchtbarster Ausgangspunkt erscheint der Indikator "geringe Bevölkerungsgröße", da hier drei grundlegende Korrelate auftreten, die systemische Anpassungsfähigkeiten, Lage und Handlungsbedingungen kleiner Staaten im internationalen System bestimmen: (1) hoher Basispegel spontaner transnationaler Orientierungen und Interaktionen; (2) begrenzter Grad struktureller und funktionaler Binnendifferenzierung; (3) geringe Wirkungsquanten und niedrige Profilierung im internationalen Raum. Die genannten Bedingungen erlauben unterschiedliche Strategien zur Bewahrung politischer Unabhängigkeit und zur Optimierung sozioökonomischer Entwicklungschancen. Unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Bedingungen im internationalen Kontext erscheinen die Überlebenschancen kleiner Staaten positiver als in der Vergangenheit. Der Trend einer Zunahme der Anzahl kleiner Staaten seit dem Zusammenbruch der Kolonial- und Vielvölkerstaaten wird sich wohl auch in der Zukunft fortsetzen. (ICEÜbers)