Sartre: Philosophie als Lebensform
Rezension: Wie kaum ein anderer Denker antwortet Sartre mit seiner Philosophie der Freiheit auf die heutige Situation der Globalisierung und Individualisierung, behauptet der in München politische Philosophie lehrende Autor (zuletzt ID 10/01). Wie aktuell der Verfasser von "Das Sein und das Nichts" tatsächlich noch ist, darüber kann man gewiss streiten. Doch ungeteilte Zustimmung verdient allemal Schönherr-Manns Sartre-Buch. Klar und verständlich, ausgerichtet an heutigen politischen und alltäglichen Problemen, beleuchtet der Autor u.a. die Kehrseite der Freiheit, nämlich die Verantwortung, die auch Sartre deutlich hervorgehoben hat. Geschickt verbindet er seine Darstellung von Sartres Lebenslauf mit der Entwicklung seines Denkens und seiner Werke im Zusammenhang mit der Zeitgeschichte, ohne die Widersprüche, Brüche und Ungereimtheiten bei Sartre zu verschweigen. Mitunter würzt er seine Ausführungen mit witzigen, auch boshaften Bemerkungen. Zweifellos eines der ergiebigsten, klügsten und lesbarsten Sartre-Bücher. Zum Thema hier zuletzt D. Wildenburg (ID 49/04). (2)