Suchergebnisse

Der Literaturkritiker und -professor Schoeller hat 32 deutsche Gedächtnisorte besichtigt: Städte, Denkmäler, Bauwerke, Regionen und Personen; dabei nicht nur die üblichen symbolisch aufgeladenen und überhöhten Kristallisationspunkte kollektiver deutscher Erinnerung und Identität, wie etwa die Paulskirche, Thomas & Heinrich Manns Lübeck oder das Arminius- bzw. Völkerschlachtdenkmal, sondern auch und vor allem Orte, die den Sonderweg des deutschen Erinnerns markieren (Stichwort: NS-Diktatur und "Vereinigung"): Guernica und Obersalzberg, Buchenwald und Görings Protzanwesen "Carinhall"; dann Exkursionen von Wandlitz zum Grenzdurchgangslager Friedland, vom "Palast der Republik" zur Drosselgass' in Rüdesheim. Vergleiche zum Monumentalwerk "Deutsche Erinnerungsorte" stellen sich ein (hier zuletzt BA 10/01; 1/02; 3/02), es gibt auch einige wenige parallele Ortstermine. Insgesamt jedoch gibt hier nicht der Historiker den Cicerone, sondern der Essayist Schoeller (Und insoweit ist der Band nicht - wie das Vergleichswerk - für Schülerreferate auszubeuten). - Ein lesenswertes Erinnerungsbuch. (2) (Uwe-Friedrich Obsen)