Die Zukunft der Geschichte: Potentiale und Probleme zeithistorischer Forschung
In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Band 53, Heft 4, S. 547-570
Die Verfasser plädieren für einen methodisch offenen politikgeschichtlichen Zugang in der Untersuchung der DDR. In der geschichtswissenschaftlichen Erforschung der DDR geht es nicht nur um neue Erkenntnisse, sondern auch um die Neubewertung von bereits bekannten Interpretationen und Fakten. Die Geschichte der DDR ist in erster Linie deutsche Geschichte. Es geht heute um eine Historisierung der DDR. Eine auf Europa bezogene Einbettung der DDR-Geschichte erscheint fragwürdig. Dass der Nutzen der Europa-Perspektive für die DDR-Forschung überschätzt wird, zeigt ein Blick auf die internationalen Bezüge der DDR zur außereuropäischen Welt. Die Verfasser betonen die besondere Rolle des Politischen, der Herrschafts- und Machtverhältnisse für die Erforschung der Geschichte der DDR. Sie plädieren für eine Einbindung der DDR-Vergangenheit in die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts sowie ihre Einbindung in das dynamische Mehrebenensystem europäischer, internationaler und globaler Zusammenhänge. (ICE2)