Neben erotischer Neugier bringt am häufigsten der Markt Fremde zusammen: aber was, wenn sie zusammen arbeiten müssen? ; Traditionsbildung gemischter Arbeitsteams bei grenzüberschreitender Berufstätigkeit in internationalen Organisationen und die ethnisch-multikulturelle Ständegesellschaft
In: Migration und Traditionsbildung, S. 186-205
Der Beitrag untersucht Anpassungsprozesse am Beispiel ethnisch gemischter Arbeitsteams und grenzüberschreitender Berufstätigkeit in internationalen Organisationen. Der Autor wirft erneut die schon von Alfred Schütz gestellte Frage auf: Werden Fremde einander fremder, je näher sie sich kommen? Oder interpretieren Organisationen und Berufe Fremde durch eine Traditionsbildung, die von unterschiedlichen Herkünften absehen kann? Informationsquellen der empirischen Untersuchung sind biographische Interviews mit Organisationsnovizen, langjährigen Berufserfahrenen und Pensionären. Die langjährige gemeinsame Arbeit in internationalen Organisationen erweist sich zwar in gewissem Sinne als Medium wechselseitiger Anerkennung, aber dies bewahrte nicht vor der jederzeitigen Aktualisierbarkeit nationalistischer, selbst rassistischer Vorurteile. (pre)